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DER KUSS DES MAGIERS

DER KUSS DES MAGIERS

Titel: DER KUSS DES MAGIERS
Autoren: S. Landauer
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verführerisch.
    „Nein. Nein, es ist unsere Nummer“, antwortete Sina, und obwohl sie sah, dass Les widersprechen wollte, schien auch er nicht widerstehen zu können.
    Ein schrilles Klingeln zeigte an, dass die Pause vorbei war und die Zuschauer an ihre Plätze zurückkehren sollten.
    „Also gut. Suss, bring sie in den Zuschauerraum. Erste Reihe, arrangier das. Wo ist dieser Lugo?“
    Suss zuckte die Schultern. „Draußen. Ich habe ihm gesagt, er soll sich eine Karte kaufen, aber wir sind ausverkauft. Die Leute gieren darauf, dass wieder einer deiner Tricks schiefgeht und du dir vielleicht aus Versehen den Arm abschneidest oder so. Sehr erfolgreich, die Masche. Sollten wir vielleicht ins nächste Programm aufnehmen.“
    Les verzog das Gesicht und rieb sich die Hand. „Nein, danke.“
    Dann küsste er Sina leicht auf den Mund und ließ sie los. „Bis gleich, Beloved.“
    Wie auf Wolken schwebte Sina hinter Suss den Gang entlang. Durch eine unscheinbare Tür gelangten sie ins Foyer. Suss blieb sowohl hier als auch am Eingang zum Zuschauerraum kurz stehen und schaute sich aufmerksam um. Doch auch Sina konnte Lugo nirgends entdecken. Wie von Zauberhand war am Mittelgang in der ersten Reihe noch ein Platz frei. Suss zeigte auf den Stuhl, hielt sich jedoch im Hintergrund, während Sina durch die Reihen schritt.
    Von der Nummer des ungeschickten Zauberers bekam sie kaum etwas mit, so versunken war sie in ihren Gedanken. Als Les angekündigt wurde und auf die Bühne schwebte, spürte sie sofort die starke Verbindung zu ihm.
    Erleichtert stellte sie fest, dass seine Bewegungen heute wieder geschmeidiger und gleitender waren. Offenbar hatte der Daimonn sich beruhigt und die Strafe aufgehoben.
    Aber das hält nur an, bis er merkt, dass ich weg bin, dachte Sina besorgt. Ich muss Les irgendwie helfen.
    Du hilfst mir am besten, wenn ich weiß, dass du in Sicherheit bist , hörte sie prompt Les’ Stimme. Bitte, versprich mir, dass du den Staat verlässt.
    Wer ist eigentlich dieser Suss, wechselte Sina geschickt das Thema. Hat er auch so ein Ding in sich?
    Les vollführte vor der vollkommen schwarzen Bühne mehrere Saltos hoch unter der Decke, sodass sein Gesicht wie ein Ball von einer Seite zur anderen flog.
    Die Zuschauer gaben Zwischenapplaus.
    Er ist ein Halbblut. Wenn ein Carion sein Blut mit dem eines Menschen vermischt, ohne dass er einen jungen Daimonn in sich trägt, wird dieser Mensch ein Halbblut. Er erhält einen Teil der besonderen Fähigkeiten des Daimonn, aber er wird auch sein persönlicher Diener. Meist sind sie für das Kind zuständig, das als Carion vorgesehen ist – sie schützen es oder sorgen bei Widerstand dafür, dass der junge Daimonn einziehen kann. Suss kann tun, was er will, aber direkten Befehlen muss er folgen. Offenbar auch deinen, weil du der eigentlich Carion der Blutlinie bist. Er war all die Jahre loyal und will uns offenbar helfen, nur darfst du eines nie vergessen: In allererster Linie dient Suss dem Daimonn, und er sucht immer einen Weg, dessen Ziele zu verwirklichen. Deshalb hat er dich hergebracht. Er hätte dich auch anders vor Lugo schützen können. Du darfst ihm nicht uneingeschränkt vertrauen.
    Während Les seine Schwebenummer abschloss, versuchte Sina, diese neue Information zu verarbeiten. Konnte ein Halbblut Kinder haben? Wahrscheinlich nicht, denn dem Daimonn war ja an Carions gelegen. Was würde also passieren, wenn sie ihr Blut mit Les’ vermischte? Als Halbblut konnte sie mit ihm zusammen sein und war als Mutter von Carion-Kindern wertlos …
    Denk nicht mal daran , hörte sie Les warnend sagen. Suss ist ein Sklave, daran ändert auch die Tatsache nichts, dass er sich freiwillig dafür entschieden hat, weil er die Macht wollte . Außerdem würde der Daimonn das nie zulassen.
    Dann spürte Sina auch schon das Scheinwerferlicht auf sich, stand auf und ging zur Bühne.
    Als sie ihre Hand in Les’ legte und mit ihm zum Spiegel schritt, kam es ihr vor, als hätte sie nie etwas anderes getan. Es war wie ein wunderbarer Tanz, und sie hatte das seltsame Gefühl, mit Les völlig allein zu sein, obwohl sie das Publikum manchmal leise raunen hörte.
    Sie drehte den Spiegel, bewunderte ihre verschiedenen Kostüme, die heute wieder klar zu erkennen waren. Beim letzten Mal trug ihr Spiegelbild ein atemberaubendes Brautkleid.
    Fassungslos betrachtete Sina sich im Spiegel. Tränen stiegen ihr in die Augen. War das ein grausamer Scherz?
    „Das war er “, flüsterte Les grimmig, ließ
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