Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Krieg gegen die Yukks

Der Krieg gegen die Yukks

Titel: Der Krieg gegen die Yukks
Autoren: Keith Laumer
Vom Netzwerk:
als ob er gähne. „Schauen wir mal. Ach ja, Mr. Malone.“
    „Der miese Gauner. Das ist verboten! Man hat mir eine Falle gestellt.“
    Ich habe mich nie an die paar wüsten Sekunden gewöhnen können, wenn die gespeicherten Daten in Höchstgeschwindigkeit von einer Anlage auf die andere übertragen werden. Als ob man in ein Meer eiskalter Finsternis taucht und sich dabei wie ein Feuerrad dreht. Alle möglichen Einzelheiten fahren einem durch das Bewußtsein. Ich war der Arcaro, festgeschnallt im Stuhl, und auch der Crockett, der fest auf einem Gerüst im Schrank lag, und gleichzeitig konnte ich die Kontakte an meinem Schädel, die Versorgungsschläuche und die kalte Platte unter mir im Zentrallager spüren. Dann klärte sich alles, und ich legte den Hebel um auf Aus. Ich kletterte aus dem Schrank und fühlte mich phantastisch.
    Als ich zum Eingang ging, kam mir der Pförtner entgegen und wollte schon eine anzügliche Bemerkung machen. Ich kam ihm zuvor.
    „Ich bin’s, Barney Ramm. Ich bin für niemanden zu sprechen, auch nicht für Fans.“
    „Sie, Mr. Ramm? Ha, der Arcaro wird nie mehr das sein, was er mal war. Sieht so aus, als hätten Sie Ihre Fans schließlich doch erwischt.“
     

 
5.
     
    Mein Appartement war nicht das teuerste des Gebäudes, war aber erstklassig eingerichtet. Der Servostand war so gut wie der im Zentrallager. Meine Beine funktionierten so gut, daß ich hinhumpeln konnte und den Arcaro mit geöffnetem Halsdeckel und den Kontakten gegen die Übertragungsscheibe drücken konnte.
    Ich zog an dem Feststellhebel, wurde fest eingespannt und war zur Übertragung bereit. Ich wählte den Crockett. Der war wild genug, um mit dem Sullivan fertig zu werden, und hatte keine Spezial-Sachen eingebaut, um die man sich kümmern mußte. Es fiel mir nicht leicht, die richtige Nummer zu wählen, aber ich schaffte es und drückte dann den Übertragungsschalter.
    „Sie haben aber zuerst zugeschlagen, oder?“ fiel mir der Polizist ins Wort.
    „Klar, aber …“
    „Hat ein Polizeikommissar nicht die gleichen Rechte wie jeder andere?“
    „Ich muß hier ‘raus“, brüllte ich ihn nieder. „Holen Sie Gully Fishbein. Er bringt die Kaution! In kaum vier Stunden habe ich im Park einen Kampf. Sagen Sie das dem Richter. Ich hab’ auch ein paar Rechte.“
    „Sie werden überhaupt keinen Kampf antreten“, grinste der Bulle. „Sie können froh sein, wenn Sie zu Beginn der Weihnachtsferien im September rauskommen. Sie haben sich nämlich nicht nur einer Genugtuung entzogen, sondern sich auch der Festnahme widersetzt, öffentliche Einrichtungen beschädigt, einigen unbescholtenen Bürgern schwere Körperverletzungen zugefügt, in einer Damentoilette öffentliches Ärgernis erregt und auch noch gestohlen. Heute nacht sitzen Sie fest, und die nächsten Nächte auch noch.“ Er grüßte höhnisch und machte die Glastür zu, während ich noch den Arm heben wollte, um ihm einen Schlag zu versetzen.
    Die Uhr in meinem linken Handgelenk war zusammen mit den Knöcheln zerschmettert. Diese Bullen in Granyauck haben harte Schädel. Ich ging zum Fenster und prüfte den Sonnenstand.
    Es sah nach halb fünf aus. Um acht sollte der Hauptkampf steigen. Wenn ich nicht da war, würde der Titel dem Herausforderer kampflos zufallen. Es handelte sich um einen Angeber, der sich Mysteriöser Marvin nannte und immer mit einem Mehlsack über dem Kopf kämpfte. Morgen würde er mit seinem verhüllten Kopf Halbschwergewichtsmeister sein. Und ich wäre passé, Bankkonten gesperrt, Vertrag zerrissen, Servozulassung entzogen und am Ende. Die hatten mich geschafft. Es sei denn …
    Ich steckte den Kopf aus dem Fenster und sah an der Mauer entlang in die Tiefe. Unten war eine Betonfläche, die von hier so groß wie ein Taschentuch aussah. Ich spürte, wie mir auf Grund der automatischen Anlagen das Herz zu schlagen anfing und die Kehle sich zusammenschnürte. Schwindelfrei war ich nie gewesen. Und mein Servo war in eine Zelle gesperrt, und ich steckte in dem Servo fest.
    Ich lief in der Zelle ein paarmal auf und ab. Manchmal hörte man die Jungs darüber sprechen, wenn sie in den Versorgungsgerüsten auf einen Kampf warteten: was passieren würde, wenn die Informationsträger aus Schaumstoff und Drahtgeflecht, in dem die ganzen Gehirnstrukturen gespeichert waren, völlig zerschmettert würde, und man noch drinsteckte?
    Es würde wie ein Traum sein, in dem man abstürzt und aufschlägt. Würde man aber je wieder aufwachen? Der Orgkörper
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher