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Der Krieg gegen die Yukks

Der Krieg gegen die Yukks

Titel: Der Krieg gegen die Yukks
Autoren: Keith Laumer
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überrollen. An der Vorderseite blinkte ein rotes Licht. Das Ding fing an zu quietschen und blieb schaukelnd stehen.
    „Machen Sie bitte das Gleis frei“, heulte eine derbe Stimme. „Hier spricht Ihr Sanimat-Schnelldienst, der einen weiteren zufriedenen Kunden mit dem Sanimat-Glanz beglücken will.“
    Unter meinem Haarteil formte sich ein Gedanke. Ich zwängte mich an dem eckigen Gerät vorbei, das vorne einige Reinigungseinrichtungen und hinten eine große Mülltonne hatte, die etwa halb voll war. Als es wieder losruckte, machte ich den Deckel auf, kletterte rasch hinein und ließ mich in dem stinkenden Unrat nieder. Die Welt hat in der letzten Zeit einigen Fortschritt gesehen, aber Abfall riecht eben immer noch wie Abfall.
    Der Karren hatte schätzungsweise dreißig Meter zurückgelegt, als er plötzlich bremste. Ich hörte Stimmen. Neben mir klickte etwas und ich hörte ein Summen.
    „Machen Sie bitte das Gleis frei“, sagte es. „Hier spricht Ihr Sanimat-Schnelldienst wrrrr…“
    Der Karren machte einen Satz, und ich kriegte eine Ladung Müll ab. Jemand – es klang nach dem Wayne –rief etwas. Ich machte mich fertig, wollte losschlagen, sobald der Deckel aufging. Das Geschrei verstummte jedoch, und ich hörte, wie jemand weglief. Der Karren fuhr los, und ich fuhr bis zur Tür des nächsten Kunden mit, sprang dann heraus und lief zu einer öffentlichen Telezelle. Ich wählte Gullys Nummer.
     
4.
     
    Ich erwischte ihn in einem Taxi. Er trug das vier Jahre alte Cantor-Luxusmodell, das er immer trug, und die Augen sprangen ihm fast aus dem Kopf, als ich ihm Bericht erstattete.
    „Barney, bist du wahnsinnig geworden?“ kläffte er. „Heute abend hast du den größten Kampf deiner Karriere vor dir, und du läßt dich auf freie Raufhändel ein?“ Er unterbrach sich und sah mich an. „He Barney, du trägst einen Arcaro. Du hast doch nicht …“
    „Ich hab’ nicht angefangen“, warf ich rasch dazwischen, während er die Halskonstruktion von dem Cantor wieder in Ordnung brachte. „Nicht wirklich, auf jeden Fall. Ich bin durch den Hintereingang ‘raus und …“
    „Was bist du?“
    „Ich bin abgehauen. Was sollte ich denn tun? Bleiben, und mir die Knochen einzeln von den Schlägern herauspflücken lassen?“
    „Barney, bei einer angemeldeten Genugtuung kannst du nicht abhauen. Vor allem du nicht! Wenn die Bildnachrichten davon Wind bekommen, machen die dich fertig.“
    „Diese Schlägerbande erledigt mich noch schneller, und nicht nur auf dem Papier.“
    „Über Papiere rede ich ja! Du bist der Angreifer, du hast den Kerl angefaßt. Wenn du da abhaust, bist du vor der Rechtszentrale auf der Flucht. Die ziehen deine Zulassung für Servos ein, und deine Karriere ist im Eimer. Und die Geldstrafen!“
    „Schön, aber ich hab’ auch ein paar Rechte! Wenn ich es schaffe, in einen anderen Servo zu kommen, bevor die mich haben, wird der mein gesetzlicher Corpus operandi. Du mußt mich hier herausholen und in mein Appartement schaffen …“ Mir blieb der Mund offen stehen. Etwas zwanzig Meter entfernt waren auf der anderen Seite des Schnellwegs der Liston und ein neuer schwerer Junge, ein großer Bär, aufgetaucht. Sie blieben stehen und ließen ihre Blicke über die Menge schweifen.
    „Hör mal, Gully“, zischte ich. „Die sind zu dicht, ich muß rasch abhauen. Versuch, das mit der Rechtszentrale klar zu kriegen, damit die ihre Finger von mir lassen, bis ich mich umgezogen habe. Denke dran, wenn die mich erwischen, kannst du dir die zehn Prozent in den Kamin schreiben.“
    „Barney, wo willst du hin? Was soll das heißen, zehn Prozent? An das Geld hab’ ich noch gar nicht gedacht!“
    „Dann laß dir das mal durch den Kopf gehen, Gully.“ Ich legte auf und riskierte ein Auge. Die beiden gekauften Schläger waren noch da und blickten in meine Richtung. Wenn ich rauskam, hatten sie mich. Und wenn ich blieb, würden sie früher oder später die Zelle in Augenschein nehmen.
    Ich hielt irgend etwas in meiner Hand. Ich erkannte den Kosmetikkoffer, den ich mir geschnappt hatte.
    Ich drückte auf einen kleinen Goldknopf, und der Deckell sprang auf. Neun verschiedene Augenschatten, Lippenfarbe, farbige Kontaktlinsen, Ersatzaugenbrauen und künstliche Wimpern. Dann noch etwas Gesichtskitt für Notfälle und winzige Haarspraydosen.
    Ich wollte nicht gern mein teures Haar ruinieren, aber ich sprühte es mit etwas ein, das sich Mondsilber nannte. Die rosa Kontaktlinsen paßten anscheinend zur Haarfarbe. Der
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