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Der kranke Gesunde

Der kranke Gesunde

Titel: Der kranke Gesunde
Autoren: Andreas von Pein , Hans Lieb
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Befund‹ feststellen könnten und damit entließen sie mich wieder. Sie erwähnten noch beiläufig, dass die Beschwerden vielleicht mit Aufregung zusammenhängen könnten.
    Ich war zunächst erleichtert, meine Beschwerden hatten inzwischen ja auch wieder nachgelassen. Ich war aber doch verunsichert, weil mir keiner wirklich sagen konnte, was da in mir los gewesen war. Die Bemerkung, dass dies von ›Aufregungen‹ käme, verstand ich nicht, da ich sie ja gerade am Wochenende hatte. So gingich am nächsten Tag zu meinem Hausarzt, um die ganze Angelegenheit nochmals mit ihm durchzusprechen. Dieser machte nochmals ein EKG und er bestätigte das Gleiche, was die Klinikärzte gesagt hatten: ›Alles in Ordnung‹. Er erklärte mir, dass die Beschwerden wohl eher von Verspannungen der Muskulatur herrühren dürften, was unter Stress schon mal vorkomme. Er riet mir, mich bei der Arbeit nicht so zu verausgaben.
Der zweite Anfall und seine Folgen
    Etwa ein halbes Jahr später, ich hatte das Ganze schon fast vergessen, bemerkte ich eines Morgens wieder ein unangenehmes Druckgefühl über der Brust, und mir war schwindelig. Ich bemühte mich zuerst, darüber hinwegzusehen, es nicht zu ernst zu nehmen, stand auf, frühstückte und ging zur Arbeit. Als die Beschwerden aber anhielten, ging ich doch sicherheitshalber zu meinen Hausarzt. Dieser untersuchte mich wieder, fand aber nichts.
    Was ist da los in meinem Körper? Diese Frage ging mir nicht mehr aus dem Kopf! Ich dachte wieder an den verstorbenen Kollegen und bekam Angst! Erst im Laufe der nächsten Tage ging es dann wieder besser. Eines Abends schüttete ich Bettina mein Herz aus. Sie hörte mir zu, ihre Besonnenheit beruhigte mich. Wir gingen dann früh zu Bett und ich spürte, wie wichtig Bettina für mich ist.
    Nur wenige Tage später hatte ich ihn wieder ›diesen Anfall ‹ so nenne ich mittlerweile dieses Herzrasen und diesen Schwindel. Ich dachte an die beruhigenden Worte des Hausarztes und an Bettina aber das half jetzt nichts mehr. Ich bekam dann sogar Schmerzen in der Herzgegend. Nun wurde ich wirklich panisch. Mit Angst und auch etwas Scham, dass ich schon wieder komme, ging ich erneut zum Hausarzt. Diesmal überwies er mich wohl halb genervt von mir und halb selbst verunsichert weiter zu einem Internisten (Facharzt für Innere Krankheiten). Er meinte, weitere Untersuchungen dort sollten eine Herzkrankheit sicher ausschließen. Dort wurden die mir nun schon bekannten Untersuchungen nochmals wiederholt und zusätzlich ein EKG unter Belastung abgeleitet (ich musste dabei kräftig Fahrrad fahren). Herz und Lunge wurden geröntgt und eine sogenannte Herzschalluntersuchung durchgeführt, mit der wie ich später im Internet nachgelesen habe meine Herzgröße und die Funktionsfähigkeit meines Herzens bildlich dargestellt und geprüft wurden. Nach all diesen Untersuchungen, hatte ich ein langes Gespräch mit dem Doktor. Er erklärte mir wieder mal, dass im Wesentlichen alle Befunde normal, lediglich Puls und Blutdruck ›grenzwertig erhöht‹ seien.

    Auch könne er durch die Ultraschalluntersuchung des Herzens nicht sicher ausschließen, dass ich eine geringfügige Klappenveränderung (dabei nannte er ein mir unverständliches Fremdwort) hätte. Er würde mir deshalb eine medikamentöse Behandlung mit einem sogenannten Betablocker verschreiben, der mein Herz vor übermäßiger Erregung schützen und meinen Blutdruck senken solle. Nach diesem Gespräch fühlte ich mich wieder sicherer: Nun war ich ja wirklich gründlichst von einem Facharzt untersucht: Und der Facharzt hatte mich ernst genommen! Er hatte beruhigende Worte für mich und ich so die Hoffnung, meine Beschwerden nun mit Medikamenten in den Griff zu bekommen. Ich nahm mir vor, mich doch mehr zu schonen – immerhin hatte der Arzt dieses komische Fremdwort genannt.
Von Arzt zu Arzt
    Und tatsächlich blieb ich unter der regelmäßigen Einnahme dieses Medikaments einige Monate komplett beschwerdefrei. War jetzt alles vorbei? Nein: Eines Abends ging es wieder los: Herzrasen, Schwindel, Brustschmerz. Und vor allem: Angst ! Ich war entsetzt! Auch mein Hausarzt, der mir die Beta blocker ja weiter verschrieben hatte, war ratlos. Wie befürchtet, blieb es auch nicht bei diesem einen ›Rückfall‹. Wegen des Schwindels dachte der Hausarzt, vielleicht sei das Gleichgewichtsorgan betroffen und überwies mich zum Hals-Nasen-Ohren-Arzt. Aber auch dieser fand keine Erklärung und meinte, man solle das Ganze nicht
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