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Der Kopflose Rächer

Der Kopflose Rächer

Titel: Der Kopflose Rächer
Autoren: Jason Dark
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ihn auch rasch genug.
    Auf dem Gehsteig war er die einzige Person. Maschke keuchte. Sein Atem vermischte sich dicht vor den Lippen mit dem bleichen Dunst. Der Kopf brannte, im Hirn schienen sich kleine Teufel austoben zu wollen, und immer wieder ballte er die Hände zu Fäusten, um sich so selbst anzuspornen.
    Wo stand der Wagen?
    Verdammt, er mußte ihn doch sehen. Maschke ging langsamer. Er ärgerte sich, daß er die Übersicht verloren hatte, aber das lag nicht nur am dichten Nebel, sondern auch an den schrecklichen Vorgängen, die er erlebt hatte. Wo, zum Henker?
    Da hörte er das Zischen.
    Etwas krallte sich in seinen Nacken und zog die Haut dort zusammen.
    Es war nur mehr eine imaginäre Bedrohung. Ein Phantomschmerz.
    Das Zischen blieb.
    Maschke bewegte sich nach vorn. Schleichend und horchend jetzt. Er stellte fest, daß dieses Geräusch lauter wurde, und als er dann den Kopf nach links drehte, da entdeckte er auch seinen Wagen und stellte fest, daß er die Ursache des zischenden Geräuschs war.
    Nein, nicht er, die Reifen!
    Als Maschke die linke Hand flach auf das feuchte Dach des Jaguars legte, da hatte er den Eindruck, die kalte und nasse Haut einer Leiche zu berühren. Er traute sich kaum, sich zu bücken, tat es dann trotzdem und schaute mit starren Augen auf das, was sich seinem Blick bot.
    Der Wagen stand beinahe auf den Felgen, aus allen vier Reifen war die Luft entwichen.
    Er bückte sich noch tiefer, um sich das Vorderrad aus der Nähe anzuschauen.
    Eingebissen, zerfetzt, aufgerissen. Die schwarze Umrandung hing nur mehr als Fetzen an bestimmten Stellen. Die Kehle wurde ihm eng, er konnte kaum noch Luft holen. Er wußte auch nicht, was er dazu sagen sollte, aber sein Unterbewußtsein machte ihm schon klar, daß der kopflose Richter nicht daran dachte, ihn entkommen zu lassen.
    Da stand noch eine Rechnung offen.
    Mac Maschke kam wieder hoch. Den Wagen stehenzulassen und zu Fuß fliehen, das war die einzige Möglichkeit.
    Er drehte sich ab – und erlebte das Grauen!
    Vor ihm schwebte der Kopf des Richters!
    Zusammengeschrumpft – kleiner, böserund grausamer. Mordlust leuchtete in den Augen.
    Maschke sprang zurück. Er prallte gegen seinen Wagen, und dann war der Kopf plötzlich da.
    Wie eine Klette hing er an seinem Hals und biß zu!
    ***
    Mac Maschke spürte den beißenden Schmerz, und seine Kehle schien auseinandergerissen zu werden. Er atmete und wußte nicht, ob er es tatsächlich schaffte, denn alles war so anders geworden. In seinem Rücken spürte er den Gegendruck, das war auch alles, denn mehr bekam er von seiner Umgebung nicht mit. Der Nebel hatte sich für ihn in eine blutrote Wand verwandelt, und was er tat, das geschah rein instinktiv.
    Er riß beide Arme hoch, um den Kopf von seiner Kehle fortzuzerren. Die Zähne hatten sich festgebissen, und als er sein Ziel fand, da wühlten sich die Finger um das Haar des Schädels. Es fühlte sich zwischen den Fingern an wie Putzwolle.
    Dies alles waren Momenteindrücke, die er aufnahm, Bilder, die entstanden, wieder verschwanden, aber der verfluchte Schmerz, der blieb ihm nicht nur erhalten, er steigerte sich sogar noch. Je mehr er an den Haaren zerrte, um so schlimmer wurde er.
    Maschke hielt die Augen weit offen. Er konnte auf den Schädel schauen und bekam auch dessen nach vorn hackende Bewegungen mit. Ihm fielen seine Waffen ein. Sie steckten im Gürtel. Er brauchte sie nur hervorzuziehen und die Kugeln in den Schädel zu jagen.
    Den linken Revolver ließ er stecken und zog nur den rechten hervor. Das Eisen lag schwer in seiner Hand, er dachte an die Kugeln in der Trommel und würde sie alle in den Schädel jagen.
    Mit einer schon müden Bewegung hob er den Arm. Maschke spürte, wie das Blut aus seinen Halswunden rann und längst das Hemd unter der Lederjacke getränkt hatte. Er wußte auch, daß sich die Zähne weiterwühlen würden, es war nur eine Frage der Zeit, wann für ihn der Vorhang fiel.
    Das Ziel!
    Die Mündung drückte er gegen den Hinterkopf. Seine Hand zitterte noch stark, beinahe wäre er abgerutscht, riß sich mit aller Gewalt zusammen, und der Zeigefinger legte sich um den Drücker.
    Nur eine kleine Bewegung, dann zog er den Stecher zurück.
    Der Revolver schien zu explodieren, so laut kam ihm der Abschußknall vor. Das schwere Geschoß rammte in den Schädel hinein, aber auch durch ihn hindurch.
    Die Kugel erwischte Maschke. Sie zertrümmerte nicht nur sein Kinn, sondern auch einen Teil des Kopfes, und sie tötete ihn auf
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