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Der Klient

Titel: Der Klient
Autoren: John Grisham
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natürlich.«
    »Sowas machen wir alle Tage.«
    Jetzt lächelte Trumann, obwohl er versuchte, es nicht zu tun.
    »Sie wird einen Wagen brauchen.«
    »Kein Problem.«
    »Es kann sein, daß Ricky lange Zeit in Behandlung bleiben muß.«
    »Wir kommen für die Kosten auf.«
    »Ich möchte, daß Mark von einem Psychiater untersucht wird, obwohl ich vermute, daß er in besserer Verfassung ist als wir alle.«
    »Geht in Ordnung.«
    »Da sind noch ein paar kleinere Dinge, und sie werden in der Vereinbarung stehen.«
    »Welcher Vereinbarung?«
    »Der Vereinbarung, die jetzt gerade getippt wird. Sie wird unterschrieben werden von mir selbst, Dianne Sway, Richter Harry Roosevelt und Ihnen, Mr. Lewis, im Namen von Direktor Voyles.«
    »Was steht außerdem noch in dieser Vereinbarung?«
    »Ich möchte Ihre Versicherung, daß Sie alles tun werden, was in Ihrer Macht steht, um das Erscheinen von Roy Foltrigg vor dem Jugendgericht von Shelby County, Tennessee, zu erzwingen. Richter Roosevelt wird sehr daran gelegen sein, sich über einige Dinge mit ihm zu unterhalten, und ich bin sicher, daß Foltrigg sich sträuben wird. Wenn eine Vorladung ausgestellt wird, dann möchte ich, daß Sie, Mr. Trumann, sie ihm zustellen.«
    »Mit dem größten Vergnügen«, sagte Trumann mit einem boshaften Lächeln.
    »Wir werden tun, was wir können«, setzte Lewis ein wenig verwirrt hinzu.
    »Gut. Erledigen Sie Ihre Anrufe. Bringen Sie den Jet in die Luft. Rufen sie McThune an und sagen Sie ihm, er soll Clint Van Hooser abholen und ins Krankenhaus bringen. Und nehmen Sie die verdammte Wanze aus ihrem Apparat, weil ich mit ihr reden muß.«
    »Kein Problem.« Sie sprangen auf.
    »Wir treffen uns in einer halben Stunde genau hier wieder.«
    Clint hämmerte auf seine alte Royal Portable ein. Der Kaffee in seiner dritten Tasse schwappte jedesmal, wenn er auf den Zeilenschalter hieb und der Küchentisch erbebte. Er versuchte, sein Gekritzel auf der Rückseite eines Esquire zu entziffern und sich an jede Klausel zu erinnern, die sie am Telefon hervorgesprudelt hatte. Wenn er damit fertig war, würde es zweifellos das schlampigste juristische Dokument sein, das je verfaßt worden war. Er fluchte und griff nach dem Tipp-Ex.
    Ein Klopfen an der Tür ließ ihn zusammenfahren. Er fuhr sich mit den Fingern durch sein ungewaschenes und ungekämmtes Haar und ging zur Tür. »Wer ist da?«
    »FBI.«
    Nicht so laut, hätte er fast gesagt. Er konnte bereits hören, wie seine Nachbarn über ihn und seine Verhaftung vor Tagesanbruch klatschten. Wahrscheinlich Drogen, würden sie sagen.
    Er öffnete die Tür einen Spaltbreit und lugte bei vorgelegter Kette hinaus. In der Dunkelheit standen zwei Agenten mit verquollenen Augen. »Wir wurden angewiesen, Sie abzuholen«, sagte der eine.
    »Zeigen Sie mir einen Ausweis.«
    Sie hielten ihre Ausweise vor den Türspalt. »FBI«, sagte der erste noch einmal.
    Clint öffnete die Tür weiter und winkte sie herein. »Es dauert noch ein paar Minuten. Setzen Sie sich.«
    Sie blieben verlegen in der Mitte des Zimmers stehen, während er zum Tisch und zu seiner Schreibmaschine zurückkehrte. Er tippte langsam. Das Gekritzel war nicht zu entziffern, und er schrieb den Rest nach Gutdünken. Die wichtigsten Punkte standen drin, hoffte er. Wenn er etwas im Büro tippte, fand sie immer etwas zu ändern, aber das mußte genügen. Er zog das Blatt langsam aus der Royal und packte die Vereinbarung in seinen Aktenkoffer. »Gehen wir«, sagte er.
    Zwanzig Minuten nach fünf kehrte Trumann allein an den Tisch zurück, an dem Reggie wartete. Er brachte zwei Funktelefone mit. »Dachte, die könnten wir brauchen«, sagte er.
    »Wo haben Sie die her?« fragte Reggie.
    »Sie wurden uns hergebracht.«
    »Von einigen ihrer Leute?«
    »Ja.«
    »Nur spaßeshalber – wie viele Männer haben Sie im Moment im Umkreis von fünfhundert Metern von diesem Lokal?«
    »Ich weiß es nicht genau. Zwölf oder dreizehn. Reine Routine, Reggie. Es könnte sein, daß sie gebraucht werden. Wir könnten ein paar von ihnen losschicken, damit sie den Jungen beschützen, wenn Sie mir sagen, wo er ist. Ich nehme an, er ist allein.«
    »Er ist allein, und es geht ihm gut. Haben Sie mit McThune gesprochen?«
    »Ja. Sie haben Clint bereits abgeholt.«
    »Das ging aber schnell.«
    »Also, um ehrlich zu sein, unsere Leute haben seine Wohnung seit vierundzwanzig Stunden überwacht. Wir haben sie einfach telefonisch geweckt und ihnen gesagt, sie sollten an seine Tür klopfen.
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