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Der kleine Unkrautschreck! - davor graut dem schlimmsten kraut

Der kleine Unkrautschreck! - davor graut dem schlimmsten kraut

Titel: Der kleine Unkrautschreck! - davor graut dem schlimmsten kraut
Autoren: Franckh-Kosmos-Verlags-GmbH und Co. <Stuttgart>
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Welche Bewegung leichter fällt – ziehen oder stoßen – muss jeder Gärtner selbst ausprobieren.
Schlaghacken sind das, was man gemeinhin unter einer Hacke versteht. An einem Stil sitzt ein etwa 90°
abgewinkeltes Blatt, das in die Erde geschlagen wird. Zum Unkrautjäten eignen sich am besten Modelle mit kurzem Blatt (breit oder schmal).
    Neben dem Grubber sind sie das wichtigste Gerät im Gemüsegarten. Schließlich gibt es noch diverse Geräte mit fantasievollen Namen (Unkrautstecher, Langstieljäter ...) zum Jäten tief wurzelnder Unkräuter. Obwohl sie recht unterschiedliche Funktionsweisen haben, versprechen alle dasselbe: Jäten ohne Bücken. Lassen Sie sich beraten und nutzen Sie Ihren gesunden Menschenverstand, um die Spreu vom Weizen zu trennen.

Die chemische Keule: Herbizide
    Der Gebrauch von Unkrautvernichtungsmitteln – Herbizide oder chemische Pflanzenschutzmittel – ist im „Gesetz zum Schutz der Kulturpflanzen“ (Pflanzenschutzgesetz – PflSchG) geregelt. Dieses Gesetz und seine Anwendungsvorschriften werden von den örtlichen Pflanzenschutzdienststellen und den Umweltämtern auf Gemeindeebene durchgesetzt. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit prüft neue Produkte und lässt sie offiziell zu (oder nicht). Das Bundesamt gibt auch eine regelmäßig aktualisierte Liste zugelassener Herbizide heraus. Sie ist über das Internet zugänglich ( www.bvl.bund.de ). Die Produkte für den Garten müssen den Aufdruck „Anwendung im Haus- und Kleingartenbereich zulässig“ tragen.
    Soweit zu den Vorschriften, die in diesem Fall nicht lästig, sondern wirklich notwendig sind. Wie immer man es auch dreht und wendet, Herbizide sind eben nicht alle grün und umweltfreundlich. Es gibt gute Gründe, warum sie nicht offen in den Regalen der Gartencenter stehen, sondern unter Verschluss gehalten werden. Lassen Sie sich vor dem Kauf unbedingt von einem Fachmann beraten. Dies gilt umso mehr, wenn Sie nach Herbiziden für das Gemüsebeet suchen. Viele derhandelsüblichen Produkte haben eine Sperrzeit, in der Obst und Gemüse nicht geerntet und verzehrt werden darf. Ein Gartencenter, das Herbizide kommentarlos ausgibt, ist nicht empfehlenswert!
    Als Vorbereitung auf das Beratungsgespräch sollte man Folgendes wissen. Nach der „Zielgruppe“ unterscheiden die Hersteller Total- und selektive Herbizide:

Ein Totalherbizid tötet mehr oder weniger alle Unkräuter ab. Das weltweit bekannte Mittel Roundup gehört in diese Kategorie. Breitbandherbizide (Totalherbizide) sollte man möglichst gar nicht oder nur in Ausnahmefällen einsetzen. Sie lösen das Unkrautproblem nicht grundsätzlich, denn langfristig stellen sich die Unkräuter wieder ein. Übrigens ist es gesetzlich verboten, Totalherbizide auf Wegen, Garageneinfahrten oder Höfen anzuwenden – wie sagt der Gesetzgeber? Auf „Nichtkulturland“.
Die so genannten selektiven Herbizide, die unter verschiedenen Namen verkauft werden, sollen nur gegen bestimmte Unkräuter (Giersch, Moos im Rasen usw.) wirken. Glaubt man der Werbung, sind sie bienenfreundlich, völlig ungefährlich und so grün, wie Chemie überhaupt sein kann. Auch selektive Herbizide lösen das Unkrautproblem nicht langfristig. Sie leisten aber Hilfestellung, um einen gewissen Status quo zu erreichen. Dann kommt die Handarbeit an die Reihe, um sprießende Unkräuter auch weiterhin in Schach zu halten.
Nach der Wirkung unterscheidet man Kontakt- und Wuchsstoffherbizide. Erstere wirken nur auf die sichtbaren, grünen Teile der Pflanzen – im direkten Kontakt eben. Die Wurzeln mehrjähriger Unkräuter werden nicht angegriffen. Wuchsstoffherbizide gehen raffinierter vor: Sie arbeiten wie natürliche Pflanzenhormone und zwingen die Pflanzen dazu, sich regelrecht krank zu wachsen. Sie verbrauchen alle Reservestoffe und sterben.
    Ob man Herbizide im Garten einsetzen möchte oder nicht, ist eine sehr persönliche Entscheidung. Wer sich prinzipiell und rückhaltlos auf die Seite der Umwelt stellt, wird chemische Mittel in jeder Form ohnehin ablehnen. Doch selbst bei nüchterner Betrachtung der Wirksamkeit – ganz ohne grüne Weltanschauung – überwiegen die Nachteile. Man erkauft sich eine nur scheinbare und kurzfristige Ruhe mit ungewisser Nachwirkung. Wildkräuter haben sich seit Zehntausenden von Jahren behauptet und sie werden es weiter tun – auch in einem Garten, der mit Chemiebehandelt wird.

Sanfte Chemie: Schutz- und Stärkungsmittel
    Schutz- und Stärkungsmittel
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