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DER KLEINE TOD (German Edition)

DER KLEINE TOD (German Edition)

Titel: DER KLEINE TOD (German Edition)
Autoren: Norma Banzi
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den hohen imperialen Gast zu kümmern. Auf der Lagerstatt streckte sich Ador vertraulich hinter Kel und dessen Begleiter auf den Kissen aus.
Ken`dell ließ sich neben seinen beiden Schwestern Kari und Tordis nieder, die sich um Kel bemühten, ohne dabei zu bemerken, dass dessen Interesse allein dem schönen Razvaran Mo`yen neben sich galt, seinem langjährigen Lebensgefährten. Ken`dell und Ador schüttelten über den Eifer der Schwestern mitleidig den Kopf. Die jungen Frauen waren alt genug, um zu bemerken, was mit Mo`yen und Kel los war. Ador frönte des Müßiggangs. Wenn ihm niemand mit leckeren Fleischhäppchen fütterte oder edlen Wein in seinen Mund rinnen ließ, schlummerte er, wobei er sich mal an den einen, mal an den anderen seiner Liebhaber schmiegte. Einmal stahl sich seine Hand diskret in Ken`dells weitgeschnittene Hose. "Du bist ein Verrückter", flüsterte jener und ließ sich eine Weile massieren. Dann verscheuchte Ken`dell ihn.
Zur elften Abendstunde wurde Ador wieder munter. Er schloss sich Mo`yen an, der auf die Toilette musste. Dort plänkelten die beiden Männer eine Weile herum, doch schließlich sprach der Razvaran ein Machtwort. Er schickte seinen Begleiter in eine Kabine, während er selbst sich vor eines der Becken stellte.
"Ador! Wie lange brauchst du noch?", fragte Mo`yen nach Beendigung seines Geschäfts. Ein Seufzer kam aus der Kabine.
"Du denkst immer nur an das eine", meinte der Krieger belustigt.
Die Tür ging auf. "Komm rein!", bat Ador atemlos. Nach kurzer Überlegung tat Mo`yen es. Er raunte ihm ins Ohr: "Brauchst du immer so lange für eine Handarbeit?"
"Bitte, mach es mir. Ich brauche nicht mehr lange", bat Ador heiser. Er ergriff eine Hand Mo`yens und nötigte sie an sein pralles Geschlecht, was ihm nur deshalb gelang, weil dieser sich nicht wirklich dagegen sträubte. Man konnte einem muskulösen und gut gebauten Mitglied der Killerkaste nur dann die Hand zu führen, wenn dieser es zuließ.
Wie er es voraus gesagt hatte, ergoss sich Ador nach einigen wenigen rauen Griffen. Mo`yen schlüpfte wieder aus der Kabine und wusch sich ein zweites Mal die Hände. Er verließ die Toilette, ohne auf seinen Begleiter zu warten.
Ein Krieger sang aus einer Oper. Als Ador von der Toilette zurück in die Halle schlenderte, blieb er bei ihm stehen und sang einige Zeilen mit. Dann brauchte er noch eine ganze Weile, bis er wieder bei seinem Platz angelangt war. Als einer der besten Nachwuchstänzer war er ein begehrter Mann. Viele Gäste sprachen ihn an, und versuchten, ihn für sich zu erwärmen. Er sandte einen verzweifelten Blick zu Mo`yen, der sich seiner erbarmte und ihn aus einer Traube von Kriegern, Kriegerinnen und zivilen Hochzeitsgästen zog, die sich um ihn gebildet hatte. Erleichtert ließ sich Ador wieder hinter Kel nieder, der in ein Würfelspiel mit Ken`dell und den Schwestern vertieft war. Ein Gong ertönte und kündigte die nahende Mitternachtsstunde an.
"Raus mit euch!", befahl Ken`dell seinen Schwestern.
"Die Hirten vom Gelben Felsen erlauben die Anwesenheit von Frauen bei den Tanzaufführungen", murrte Kari.
"Nicht in dieser Nacht", entgegnete Ken`dell. "Raus!"
Die Mädchen fügten sich schmollend. Auch andere Frauen mussten die Halle verlassen. Allein Kriegerinnen, Frauen mit einem kriegerähnlichen Status und die Braut durften neben den Männern in der Halle verweilen. Erotische, von Männern aufgeführte Tänze, blieben traditionell den Kriegern vorbehalten. So genau nahm man die Traditionen allerdings nicht. Nicht alle männlichen Hochzeitsgäste hatten in ihrer Jugend die Kriegerriten absolviert, doch niemand hatte etwas gegen ihre Anwesenheit einzuwenden. Böse Zungen behaupteten, die Frauen würden bei derartigen Aufführungen nur deshalb aus dem Raum verbannt, weil ihnen die euphorische Reaktion ihrer Männer auf die Tänze nicht vor Augen kommen sollte.
Nervös zappelte Ador auf seinem Kissen. Er konnte es kaum abwarten, seinen Kollegen Kito zu sehen.
"Ador!", scholt Ken`dell ihn. "Würdest du bitte aufhören, dein Aroma so heftig zu versprühen. Es dauert noch mindestens eine halbe Stunde bis zum Auftritt."
"Ich kann nicht!", murmelte der Tänzer. "Mein Schwanz steht schon wieder."
"Dann geh woanders hin und reagiere dich ab, Cousin."
"Das geht nicht! Wenn ich noch einmal aufstehe, wird jeder Zweite hier versuchen, mit mir anzubandeln."
"Armer Junge", stichelte Ken`dell amüsiert.
"Würdest du mich eskortieren?", bat Ador. Sein Cousin brüllte los vor Lachen, doch
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