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Der kleine Drache Kokosnuss - Siegner, I: Der kleine Drache Kokosnuss

Titel: Der kleine Drache Kokosnuss - Siegner, I: Der kleine Drache Kokosnuss
Autoren: Ingo Siegner
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Und außerdem steht von diesem Tag an auf der Klippe der Dracheninsel ein richtiger kleiner Leuchtturm.

Der dünne Zauberer Ziegenbart
    Das dritte Abenteuer
     
    A n einem schönen Sommerabend sitzen Matilda und der große Meeresdrache Amadeus am Strand und erzählen sich Geschichten. Genau genommen erzählt nur Amadeus, und Matilda hört zu, denn Amadeus ist ein wunderbarer Erzähler. Das Meer steckt nämlich voller Geschichten, und wenn Amadeus wollte, dann könnte er jeden Tag von morgens bis abends und auch noch die ganze Nacht hindurch erzählen. Aber Amadeus erzählt nur, wenn ihm jemand gut zuhört – und Matilda ist eine wunderbare Zuhörerin.
    Auch sonst verstehen sich die beiden sehr gut. Sie haben sogar ein eigenes Geheimzeichen erfunden, um sich zu rufen: Wenn Matilda mit ihrem Stachelschwanz klappert wie mit einer Riesenrassel, dann kommt der Meeresdrache Amadeus im Nu angeschwommen. Und wenn Amadeus drei tiefe Meeresdrachen-Signaltöne ausstößt, erscheint kurze Zeit später Matilda am Ufer.
    Amadeus hat gerade begonnen, von der Seeschlange Sibylle zu erzählen, als plötzlich Kokosnuss angerannt kommt. Er ist aufgeregt wie ein ganzer Hühnerhaufen und atemlos wie nach einem Hunderttausendkilometerlauf.
    »Ein Schiff! Ein richtiges Schiff! Ich hab’s vom Turm aus gesehen. Es ankert in der Bucht der Sieben Sümpfe!«, ruft er völlig aus der Puste.

    »Ein Schiff?«, fragen Matilda und Amadeus gleichzeitig. »Hier bei der Dracheninsel?«
    »Es hat richtige Segel und ist riesengroß!«, erklärt Kokosnuss aufgeregt.
    »Igitti, wie ekelig!« Amadeus verzieht das Gesicht, als hätte er einen ganzen Eimer saurer Gurken verschluckt und noch ein Dutzend frischer Zitronen dazu. Denn Meeresdrachen mögen Schiffe nicht, besonders wenn sie groß sind. »Wenn ihr erlaubt, werde ich mich verziehen. Schiffe sind nichts für mich.« Und schon ist Amadeus im Meer verschwunden.
     
    Aber Matilda ist begeistert. Ein Schiff! Vor der Dracheninsel! Das hat es noch nie gegeben, jedenfalls nicht, seit es Matilda gibt.
    So schnell sie nur können, rennen die beiden zur Bucht der Sieben Sümpfe.
    Als sie bei den Sümpfen angelangt sind, suchen sie vorsichtig den richtigen Weg. In den Sümpfen muss man sehr aufpassen, ein falscher Schritt, und man versinkt in einem gefährlichen Sumpfloch. Zum Glück ist Matilda eine sehr gute Pfadfinderin, und nicht viel später, gerade als der letzte Sonnenstrahl hinter dem Horizont verschwindet, liegt die Bucht vor ihnen.
    Eilig rutschen die beiden die Böschung zum Strand hinunter.
    »Psst!«, flüstert Kokosnuss. »Am besten, wir verstecken uns erst einmal hier hinter den Büschen.«
    Vor ihnen flackern zwei Lagerfeuer, ein großes und ein kleines. Um das große herum sitzen fünf finstere Gesellen.

    »Das sind Piraten!«, flüstert Kokosnuss aufgeregt. »Ich habe einmal in einem Buch über sie gelesen. Die sind so gefährlich wie die gefährlichsten Ungeheuer.«
    »Ja, genau. Die stecken ihre Gefangenen in dunkle, enge Holzfässer und lassen sie dort verhungern und verdursten!«, sagt Matilda, die auch schon mal ein Buch über Piraten gelesen hat.
    An dem kleinen Feuer sitzt eine Gestalt, von der Kokosnuss und Matilda nur den Hut, das Haar und den Bart erkennen können. Das Haar ist ganz lang und kraus, der Hut ist spitz wie eine Zuckertüte und der Bart sieht aus wie ein kleines Ziegenbärtchen. Die Gestalt sieht wirklich unheimlich aus.
    »Das ist sicher kein Pirat«, meint Matilda. »Die tragen keine spitzen Hüte.«
    »Ja, und Piraten haben auch keinen Ziegenbart. Und ein eigenes Feuer hat er auch. Wie seltsam«, murmelt Kokosnuss. »Lass uns lauschen! Vielleicht hören wir etwas von dem, was sie sagen.«
    Vorsichtig kriechen die beiden ein Stück vor und lauschen in die dunkle Nacht hinein.
    »Hähähä …«, krächzt ein besonders dicker Pirat. Er hat eine Stimme wie eine rostige Blechdose. »Bald haben wir einen dieser blöden, kleinen Feuerdrachen in der Falle. Hähähä.«

    »Dann wird Ziegenbart der größte Zauberer aller Sieben Meere!«, brummt ein anderer Pirat, der sehr groß ist und eine Hakennase hat.
    Matilda ist starr vor Schreck. »Ein Zauberer?«
    Auch Kokosnuss fährt der Schreck in die Drachenknie. »Eine Falle?«

    In diesem Augenblick macht es KNACK und SCHWUPS ist Kokosnuss verschwunden!
    »Hilfe! Kokosnuss, wo bist du?«, ruft Matilda und vergisst dabei ganz die Piraten und den Zauberer.
    »Hier oben bin ich«, antwortet Kokosnuss mit zitternder
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