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Der Kampf um die Sieben Inseln

Titel: Der Kampf um die Sieben Inseln
Autoren: Adam Frank
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kümmern, mit Mr. Watt sprechen und danach an Land gehen.«
    In der Kutsche an Land wartete Britta mit den Kindern. Alle drei fielen ihm um den Hals, und Britta sprudelte los: »Wir haben ein süßes, kleines Haus, David, mit einer reizvoll gelegenen Terrasse und einem kleinen Garten für die Kinder.«
    »Und ich habe dir so viel zu erzählen, Britta. Drei Tage würden nicht reichen. Wie wollen wir das nur alles schaffen? Morgen in aller Frühe muß ich ja schon zu den Inspektionen an Bord sein.«
    »Die Kinder wollen mit dir spielen, und ich will ja auch noch etwas von dir haben. Da müssen wir wohl auf Schlaf verzichten. Gott sei Dank sind die Wände im Haus nicht so hellhörig wie die Holzwände auf dem Schiff.« Als sie es gesagt hatte, lächelte Britta etwas verlegen, und David freute sich auf die Nacht.
    Aber erst mußte er das Haus bewundern, sich von den Kindern den Garten zeigen lassen, mit ihnen spielen und dann mit allen Abendbrot essen. Während Victoria die Kinder ins Bett brachte, konnte David endlich von seinen Eindrücken erzählen, dem Agenten und dem Wiedersehen mit Jerry Desmond. »Ihn und Andrew Harland müssen wir zum Essen einladen, Britta, sonst müßte ich mit ihnen im Gasthof speisen und wäre noch länger von dir getrennt.«
    »Das wird ein volles Programm, mein Lieber. Am ersten Weihnachtsfeiertag ist ein Essen mit den Offizieren der Thunderer fällig. Die Kommandanten deiner Flottille müssen auch berücksichtigt werden. Da ist es ein Glück, daß der Kommandierende Admiral, Lord St. Vincent, bei so schlechter Gesundheit ist, daß er nur seinen Arzt und seinen Sekretär für zwei Stunden am Tag sehen kann.«
    »Mein Gott, St. Vincent. Ist er denn nicht bei seinem Geschwader? Ich hatte gar nicht an ihn gedacht, weil ich ja direkt der Admiralität unterstehe und nicht dem Mittelmeergeschwader zugeteilt bin. Aber wenn er hier ist, hätte ich ihn aufsuchen müssen.«
    »Siehst du, Herr Kommodore, ohne mich bleiben dir die protokollarischen Feinheiten deines Amtes verborgen. Wie findest du denn den breiten Stander, den die Thunderer gehißt hat?«
    David faßte sich mit der Hand an den Kopf. »Ich habe gar nicht hingeschaut, weil dieser Agent meine Gedanken so in Anspruch nahm. Aber morgen früh sehe ich mir den Stander des Kommodore genau an. Da bin ich dann doch eitel.«
    Britta lächelte. »Und wann kümmern wir uns um die Ausstattung deiner Kajüte?«
    »Da verlasse ich mich ganz auf dich. Ich habe morgen Inspektion für zwei Schiffe angesetzt. Danach muß ich mit den Sekretären für türkische und für griechische Fragen sprechen, die als Mischung von Berater und Dolmetscher an Bord kommen. Und dann sind die Offiziere und Deckoffiziere dran, die mir Ihre Aufgaben vorstellen und hören wollen, was ich für Änderungen wünsche.«
    »Dann komme ich morgen früh mit an Bord, und während du deine Inspektion machst, gehe ich mit dem Möbeltischler die Ausstattung deiner Kajüte durch. Ich schicke gleich Alfonso zu ihm, damit er morgen früh am Kai ist.«
    »Wer ist Alfonso, und von welchem Möbeltischler sprichst du?«
    Britta sah ihn an, als ob er etwas schwer von Begriff sei. »Alfonso ist der Hausdiener. Wir haben auch ein Dienstmädchen und eine Köchin, denn Victoria und ich wollen Zeit für die Kinder und für dich haben. Und nach einem Möbeltischler habe ich mich gleich umgesehen, denn daß für deine Kajüte etwas getan werden muß, war doch klar. Und viel Zeit haben wir ja nicht, oder?«
    »Nein, Frau Direktorin. Viel Zeit haben wir nicht. Darum laß uns mal gleich nach oben gehen.« Er zwinkerte ihr zu, und sie lächelte erwartungsvoll.
    Am Morgen sah er den breiten Stander des Kommodore stolz am Mast seines Schiffes wehen. Ein schöner Anblick! Gregor war mit der Kapitänsgig am Kai. Die Bootsbesatzung hatte einheitlich rotweiß gestreifte Hemden und Strohhüte mit rotweißem Band. »Schick sehen sie aus«, sagte Britta, begrüßte Gregor und ließ sich von ihm ins Boot helfen. David folgte.
    Auf der Thunderer hatte Mr. Jenkins schon gesehen, daß ein Bootsmannsstuhl gebraucht werde, und während David diesmal nicht nur mit Trommeln und Pfeifen, sondern auch vom Dudelsackpfeifer begrüßt wurde, der mit den Seesoldaten von der Apollo gekommen war, schwebte Britta bereits mit dem Stuhl an Deck.
    Mr. Watt war keineswegs verlegen, begrüßte sie höflich und stellte ihr die Offiziere vor. Britta zeigte sich von ihrer charmantesten Seite, lud die Herren zum Weihnachtsdinner ein,
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