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Der kalte Traum - Bottini, O: Der kalte Traum

Der kalte Traum - Bottini, O: Der kalte Traum

Titel: Der kalte Traum - Bottini, O: Der kalte Traum
Autoren: Oliver Bottini
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wegen der bei der Operation »Sturm« begangenen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschheit zu vierundzwanzig Jahren Haft verurteilt. Ein Mitangeklagter – Adamek hatte nach wie vor Probleme mit den kroatischen Namen –, einst stellvertretender Innenminister und Leiter der Sonderpolizei, hatte achtzehn Jahre bekommen. Ein Garnisonskommandant war freigesprochen worden.
    Erinnere mich bloß nicht an Anwälte und Gerichtsurteile, hatte er geknurrt.
    Der Onkel hatte gekichert. Haben sie gewonnen, die Herthaner?
    Sie spielen erst morgen.
    Adamek hatte nie mit dem Senator telefoniert. Trotzdem hatte der Staatsanwalt die Vorwürfe gegen den Onkel letztlich als »Bagatellen« klassifiziert und keine Anklage erhoben.
    Er ging durch das Gebäude, trat auf die Terrasse. In Korbstühlen saßen, von Decken gewärmt, Heimbewohner vor Kaffee und Kuchen. Auf den hausnahen Wegen war Ehringer nicht zu sehen, also machte Adamek sich im Park auf die Suche.
    Er entdeckte ihn am Teich unter mächtigen Kastanien. Der Rollstuhl stand vor einer steinernen Bank, auf der eine Frau und ein Mädchen saßen. Die Frau kannte er bereits, das Mädchen noch nicht, nur den Namen wusste er: Lilly.
    Weil er die drei in ihren Erinnerungen an Thomas Ćavar nicht stören wollte, kehrte er auf die Terrasse zurück und setzte sich. Vom Nachbartisch drang eine Radiostimme herüber, ein distinguierter alter Herr lauschte mit gesenktem Kopf an einem Weltempfänger. Die samstägliche Live-Sendung aus den Fußballstadien.
    Adamek rückte näher.
    Hertha führte 3:0, der Aufstieg schien nun sicher.
    Das, dachte er, war doch mal eine gute Nachricht.

D ANK
    Ich danke allen, die mich bei der Arbeit an diesem Roman unterstützt haben, vor allem Željko und Nada Peratović, Norbert Mappes-Niediek, Norbert Gansel, Birgit Felleisen von Amnesty International, dem Landschaftsförderverein Oberes Rhinluch e. V., Robert Krause, Gaj Tomaš, Cordelia Borchardt und allen, die namentlich nicht genannt werden wollten, sowie Annina Luzie Schmid für die wertvolle Arbeit am Text. Eventuelle Fehler liegen in meiner Verantwortung.
    Die wichtigsten Quellen sind unter www.bottini.de aufgelistet.



G LOSSAR
    (Die Namen fiktiver Personen sind kursiviert. In [Klammern] die ungefähre Aussprache.)
     
    Adamek, Lorenz – geb. 1969, Hauptkommissar der Berliner Kriminalpolizei
    Ahrens, Yvonne – geb. 1968, Auslandskorrespondentin einer größeren deutschen Tageszeitung, seit Juni 2010 in Zagreb für das ehemalige Jugoslawien zuständig
    Babić, Milan [Mịlan Bạbitch] – 1956–2006, kroatischer Serbe, 1991–92 Präsident der nicht anerkannten »Republika Srpska Krajina«, später deren Außenminister bzw. Ministerpräsident. Vom ICTY wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschheit angeklagt, bekannte sich zum Teil schuldig. Erhängte sich in seiner Zelle in Den Haag.
    Bachmeier, Markus (»Mägges«) – geb. 1973, Jugendfreund von Thomas, Landwirt nahe Rottweil
    Bachmeier, Theresa und Nina – Bachmeiers Frau und Tochter
    Bebić, Nino [Nịno Bẹbitch] – Sonderpolizist aus Zagreb, einer der Mörder von Zadolje, am 27.8.1995 durch eine Mine ums Leben gekommen
    Blaškić, Tihomir [Tịchomir Blạschkitch] – geb. 1960, General des Kroatischen Verteidigungsrates (HVO). Vom ICTY 2000 wegen Kriegsverbrechen v. a. im bosnischen Lašva-Tal zu 45 Jahren Haft verurteilt; 2004 wurde die Strafe auf 9 Jahre reduziert, Blaškić entlassen.
    Blücher, Rüdiger – Leitender Oberstaatsanwalt von Rottweil
    Boban, Mate [Mạte Bọban] – 1940–1997, Vorsitzender des bosnischen Zweigs der HDZ, Präsident der 1993 proklamierten autonomen kroatischen »Republik Herceg-Bosna« auf bosnischem Staatsgebiet, die dereinst an Kroatien angeschlossen werden sollte. Boban verhandelte 1992 mit dem Führer der bosnischen Serben, Radovan Karadžić, über die Aufteilung Bosniens.
    Bobetko, Janko [Jạnko Bobẹtko] – 1919–2003, Kroate, kämpfte im Zweiten Weltkrieg bei Titos Partisanen; General erst der JVA, später der Kroatischen Armee, deren Generalstabschef er 1992 wurde; vom ICTY 2002 wegen Kriegsverbrechen während der von ihm geleiteten Operation »Medak« angeklagt, von Kroatien jedoch nicht ans Tribunal ausgeliefert; vor Prozessbeginn verstorben
    Boljkovac, Josip [Jọsip Bọljkowats] – geb. 1922, von Mai 1990 bis Juli 1991 kroatischer Innenminister
    Bran – Jugendfreund von Thomas
    Briševo [Brịschewo] – Geburtsort von Saša Jordan und Igor in
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