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Der italienische Nachbar (German Edition)

Der italienische Nachbar (German Edition)

Titel: Der italienische Nachbar (German Edition)
Autoren: Verena Rank
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war das eben gewesen? Der Typ mit dem Sofa hatte mich buchstäblich umgehauen. Alessandro mit den schönen dunklen Augen hatte etwas an sich, dass mich völlig aus dem Konzept brachte. Er war ein Traum – aber mit Sicherheit nicht schwul, soviel war schon mal sicher. Was für ein Jammer!
    Ich schüttelte verwirrt den Kopf und ging ins Bad hinüber, um eine Dusche zu nehmen. In der Redaktion war heute die Hölle los gewesen und ich freute mich auf einen gemütlichen Feierabend.
    Nachdem ich mich abgetrocknet hatte, schlüpfte ich in eine Trainingshose und zog mir ein T-Shirt über. Ich machte es mir auf dem Sofa bequem und zappte gerade durch die Kanäle, da schellte es an der Tür .
     
    Als ich durch den Türspion in das Gesicht meines neuen Nachbarn blickte, bekam ich Herzr hythmusstörungen . Ich strich mit beiden Händen durch mein noch feuchtes Haar und öffnete die Tür. Alessandro hielt mir grinsend einen Pizzakarton entgegen. Sofort stieg mir der typische Geruch vom Teig, italienischen Gewürzen , Salami und Käse in die Nase.
    „Ähm … ich dachte, vielleicht magst du jetzt doch noch etwas Pizza. Es ist jede Menge übrig geblieben – ich wollte sie nicht wegwerfen.“
    Für einen Moment verschlug es mir die Sprache, ich wusste gar nicht, wie mir geschah.
    „Oh“, antwortete ich geistreich, während ich von der Pizza zu ihm und wieder zurück starrte. „Das ist … nett.“ Toll, er musste mich für einen Volltrottel halten, dem gerade ein Teil seines Wortschatz es abhanden gekommen war . Ich überlegte, ob ich ihn hereinbitten sollte, als mir mein vertrotteltes anderes Ich schon zuvor kam .
    „Möchtest du reinkommen?“, hörte ich mich irgendwo ganz weit weg fragen . Alessandro schien einen Moment zu überlegen. Mann, war das peinlich.
    „Gern“, antwortete er zu meiner Überraschung . „Wenn ich dich nicht störe.“
    „Nein, ich hab nur fer n gesehen. Das Programm ist grottenschlecht.“
    Er lachte. „Okay.“ Wir gingen ins Wohnzimmer hinüber, ich deutete auf das Sofa und griff nach der Fernbedienung, um abzuschalten.
    „Möchtest du etwas trinken?“ Ich benötigte auf alle Fälle etwas Kühles. Alessandro nahm Platz, lehnte sich zurück und fuhr sich mit beiden Händen durch sein dunkles, volles Haar. Einige Strähnen fielen widerspenstig zurück in seine Stirn.
    „Gerne. Hast du ein Bier da?“ Ich starrte auf seine Lippen und überlegte, wie sie sich wohl auf meinen anfühlen würden. Verdammt, was war nur los mit mir? Ich kannte Alessandro erst seit heute und hatte schon solche Gedanken. Sein T-Shirt spannte sich über seinem breiten Brustkorb, ich konnte seine Brustwarzen hindurch schimmern sehen.
    „Ähm“ Ich schüttelte den Kopf, mir wurde heiß und schwummrig. „Ja klar, ich hol uns Bier.“ Ich verschluckte mich fast an meiner eigenen Spucke. Das fehlte noch, dass ich zu sabbern anfing! Er musste doch glauben, ich hätte eine Meise. Innerlich fluchend ging ich in die Küche hinüber , nahm zwei Flaschen Bier au s dem Kühlschrank und zwang mich zur Ruhe. Ja er sah wahnsinnig gut aus, aber ich kannte ihn erst seit zwei Stunden und wir tranken lediglich ein Bier zusammen – das war alles. Z urück im Wohnz immer reichte ich Alessandro eine Flasche und setzte mich in den Sessel. Wir stießen an und tranken ein paar Schlucke.
    „Wohnst du schon lange hier?“, fragte er, während sein Blick durch den Raum schweifte. Gut, dass ich heute Morgen noch etwas aufgeräumt hatte.
    „Seit etwas über einem Jahr“, antwortete ich. Alessandro nickte und deutete auf die Pizzaschachtel, die auf dem Wohnzimmertisch lag.
    „Schon kalt, aber selbst dann ist sie noch die beste in der ganzen Stadt“, sagte er grinsend. Ich folgte seinem Blick und erst jetzt fiel mir die Aufschrift auf:
    Pizzeria Bariello
    „Wow – du hast eine Pizzeria?“, fragte ich erstaunt und entlockte ihm damit ein Lachen. Gott, wieder dieses Hammerlachen! Er schüttelte den Kopf und öffnete den Karton . Eine Pizza mit allem, was man sich vorstellen konnte lag darin. Vom goldbraunen Käse und Salami bis hin zum Schinken, Artischocken, Peperoni und Oliven ließ sie keine Wünsche offen. Bei dem Duft lief mir das Wasser im Mund zusammen.
    „Pizza Capriciosa – mein Bruder macht sie am besten “, antwortete er stolz. „Ich hingegen bin nur gut im Essen.“ Er lehnte sich zurück und rieb sich über den flachen Bauch. Für eine Sekunde rutschte das Shirt hoch und offenbarte ein gebräuntes Sixpack.
    Ich grinste.
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