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Der Indianerlord

Der Indianerlord

Titel: Der Indianerlord
Autoren: Heather Graham
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skrupellosen Krieger ihr Herz geschenkt. Und doch - irgendetwas in seinen höhnischen Augen schien auf eine tödliche, dunkle Vergangenheit hinzuweisen, die ihn vielleicht bewog, seinesgleichen ebenso grausam zu behandeln wie die weißen Feinde.
    »Verdammter Bastard!« schrie sie und trat mit aller Kraft gegen sein Schienbein. Aber er zuckte nicht einmal mit der Wimper, hob sie hoch und warf sie aufs Bett.
    Trotz ihres verzweifelten Widerstands zog er ihr die schwarzen Schuhe aus. Dann holte er ein Messer unter dem Bett hervor und hielt es an ihre Brust, direkt über dem Herzen. Würde er zustechen?
    In ihren Augen brannten heiße Tränen. »Die weißen Soldaten werden Sie töten und in Stücke reißen - oder skalpieren und verbluten lassen ... «
    Obwohl sie glaubte, seine Lippen zucken zu sehen, verriet sein Blick nicht, was er dachte. Als sie die Messerspitze auf der Brust spürte, senkte sie schreiend die Lider, wartete auf den tödlichen Stich. Stattdessen hörte sie Seide reißen und öffnete verblüfft die Augen. Säuberlich hatte er ihr Trauerkleid vom Kragen bis zum Saum aufgeschnitten.
    »Nein!« stöhnte sie und versuchte sich einzureden, das ruinierte Kleid sei dem Tod vorzuziehen. Trotzdem schlug sie mit ihren gefesselten Händen nach dem Indianer. Aber er drehte sie ungerührt auf den Bauch. Während er sie mit einer Hand festhielt, riss er ihr mit der anderen die schwarze Seide und Spitze vom Leib, das Hemd, den Unterrock, das weiße Leinen des Korsetts, die Unterhose, die rosaroten Strumpfbänder. Dann rollte er sie wieder auf den Rücken und musterte ihren nackten, von Stofffetzen umgebenen Körper.
    »Die Soldaten werden Ihnen das Herz aus der Brust schneiden und an die Schweine verfüttern, Sie Schurke!« fauchte sie und kämpfte immer noch mit den Tränen. »Nein, das mache ich selber, sobald ich ein Messer zwischen die Finger kriege ... «
    Erschrocken unterbrach sie sich, als er sie auf die Arme nahm und zur Wanne trug. Wollte er sie ertränken? Er setzte sie ins Wasser, packte ihr Haar - wahrscheinlich, um ihren Kopf unterzutauchen. Nein, er hob es im Nacken hoch und ließ es über den Wannenrand fallen. Dann holte er den dampfenden Kessel.
    Also würde er sie verbrühen ... Aber er goss nur ein bisschen heißes Wasser ins Bad, um es zu erwärmen, stellte den Kessel auf den Herd zurück und warf ihr ein Stück Seife zu.
    »Töten Sie lieber saubere Frauen?« fragte sie ihn bitter. »Nein ... « Sie schrie angstvoll auf, denn er kniete neben der Wanne nieder.
    Plötzlich blitzte wieder das Messer in seiner Hand. Doch er benutzte es nur, um ihre Fesseln zu durchschneiden. »Nun, dann werde ich mich eben waschen, bevor Sie mich ermorden«, spottete sie und versuchte, das Zittern in ihrer Stimme zu unterdrücken.
    Er stand auf, ging zum Herd, und seine Nacktheit schien ihn nicht im mindesten zu stören. Umso mehr wurde sie durch die Tatsache, dass sie beide nackt waren, gequält. Nun, wenigstens würde sie Zeit gewinnen. Sie spülte den Schmutz von ihrem Gesicht, seifte ihre Arme ein und überlegte verzweifelt, wie sie fliehen könnte.
    Und dann roch sie köstlichen, verlockenden Kaffeeduft. Sie schaute zum Herd hinüber. Erstaunt runzelte sie die Stirn. Der Indianer hatte sich angezogen. In einem langen Schlafrock lehnte er an der Wand, die Arme vor der Brust verschränkt. Seine grünen Augen gaben nicht einen seiner Gedanken preis.
    Sein prüfender Blick trieb ihr das Blut in die Wangen, weckte Gefühle, die sie selber nicht verstand. Denn sie empfand nicht nur Angst ... Ohne ihre Nacktheit zu beachten, sprang sie impulsiv aus der Wanne und rannte zur Tür.
    Natürlich schaffte sie es nicht. Als er sie diesmal einfing, schlug sie schluchzend gegen seine Brust. Sein Schlafrock öffnete sich, und sie spürte seine warme Haut, roch seinen Seifenduft. Zu ihrer Bestürzung fürchtete sie sich zwar vor ihm, fand ihn aber nicht abstoßend.
    Er legte sie wieder aufs Bett. Verbissen rangen sie miteinander. Als er in ihrem Haar und sie in seinem Schlafrock verwickelt war, sank er auf sie herab, und sie spürte seine Kraft. Ein seltsames Feuer erhitzte ihren Körper. Beklommen hielt sie den Atem an, wand sich umher und versuchte verzweifelt, ihn wegzustoßen.
    Aber er umklammerte ihre Handgelenke, hielt sie hinter ihrem Kopf fest, schlang ein Bein um ihre Hüften. Erschöpft von ihrem vergeblichen Kampf, gab sie den Widerstand auf und fauchte: »Ich werde Sie töten, Sie niederträchtiger Barbar!«
    Seine
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