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Der Indianerlord

Der Indianerlord

Titel: Der Indianerlord
Autoren: Heather Graham
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nicht, was hier geschieht. Wenn Sie mir erklären würden ... «
    »Haben Sie's vergessen? Ich stelle hier die Fragen.«
    »Verraten Sie mir doch wenigstens, was Sie sind. Sie geben vor, Sie wären ein wilder Indianer ... «
    »Oh, ich bin ein Indianer«, fiel er ihr täuschend sanft ins Wort. »Ein Sioux. Und das sollten Sie stets bedenken. Was meine Wildheit betrifft - manche Menschen sind von Natur aus wild, andere nicht. Die Rasse hängt nicht damit zusammen.«
    »Dann sollten Sie Ihr Verhalten vielleicht ändern«, schlug sie in honigsüßem Ton vor und nahm noch einen Kaffee. »Bis jetzt haben Sie sich abscheulich benommen, wie ein barbarischer Heide.«
    »Tatsächlich? Soweit ich mich entsinne, habe ich nicht bestritten, dass ich zu den Wilden gehöre.« Er lächelte sarkastisch. »Eigentlich wollte ich nur auf die Neigung der Weißen hinweisen, eine Gesellschaft, die sich von ihrer unterscheidet, >wild< zu nennen - obwohl sie sich oft viel schrecklicher und grausamer aufführen. Und ehrlich gesagt, es ist mir völlig egal, ob Sie mich für einen Wilden halten oder nicht. Aber zurück zu meiner Frage. Wer sind Sie, und warum geben Sie sich als Lady Douglas aus?«
    Skylar holte tief Atem. »Weil ich Lady Douglas bin.«
    »Verheiratet mit ... ?«
    »Natürlich mit Lord Douglas.«
    »Natürlich?«
    Sie trank den Becher aus, dankbar für die belebende Wärme, die ihr neue Kraft spendete. »Genaugenommen bin ich seine Witwe. Lord Douglas ist gestorben.«
    »Nach der Hochzeit?«
    »Offensichtlich!« fauchte sie. »Auf diese Weise wird man Witwe.«
    »Wann und wo haben Sie ihn geheiratet?«
    »Das geht Sie nichts an«, erwiderte sie kühl.
    »Antworten Sie!« befahl er.
    Skylar seufzte resigniert. Was spielte es schon für eine Rolle, wenn er eine Information erhielt, die ohnehin amtlich registriert war. »Vor gut zwei Wochen, in Maryland.«
    »Und dann starb er. Sehr angenehm für Sie!«
    »Wie können Sie es wagen ... «
    »Und wie hieß ihr Mann mit dem Vornamen?« unterbrach er sie.
    »Andrew.«
    »Sind Sie sicher?«
    »So steht es zumindest auf der Heiratsurkunde.«
    »Und Sie wissen ganz genau, dass er gestorben ist?«
    »Ich war dabei.«
    »Ah!« Dieser Ausruf klang seltsam bedrohlich. Glaubte der Indianer, sie hätte etwas mit dem Tod ihres Mannes tun?
    »Starren Sie mich nicht so an! Ich war dabei ... «
    »Zweifellos«, stimmte er höhnisch zu.
    »Sie haben kein Recht, mir irgendetwas vorzuwerfen!« rief sie entrüstet. »Wer immer Sie auch sein mögen - ich bin eine amerikanische Staatsbürgerin und hab's nicht nötig, mir diesen Unsinn anzuhören.« Entschlossen erhob sie sich und stellte den Becher auf den Tisch. Nur der Whiskey verlieh ihr den Mut, den sie brauchte, um mit erhobenen Schultern zur Tür zu gehen.
    »Bleiben Sie lieber hier, Lady Douglas.« Kaum hatte sie die Tür geöffnet, als sie auch schon wieder zugeworfen wurde. Sie fuhr herum, und der Indianer stemmte seine Hände gegen die Tür, zu beiden Seiten ihres Kopfes.
    »Allmählich habe ich dieses Spiel satt«, zischte sie.
    »Oh, Sie glauben, es ist ein Spiel?«
    »Sie müssen mich freilassen!«
    »Keineswegs.« Er packte ihren Arm und zerrte sie zum Bett zurück. Dabei öffnete sich ihr Schlafrock, und sie band hastig den Gürtel zusammen.
    »Da draußen ist die Army stationiert. Und sobald man Sie findet, wird man Sie hängen.«
    »Wohl eher Sie.«
    Da verlor sie den letzten Rest ihrer Beherrschung. Schreiend stürzte sie sich auf ihn und riss ihre rechte Hand hoch, um ihn zu ohrfeigen. Als er ihr Handgelenk festhielt, versuchte sie es mit der linken. Auch das nützte ihr nichts. Sie spürte, wie sie hochgehoben wurde. Mit aller Kraft wehrte sie sich. Ein krampfhaftes Schluchzen erschütterte ihren ganzen Körper, ein heftiges Schwindelgefühl stieg ihr zu Kopf. Zuviel Whiskey im Kaffee ... Nun musste sie für die Tollkühnheit büßen, die ihr der Alkohol verliehen hatte.
    »Lassen Sie den Unsinn!«
    Wie aus weiter Ferne hörte sie seine Stimme. Doch sie konnte nicht aufhören, hysterisch zu schluchzen und mit beiden Fäusten auf ihn einzuschlagen.
    Plötzlich lag sie wieder auf dem Bett. Der Indianer saß rittlings auf ihren Hüften und umklammerte ihre Handgelenke. Atemlos bäumte sie sich auf. Ihr Schlafrock fiel auseinander, seiner ebenso, und sie spürte, wie sich seine warme, muskulöse Brust an ihre weiche Haut presste. Immer lauter pochte ihr Herz, während sie auf der zerknüllten Pelzdecke miteinander kämpften.
    Das Pochen
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