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Der im Dunkeln wacht - Roman

Der im Dunkeln wacht - Roman

Titel: Der im Dunkeln wacht - Roman
Autoren: PeP eBooks
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dass sie nach Frölunda fahren sollen, wenn sie in Hisings Backa fertig sind.«
    »Klingt gut. Ruf an, wenn ihr euch der Basungatan nähert.«
    Irene unterbrach die Verbindung und ließ ihr Handy beinahe fallen, als sie eine Männerstimme hinter sich hörte:
    »Was haben Sie hier zu suchen?«
    Sie drehte sich rasch um. Vor ihr stand ein glatzköpfiger Mann mit einem großen Leonberger an einer Leine. Der Hund wedelte freundlich mit dem Schwanz, aber sein Herrchen wirkte misstrauisch. Er war an die Sechzig, faltig und klein. Der Kopf des Hundes befand sich etwa in der Höhe seines Beckens. Er trug schwere Arbeitsstiefel, die zu seinen blauen Arbeitskleidern aus stabilem Nylon passten.
    Rasch zog Irene ihren Dienstausweis aus ihrer Innentasche. Sie zeigte ihn vor und sagte:
    »Inspektorin Huss von der Kriminalpolizei.«
    »Aha. Und was hat die Ordnungsmacht hier zu suchen?«
    Irene wurde wütend. Sie hatte keine Lust, ihre Zeit an diesen Idioten zu verschwenden.
    »Eine polizeiliche Angelegenheit. Falls Sie mich jetzt entschuldigen
wollen, dann kann ich meine Arbeit fortsetzen«, sagte sie kalt.
    Sie betrachtete seine Kleider eingehender, und ihr kam ein Gedanke.
    »Wer sind Sie eigentlich?«
    Der Mann sah sie säuerlich an.
    »Ich bin Kenneth Svensson. Ich bin der Chef des Hausmeisterservice hier in der Siedlung«, murmelte er.
    »Na wunderbar! Dann kann ich Ihnen ja gleich eine Frage stellen. Wissen Sie, wer über diese Garage hier verfügt?«, fragte Irene und nickte in Richtung des grauen Zementgebäudes.
    Der Chef vom Hausmeisterservice zog die Brauen hoch und sah aufrichtig erstaunt aus.
    »Verfügt? Was meinen Sie damit?«
    Er hatte wieder seine säuerliche Miene aufgesetzt.
    »Niemand verfügt über dieses Rattenloch. Es soll abgerissen werden. Hier soll so ein verdammtes Fitnessstudio entstehen. «
    »In der Garage scheint aber ein Auto zu stehen«, meinte Irene.
    »Schon möglich. Davon weiß ich nichts. Aber das verschwindet dann auch. Der Alki, der in der Bruchbude wohnte, ist letztes Jahr gestorben. Vermutlich ist das also sein Auto.«
    Kenneth Svensson schaute sie finster an, ehe er seine Schlussbemerkung abfeuerte:
    »Es unterliegt meiner Verantwortung, dass niemand diese Mistbude benutzt, bis sie abgerissen wird. Und das ist in drei Wochen.«
    Damit drehte er sich um und ging, gefolgt von seinem Hund, zum Parkplatz zurück. Irene folgte ihm und überlegte, wo sie am besten Stellung beziehen sollte, um Daniel zu beobachten. Sie sah zu seinen Fenstern und seinem Balkon hoch, konnte aber keine Bewegung hinter den Gardinen entdecken. Was tat dieser Mensch eigentlich tagsüber? Schließlich beschloss sie, ihren Wagen
ganz einfach auf dem Gästeparkplatz vor seinem Haus abzustellen. So hatte sie zumindest die Vorderseite im Blick.
     
    Tommy rief zehn Minuten später an. Irene gab ihm Anweisungen, wie er zu dem kleinen Parkplatz kam, von dem aus der Pfad zur Fahrradwerkstatt führte. Sie trafen dort gleichzeitig ein, und Tommy parkte seinen Wagen neben ihrem. Als Jonny ausstieg, sah Irene, dass er eine große Stofftasche von der Rückbank nahm. Gut. Einbrecherwerkzeuge würden sie sicher brauchen können.
    »Hallo. Mir war klar, dass du die Bruchbude, die du gefunden hast, nicht unbedingt kaufen willst«, sagte Tommy und lächelte.
    Er sah richtig aufgekratzt aus. Hoffentlich erwartet ihn keine Enttäuschung, dachte Irene.
    »Wohl kaum. Sie soll in drei Wochen abgerissen werden«, entgegnete sie.
    Sie folgten dem schmalen Weg zu dem grauen Betongebäude. Einige Meter vor dem Tor blieb Irene wie angewurzelt stehen. Jonny wäre ihr fast auf die Hacken getreten.
    »Hallo! Was ist los?«, fragte er.
    »Der Balken«, sagte Irene mit rauer Stimme.
    »Und? Was ist damit?«
    »Er hängt vor dem Tor.«
    »Das pflegt mit solchen Balken nun einmal so zu sein«, antwortete Jonny mit einem demonstrativen Seufzer.
    »Als ich die Garage vor zwanzig Minuten verließ, lag der Balken noch auf der Erde. Im Gras an der Wand.«
    »Wenn er auf der Erde lag, dann muss ihn jemand angebracht haben, während du weg warst«, vermutete Tommy.
    »Daniel. Ich habe ihn nicht zu Gesicht bekommen, aber er könnte das Haus verlassen haben, als ich mein Auto holte und auf den Gästeparkplatz fuhr, um ihm aufzulauern. Vielleicht hat er das Haus auch durch die Hintertür verlassen«, meinte Irene.

    Tommy betrachtete die ordentlich verschlossene Metalltür nachdenklich.
    »Vielleicht war er auch da drin, als du hier warst«, meinte Tommy und
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