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Der Hurenkiller - Teil 1

Der Hurenkiller - Teil 1

Titel: Der Hurenkiller - Teil 1
Autoren: Thomas Herzberg
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umplante. Geweint und
gekeift hatte sie wie eine Furie, als er sie kurz danach vor die Tür gesetzt
hatte.
    »So
Vera, ein frisches kühles Bier für die schönste Frau des Abends«, begann Wegner
bereits auf dem Weg ins Wohnzimmer, um kurz darauf wie versteinert in der Tür
zu verharren. Vera saß auf dem Sofa und auf ihrem Schoß hatte es sich Rex
bequem gemacht. Noch nie hatte dieser Köter einen anderen Menschen außer ihn
selbst an sich herangelassen, geschweige denn die Nähe einer zweiten Person
gesucht. Als Wegner sich, vom Schock erholt, nun auch auf dem Sofa niederlassen
wollte, knurrte Rex bedrohlich. Erst als er stattdessen den unbequemen Sessel
bezog, ließ das Knurren langsam nach.
    »Er ist
eine Seele von Hund«, schwärmte Vera, »den kann man nur lieben.« Jetzt bekam
Rex noch einen dicken Kuss auf die Schnauze.
    »Morgen
lasse ich ihn einschläfern ... verabschiede dich schon mal.«
     
    Einen
wundervollen, entspannten Abend hatten sie zusammen verbracht. Wie zwei Männer
hatten sie den gemeinsam Bier getrunken, Fußball geguckt und sich gemeinsam
über die vergebenen Chancen der Bayern aufgeregt.
    Als
Wegner um Halbzwölf ein Taxi für Vera rief, da drückte sie ihm zum Abschied
einen dicken Kuss auf den Mund und flüsterte ihm noch ein paar Ferkeleien ins
Ohr.
    Kurz
darauf dann, im Bett, fühlte er sich wie ein verliebter kleiner Junge. Auch Rex
hatte sich beruhigt guckte ihn jetzt aber blöd an, als ihm sein Schlafplatz am
Fußende grob verweigert wurde. »Ich hab das Gefühl, dass du dich vielleicht
daran gewöhnen musst«, informierte er den brummenden Hund lachend.
     
    Sogar in
seinen Traum hatte Wegner das Klingeln seines Handys zum Schluss noch
eingebaut. Es war lange her, dass es mitten in der Nacht geklingelt hatte,
deshalb brauchte sein Verstand eine Weile, bis er das Geräusch zuordnen konnte.
Er schaute auf das Display. »Ja Stefan, was ist denn?«, meldete er sich
benommen.
    »Er ist
wieder da.«
    »Wer?«
    »Der
Hurenkiller ... ich schick dir die Adresse ... fahr vorsichtig.«
     
    »Das
kann nicht sein«, dachte Wegner, als er wenig später bereits in seinem Kombi
saß. Der Mann war tot - definitiv. Ein Nachahmer vermutlich! Ein armer Irrer,
der sich durch die früheren Taten aufgefordert fühlte. Seinem zweifelhaften
Vorbild nacheiferte. Rahlstedt - wieder war es der Hamburger Osten. Das lag
sicher auch daran, das die Modelwohnungen dort noch erschwinglich waren. In
Blankenese hätten diese Frauen ein Vermögen allein für die Miete aufbringen
müssen.
    Wieder
war es eines dieser mehrstöckigen Wohnhäuser, welche von außen ganz unscheinbar
und normal wirkten. Spätestens beim Blick auf die Klingelschilder jedoch wurde
jedem klar, dass hier nicht die typische Hamburger Familie mit zwei Kindern
residierte.
    Nur
Vornamen waren dort zu finden: »Monique«, »Chantal«, »Lulu«, waren nur einige davon.
Vor dem Haus flackerten die Blaulichter von mindestens einem Dutzend
Einsatzfahrzeugen. Uniformierte rasten aufgeregt umher und versuchten die
Schaulustigen vom Haus fernzuhalten. Jetzt kamen zwei andere Beamte hinaus, von
denen einer gleich spontan seinen Mageninhalt in das schmale Beet neben der Tür
entleerte. Der Andere guckte Wegner verzweifelt an und schüttelte nur stumm mit
dem Kopf.
     
    Auf dem
Flur sah Wegner schon von weitem, dass es auch Hauser schwer mitgenommen hatte.
Leichenblass stand sein Kollege vor einer Tür, aus der grelles Licht auf den
Flur hinausfiel. Dort würde sich zweifellos der Tatort befinden, den Wegner
sich, in puncto Grauen, bereits gut vorstellen konnte. Was sich seinen Augen
jedoch wenig später bot, überstieg sogar seine Vorstellungskraft noch bei
Weitem ...

Kapitel 10
     
    »Das
kann nicht sein, Manfred.« Fassungslos ließ Hauser sich auf seinen
Schreibtischstuhl sinken. »Ich hab das Schwein doch selbst mit aus der Zelle
gezogen ... fünf Mann waren wir.«
    »Glaubst
du vielleicht ich kann es fassen«, murmelte Wegner und schaute nachdenklich auf
die Magnetwand, an der noch immer die Bilder der anderen Opfer hingen.«
    »Nachdem
wir Radus DNA erst einmal hatten, konnte wir diese an jedem Tatort isolieren.
Es ist absolut sicher, dass er für all die Morde verantwortlich ist ... aber
was ist das jetzt?«
    »Was hat
der Doc gesagt?«
    »Er
kommt gegen Mittag rüber.«
     
    Kurz
darauf saß Manfred Wegner in der Kantine, als sein Handy klingelte:
    »Na
hübscher Mann - wo steckst du?«
    »Schon
auf dem Revier.«
    »Es ist
Halbsieben ... was ist
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