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Der Hügel des Windes

Der Hügel des Windes

Titel: Der Hügel des Windes
Autoren: Carmine Abate
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seine brummige Stimme zu hören, dass ich unwillkürlich Gas gab. »Hast du die armen Kerle rausbekommen?«
    »Ja, sie konnten sich um Haaresbreite retten.«
    »Ein Glück, was für ein Glück, das hätte ich mir nie verziehen, wenn sie unter unserem Hügel begraben worden wären.« Dann wechselte er Stimmlage und Thema: »Hast du gesehen, dass sie recht hatten, Professor Orsi, Zanotti-Bianco, Marisa und, wenn du erlaubst, sogar ich?« Ich wusste nicht, was er meinte. »Die Steinblöcke, hast du die Quader gesehen, die Mauerreste, die gepflasterten Straßen?«
    Ich gestand ihm, dass mir nichts aufgefallen war, aus demfahrenden Auto sah ich nur das aufgewühlte Meer mit seinen rostrot leuchtenden Wellenkämmen.
    »Von hier oben sind sie gut zu sehen, komm schnell, ein ganz außergewöhnlicher Anblick!« Mein Vater war euphorisch, nicht wiederzuerkennen. »Ich glaube, Krimisa ist ans Licht gekommen. Oder zumindest irgendeine antike Stadt. Nein, ich bin mir sicher, dass es Krimisa ist ...«
    Ich blieb stumm, ganz auf die mit Ästen übersäte Straße konzentriert und die glitschigen Pfützen. Und dabei suchte und fand ich doch nicht die einfachsten Worte, die ich ihm gern gesagt hätte, um auszudrücken, wie dankbar ich für die Geschichte war, die wir erlebt hatten und die ich eines Tages meinem Sohn erzählen würde. Versprochen, Pà.
    »Du sagst gar nichts? Freust du dich denn nicht?«
    »Ich bin in zwei Minuten da.«
    Ich warf einen kurzen Blick in den Rückspiegel und erkannte darin meinen Gesichtsausdruck als Kind wieder, wenn ich für die Sommerferien nach Spillace zurückkehrte und er mir mit geöffneten Armen entgegenkam.
    Ich war glücklich, ja. Denn im strahlenden Glanz dieses endlich aufgeklarten Vormittags war mein Vater am Leben und erwartete mich auf unserem Hügel für eine letzte Umarmung, die wichtigste meines Lebens.

Dank
    Die Rekonstruktion der bäuerlichen Welt in den Zeiten nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg verdanke ich den leidenschaftlichen Erzählungen meines Vaters in seinen letzten Lebensjahren.
    Zu den Ausgrabungen an der Punta Alice konnte ich auf die Notizen zurückgreifen, die ebenjener Paolo Orsi in seinem Buch Templum Apollinis Alaei ad Crimisa promontorium zusammengefasst hat, mit Zeichnungen von Rosario Carta, das 1933 in Rom von der Società Magna Grecia herausgegeben wurde und 2005 bei Laruffa eine Neuauflage erlebte. Über den trentinischen Archäologen konsultierte ich außerdem zahlreiche veröffentlichte und private Dokumente im Besitz der Biblioteca Civica Tartarotti in Rovereto, während ich im Stadtmuseum die Ausstellung Orsi, Halbherr, Gerola. Die italienische Archäologie im Mittelmeerraum besuchen und bewundern durfte sowie die anregenden Aufnahmen des Dokumentarfilms Tracce di Paolo Orsi von Matteo Zadra und Massimo Valentinotti.
    Das schöne Buch Umberto Zanotti-Bianco. Patriota, educatore, meridionalista: il suo progetto e il nostro tempo (Rubbettino 2009) hat mir dabei geholfen, die zweite historische Figur dieses Romans zu zeichnen; vor allem in Kapitel 27 habe ich einige authentische Zitate von Zanotti-Bianco eingeflochten, außerdem den kurzen, definitiv erinnerungswürdigen Satz auf Seite 230.
    Was die archäologischen Aspekte des Buches betrifft, bin ich dem Archäologen Francesco Cuteri sehr dankbar für seine aufmerksame und großzügige Lektüre der ersten Entwürfe, für seine Vorschläge und sein anregungsreiches Urteil.
    An dieser Stelle möchte ich anmerken, dass in meinem Dorf tatsächlich eine der äußerst seltenen Albino-Schwalben aufgetaucht ist und von meinem Onkel Casimiro Marino gefunden wurde. Michele Abates Artikel in der Lokalzeitung »Il Crotonese« vom 3. Juli 2010 bezeugt dies, den man auf der Website meines Freundes Celeste Basta ( www.celeste.it ) nachlesen kann, mit einem schönen Foto der Schwalbe.
    Mein herzlicher Dank gilt all den anderen Menschen, die zu diesem Roman beigetragen haben, indem sie das Manuskript gelesen, Informationen oder spezielle, nicht minder wertvolle Beiträge zugesteuert haben: Gianna Pedrazzoli, Nicoletta Reboa, Marilena Rossi, Alvaro Torchio, Giuseppe Colangelo; dann dem großen Virtuosen auf der Chitarra battente, Cataldo Perri, dem Lehrer Francesco Pompò und der Professoressa Gigliola Nocera, deren Vater Orazio Nocera mit Paolo Orsi zusammengearbeitet hatte, für die kostbaren Informationen aus erster Hand über den großen Archäologen.
    Ein besonderer Dank gilt schließlich meiner Frau Meike, die die
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