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Der Hort der Waechter

Der Hort der Waechter

Titel: Der Hort der Waechter
Autoren: Vampira VA
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er nur einen geringen Teil seiner Aufmerksamkeit. Von ihm drohte keine Gefahr, im Augenblick zumindest nicht. Es hatte getan, weswegen es gekommen war, und darüber hinaus schien seine Konditionierung nicht zu reichen.
    Einhalt wurde Salvat von anderer Seite geboten.
    Der, der sich in einen Adler zu verwandeln vermochte, kroch über den Boden auf ihn zu, mühsam Worte keuchend.
    »Öffne ... das ... Tor ... bitte!«
    »Bist du von Sinnen?« entgegnete Salvat mit unverändert machtvoller Stimme.
    »Ich flehe dich an, es zu tun.«
    »Niemals, und nun - schweig!« befahl Salvat.
    Flammen lösten sich schlangengleich von der Klinge seines Schwertes, krochen zu Hidden Moon hin und fesselten ihn in Schmerz.
    Salvat trat zu den Zwölf, hob das flammende Schwert der Cherubim - und erschlug jeden einzelnen von ihnen!
    Doch sie starben nicht unter seinen Hieben.
    Die Macht des Schwertes ließ ihre Körper zerbersten, und ihr Blut sprengte wie kochend gegen das Eichenholz des Tores, wo die Tropfen gerannen und in ihrer Gesamtheit die alten Zeichen formten.
    Auch die Teile ihrer Leiber trieb es zum Portal hin, wo sie zu flüssiger Glut schmolzen, um in neuer Form zu erstarren und das Tor verschlossen und verriegelten.
    Als es vollendet war, nahm Salvat den Knaben bei der Hand. Vor Hidden Moon blieb er stehen und sah auf ihn hinab.
    »Die Flammen mögen verbrannt haben, was von jenseits des Tores in dich kam. Ich befreie dich und lasse dich ziehen, wenn du schwörst bei deinem Blute, daß du nie zurückkehrst an diesen Ort.«
    Hidden Moon schwieg, obschon der Schmerz ihn jeden Eid schwören lassen wollte.
    »Nun?« fragte Salvat.
    »Öffne . das . verdammte . TOR!«
    »Nie mehr. Nichts und niemand wird mehr von hier hinüber gelangen - und nichts und niemand von drüben hierher zurückkehren!
    Diesen Preis bin ich mit Freuden bereit zu zahlen.«
    »Du wirst . mit deinem . Leben bezahlen ., wenn du . es nicht tust ...!« knirschte Hidden Moon voll Wut und Verzweiflung.
    Salvat lächelte düster.
    »Es gibt wenige Dinge, die selbst ich mit Gewißheit zu sagen weiß. Eines davon ist, daß dein Schwur sich nie erfüllen wird.«
    »Wart's ... ab ...«, ächzte Hidden Moon, sich nach wie vor in Flammen wälzend, ohne sich von der Stelle bewegen zu können.
    »Vertrau mir, wenn ich dir sage, daß ich genug Zeit habe, um zu warten bis in alle Ewigkeit«, erwiderte Salvat.
    »So lange mußt du nicht warten.«
    »Du hattest die Wahl«, meinte Salvat und ging, den Knaben mit sich führend.
    Durch das Wabern des Feuers hindurch sah Hidden Moon ihm nach, beobachtete, wie die monströsen Flügel sich zurückbildeten, bis sie wie verkrüppelte Gewächse zwischen Salvats Schultern hervorragten.
    Der Arapaho blieb allein zurück. Für Stunden. Bis es ihm gelang, die feurigen Schlangen soweit niederzuringen, daß er ihnen entkommen konnte.
    Dann floh er. Ohne auch nur versucht zu haben, das Tor zu öffnen, verschwand er aus dem Kloster.
    Seine Verzweiflung über Liliths Verlust schien hinter den Mauern Monte Carganos zurückzubleiben. Der scheinbar grundlose Schmerz in ihm war nur noch irritierend.
    Denn als der Adler sich draußen in die Nacht aufschwang, begann schon die dunkle Kraft zu seinem Seelentrieb zu werden .
    ENDE des ersten Teils

Coreys letzter Schuß
    Leserstory von Pal Lamian
    Die Szene an sich hatte nichts Außergewöhnliches. Absolut nicht. Jeden Tag wurden Männer erschossen. Ob in irgendwelchen aufsehenerregenden Duellen, am hellichten Tage auf der Hauptstraße, unter den Augen der ängstlichen und gebannten Bewohner der Stadt, oder in aller Ruhe und Abgeschiedenheit, bei Nacht und Nebel, beobachtet vielleicht nur von ein paar müden Pferden oder Präriehunden.
    Die Szene, die sich hier abspielte, gehörte zu der äußerst unspektakulären Sorte, Zeugen gab es nicht. Vor der Mündung des Revolvers kräuselte sich noch der Rauch, als der Schütze die Waffe lässig in den Holster zurückgleiten ließ. Er verließ sein Versteck hinter einem der Bäume und schlenderte auf die Gestalt zu, die bewegungslos am Boden lag.
    Vom Pferd des Erschossenen war nichts mehr zu sehen. Als sein Reiter getroffen aus dem Sattel gestürzt war, hatte das erschreckte Tier laut wiehernd sein Heil in der Flucht gesucht. Schade eigentlich. Na ja, vielleicht ließ es sich ja noch irgendwie einfangen ...
    Der Schütze hieß Corey und nannte sich selbst »Eagle Eye«. Er zog von Stadt zu Stadt mit seiner Nummer als »bester Kunstschütze Amerikas« und
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