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Der Hort der Waechter

Der Hort der Waechter

Titel: Der Hort der Waechter
Autoren: Vampira VA
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»Bevorstehende« .
    Noch nicht ...
    Aber er würde es erfahren, bald schon. Salvat war entschlossen, endlich zu tun, was getan werden mußte, um es in Erfahrung zu bringen - um die Geheimnisse der Para-Träumer zu lüften, die seine Gesandten aus aller Welt nach Monte Cargano geholt hatten. 1 Irgend etwas, in jedem Fall aber etwas Unheilvolles, hatte das kosmische Machtgefüge erschüttert, und para-sensible Menschen hatten unterbewußt darauf reagiert - in ihren Träumen. Darauf wiederum war die Illuminati aufmerksam geworden und hatte ihrerseits entsprechende Maßnahmen getroffen. Maßnahmen, die in den Augen anderer als Entführungen und damit als verwerflich gelten mochten. Doch - so sah man es in den Reihen des Ordens - was bedeutete die Freiheit einer Handvoll Menschen, wenn das Schicksal einer ganzen Welt auf dem Spiele stand? Zudem war die Aktion abgesegnet gewesen von »ganz oben« - nach irdischem Maßstab gemessen .
    Lange hatte Salvat gezaudert und andere Wege erprobt, um die Rätsel der Träume zu lösen, die darin enthaltenen Botschaften zu entschlüsseln. Weil er wußte, daß dieses eine Mittel, das gewiß zum Erfolg führen würde, nur der allerletzte Ausweg sein durfte - und daß es nur einmal anzuwenden sein würde.
    Das Mittel...
    Wieder stieß Salvat ein leises, klagendes Geräusch aus, das in der weithin herrschenden Einsamkeit hier unten ungehört verhallte. Sein Unterbewußtsein schien eine Personifizierung dieses »Mittels« vermeiden zu wollen, um ihm die Entscheidung zu erleichtern -oder wenigstens doch erträglicher zu machen. Doch es nützte nichts. Denn Salvat wußte - und würde es weder je vergessen noch auch nur ignorieren können -, daß dieser »allerletzte Ausweg« ein Leben kosten würde.
    Wenn auch kein Menschenleben .
    Oder .?
    Nicht einmal Salvat wollte es auf sich nehmen, diese Frage klar zu bejahen oder zu verneinen.
    Er war auch nicht hier herab gestiegen, um eine Antwort darauf zu finden, oder gar in der Erwartung, daß ihm die Entscheidung abgenommen würde. Er hatte einzig Kraft gesucht, um diese Entscheidung, die eine Flut weiterer nach sich ziehen würde, überhaupt fällen zu können. Und obgleich sich nichts merklich verändert hatte (Nicht einmal die Kerzenflamme hat geflackert, dachte Salvat mit dem Anflug eines harten Lächelns), so hatte der Großmeister doch gefunden und erhalten, worum er gebeten hatte.
    Die erhoffte spürbar stärkende Wirkung indes war ausgeblieben. Salvat fühlte sich um keinen Deut besser, als er sich nach einer ganzen Weile wieder erhob. Im Gegenteil, er hatte den Eindruck, das Gewicht der ihm aufgebürdeten Aufgabe dabei tatsächlich emporstemmen zu müssen - und mit ihr die Last seines wirklichen Alters. Das eigene Ächzen war Salvat ein beunruhigendes Zeichen dafür, welche Mühe ihn diese an sich kaum nennenswerte Bewegung kostete.
    Nein, er ging nicht körperlich gekräftigt und vitalisiert aus dem Gebet hervor. Doch die Stärke, die ihm seine Aufgabe abverlangte, war ohnehin nicht eine Frage von physischer Kraft. Nicht nur . ..
    Dennoch, und auch wenn er es sich selbst gegenüber nicht wirklich zugeben mochte, hatte Salvat sich etwas mehr erhofft - von Ihm. Irgend etwas in welcher Art auch immer Greifbares, Praktikables - nun, Hilfe eben ... Doch all das war ihm versagt geblieben.
    Manchmal fühlte Salvat sich von Ihm verlassen; mehr noch glaubte er, daß Gott diesen Teil seiner Schöpfung verlassen oder einfach nur sich selbst überlassen hatte, auf daß die Menschen von sich aus lebens- und vor allem überlebensfähig würden. Doch eine Ewigkeit hatte nicht genügt, jene, die sich als »Krone der Schöpfung« sahen, Respekt zu lehren vor allem Gottgegebenen, Verantwortung zu übernehmen für das, was ihnen geschenkt worden war .
    Salvat ließ den Gedanken vergehen. Es war weder seine Aufgabe noch Teil seines Auftrags, über das Gebaren der Menschheit nachzusinnen.
    Sein Auftrag...
    Salvat schnaubte, und hätte ihn jemand gehört, so würde er geglaubt haben, es läge etwas wie Belustigung in diesem Laut. Ein Irrtum. Denn Salvat hatte in all der langen Zeit auch gelernt, Bitternis und ähnliche Regungen hinter allen möglichen Facetten von Zynismus zu verbergen.
    Bisweilen glaubte Salvat, daß der Auftrag selbst seine Kräfte und Möglichkeiten übersteigen könnte ... Schon die Vorbereitungen waren nicht einfach gewesen; natürlich nicht. Sonst hätte es nicht seiner Person bedurft, sie zu treffen. Nicht umsonst hatte Er andere vor
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