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Der Hort der Waechter

Der Hort der Waechter

Titel: Der Hort der Waechter
Autoren: Vampira VA
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Sal-vat entsandt, um die Bruderschaft ins Leben zu rufen. Unter Salvats Führung war schließlich in aller Welt nach weiteren potentiellen Mitgliedern gesucht worden. Sie hatte man dann unter seiner Anleitung auf die schwere Aufgabe vorbereitet, der sie sich eines Tages würden stellen müssen.
    Eines nicht mehr fernen Tages, wie Salvat heute wußte. Zuviel war geschehen in der allerjüngsten Vergangenheit, als daß diese Dinge etwas anderes hätten sein können als Zeichen; Zeichen, die darauf hindeuteten, daß sie alle sich schon bald würden bewähren müssen.
    Sie - die Wächter des Tores.
    Jemand oder etwas würde kommen oder geschehen, um das Tor in den felsigen Tiefen des Klosterberges zu öffnen. Um herüber zu lassen, was jenseits der Siegel lauerte. Um zu vollenden, was vor langer Zeit begonnen worden war.
    Salvat wußte nicht, wer oder was da kommen würde; ebensowenig wußte er, auf welche Art oder in welcher Form die Macht hinter dem Tor nach der Welt der Menschen greifen würde.
    Nur eines wußte der Großmeister der Illuminati mit einer Gewißheit, fester als der Fels, auf dem Monte Cargano vor langer, vor sehr langer Zeit als Hort der Wächter erbaut worden war:
    Daß es nie geschehen durfte!
    Denn sonst war dieser Welt ein Schicksal beschieden, schlimmer als Tod und Untergang .
    Das Licht der Kerze veränderte sich. Es verlor an Kraft. Die eben noch fast fingerlang lohende Flamme duckte sich einem lebenden Wesen gleich, das um Leib und Seele fürchtete, wand sich auf unmögliche Weise - und verlöschte.
    Starb .
    Salvats starrer Blick ruhte noch sekundenlang auf dem glimmenden Docht.
    Das Ganze war für ihn nicht mehr als eine Fingerübung gewesen, mit der er sich vielleicht selbst beweisen wollte, daß da noch Kraft war in seinem alten Körper. Und doch war dieser »Erfolg« nur lächerlich im Vergleich zu dem, den er in naher Zukunft würde vollbringen müssen.
    Aber es war müßig, sich schon jetzt den Kopf darüber zu zerbrechen, müßig und belastend. Und so befreite Salvat sein Denken von allem unnötigen Ballast, schuf Raum für jene Dinge, die dort Einlaß finden mußten, wenn er jenen allerletzten Weg beschritt, sich jenes einen Mittels bediente .
    Im Dunkeln griff der Führer des Ordens nach der abgelegten Kutte, die nicht schmuckvoller war als die seiner Brüder. Der Unterschied bestand allein im Zuschnitt des Kleidungsstücks, doch davon wußte niemand.
    Salvat streifte die Robe über und zog sie so zurecht, daß der besondere Schnitt die Besonderheiten seines Körpers verbarg ...
    Auf sein eigenartiges Schwert gestützt trat Salvat dann zur Tür der Kaverne .
    ... und verließ sie als etwas gebeugt gehender Mann, unter dessen Kutte sich ein leichter Buckel abzeichnete und dessen Schritte vom Klicken eines unscheinbaren Gehstocks auf dem nackten Felsboden begleitet wurden.
    Die Gänge und Flure unterhalb des Klosters wanden sich wie das Gedärm eines gigantischen Monstrums durch den Fels des riesigen Berges. Der allgegenwärtige Gestank, der Salvat und allen Brüdern im Laufe der Zeit längst zum bloßen Geruch geworden war, schien diesen Vergleich noch zu unterstreichen.
    Die verschiedenen Ebenen waren ineinander verschachtelt, Treppen und Rampen verbanden sie miteinander. Hier und da durchbrachen verriegelte Türen die Monotonie der Felswände, und hinter manchen davon wurden, wenn Salvat sie passierte, Geräusche laut, die selbst in ihm noch Unbehagen wachriefen. Obwohl es sich in den allermeisten Fällen um nichts anderes handelte als um den Atem Schlafender .
    ... und schlafender Kreaturen, die besser nie mehr erwachten ...
    Ein Ortsunkundiger hätte sich in dem Labyrinth unter Monte Car-gano rettungslos verirrt. Denn manche Treppe führte nur scheinbar nach oben, während sie tatsächlich tiefer in den Berg hineinging. Und einige Gänge gaukelten nur vor, schnurgeradeaus zu verlaufen ... Zugleich aber wäre ein Fremder hier unten nicht lange genug am Leben geblieben, um an Durst oder Hunger zu sterben. Eine der zahlreichen Fallen hätte ihn vor diesem Schicksal bewahrt - darunter einige, die ihm einen weit qualvolleren Tod, als Verdursten oder Verhungern es sein mochten, beschert hätten .
    Salvat jedoch hätte seinen Weg auch blind gefunden. Wie von unsichtbarer Hand geführt wich er den Auslösern der Fallen aus, berührte keinen scheinbar lose umherliegenden Stein, streifte keines der von der Decke hängenden Spinngewebe . Unzählige Male war er den Weg schon gegangen, wenn auch
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