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Der Horror-Helikopter

Der Horror-Helikopter

Titel: Der Horror-Helikopter
Autoren: Jason Dark
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er mich nicht informiert, und er hatte auch nicht am Telefon darüber reden wollen, wie er mir sagte.
    Ich hatte mich also in den Rover gesetzt und war losgefahren und stand jetzt vor dem Haus meiner Eltern, das mir so leer vorkam, obwohl sich bestimmt jemand hinter den Mauern befand.
    Der Druck im Magen verstärkte sich, ebenso wie der kalte Schauer auf dem Rücken.
    Bis zur Haustür war es nicht mehr weit. Dennoch legte ich die Strecke mit zögernden Schritten zurück — und stutzte plötzlich, denn ich hatte gesehen, daß die Tür nicht verschlossen war.
    Man hatte sie nur angelehnt…
    Bevor ich sie aufstieß, knöpfte ich meine dunkelgraue, dreiviertellange Winterlederjacke auf, um im Notfall schnell an die Beretta herankommen zu können.
    Durch den dünnen Spalt drang kein Laut. Die außen liegende Stille breitete sich auch innerhalb des Hauses aus. Wieder überfiel mich ein Unwohlsein. Ich mochte die Ruhe überhaupt nicht. Sie war wie ein Druck, der sich immer mehr ausbreitete.
    Ich kantete meinen rechten Fuß und drückte die Sohle gegen die Tür. Sie bestand noch aus schwerem Holz, so daß ich einige Kraft aufwenden mußte, bis sie zurückwich.
    Mein Blick glitt in die große Diele mit dem Holzfußboden, der so sauber glänzte. Ein runder Tisch, beladen mit einer Blumenschale, breitete sich vor den Augen des Eintretenden aus. Die Blumen waren frisch. Ich wußte, daß meine Mutter Blumen liebte. Sie gaben ihr das Gefühl, richtig zu leben. Für den Besucher war er jedesmal ein bunter Willkommensgruß.
    Wiederdachte ich über den Schatten hinter dem Fenster nach. Er mußte durch die Diele gehuscht sein.
    Draußen hatten sich die Fußabdrücke abgemalt. Hier im Innern des Hauses suchte ich sie vergebens. Wahrscheinlich waren der oder die Besucher auch über den Teppich gelaufen, der einen Teil des Bodens bedeckte.
    Die Stille blieb nicht.
    Urplötzlich wurde sie durch einen leisen Schrei unterbrochen; es war mehr ein wehklagender kaut.
    Er riß mich aus meiner Erstarrung, denn ich hatte die Stimme genau erkannt.
    Sie gehörte meiner Mutter!
    Es gibt Momente, wo man alle Erfahrungen und auch jegliche Vorsicht einfach über Bord wirft. Bei mir war es in diesem Fall so. Ich stürmte einfach los — und hinein in die Falle.
    Es war der alte Trick, mit dem man mich geleimt hatte. Der Dieb oder Einbrecher lauerte im toten Winkel der Tür. Als ich an ihm vorbeisprintete, löste ersieh aus seinem Versteck. Und wie er kam!
    Etwas krachte mit vehementer Gewalt in meinen Rücken, als wollte es mich in zwei Hälften spalten. Den Schläger hatte ich nicht gesehen, dafür raste ich auf den Holzboden zu, der plötzlich zu einem beigebraunen Meer wurde. Ich sah Wellen steigen, wieder abfließen. Tränen stürzten in meine Augen, und mein Rücken schien so gut wie nicht mehr vorhanden zu sein.
    Etws kroch schlangengleich über meinen Körper und auch unter die Kleidung. Es waren Finger, die zielsicher die Beretta an sich nahmen und mich waffenlos machten.
    Einen Moment später stieß etwas Kaltes gegen meine Schläfe. Der Druck blieb einen Moment, wanderte dann und bohrte sich in meine rechte Wange, wo er auch blieb.
    Ich blieb steif liegen. Der einzige Unterschied zu einem Toten war der, daß ich atmete, auch das nur durch die Nase. In meinem Rücken aber tobten sich die Schmerzen aus, als wäre das Kreuz in der Mitte entzweigebrochen worden.
    »Wenn du dich bewegst, schieße ich!« Der Kerl hatte mit einer guttural klingenden Stimme gesprochen. Es war herauszuhören, da es sich bei ihm um keinen Engländer handelte.
    »Okay, was soll ich tun?« fragte ich.
    »Auf dem Boden bleiben.«
    »Das bin ich, und dann?«
    »Wir haben deine Mutter!«
    »Ich weiß!« keuchte ich. »Laßt sie frei! Sie hat mit der ganzen Sache nichts zu tun!«
    »Dann weißt du Bescheid?«
    »Auch nicht.«
    »Was redest du dann?«
    »Ich habe einfach geraten!« keuchte ich. Normal zu sprechen, war unmöglich. Der Schmerz in meinem Rücken war zu einer Flamme geworden, die bis in den Hals stach.
    »Wieso bist du hergekommen?«
    »Es sind meine Eltern.«
    Er lachte. »Das weiß ich. Aber ich weiß noch mehr. Ich weiß, wer du bist, verdammter Hund!«
    »Sicher…«
    Der Druck löste sich von meiner Wange. Dafür hörte ich den Befehl:
    »Los, steh auf!«
    Erst mal können vor Lachen, dachte ich und zog die Arme an. Die Handflächen streiften dabei über den Boden. Sehr mühsam drückte ich mich in die Höhe. Mein Rücken brach weiter, diesmal in kleine
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