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Der Horror-Helikopter

Der Horror-Helikopter

Titel: Der Horror-Helikopter
Autoren: Jason Dark
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deiner Sicht sogar richtig. Ich hätte es auch so gemacht.«
    »Dann können wir uns die Hand reichen.«
    Das taten wir nicht. Statt dessen schaute ich aus dem Fenster und sagte leise: »Unter uns liegt London. Ein Wahnsinnsbild. Einfach phantastisch.«
    »Ja, und in diese Szenerie wird der Horror-Helikopter das Grauen hineinbringen.«
    »Denk lieber an etwas anderes.«
    »Ja, daran, daß wir sinken.«
    Olivia hatte sich nicht getäuscht. Wir verloren tatsächlich an Höhe. Ein Zeichen, daß Shive sein Ziel anflog. Soho!
    Wenn ich daran dachte, geriet ich ins Schwitzen. Dieser Teufel brachte es in seinem wilden Haß fertig und fackelte einen gesamten Stadtteil ab. Mir kam es bei unserem Sinkflug so vor, als würden uns die Häuser und die Lichter entgegenschweben.
    Bloomsbury hatten wir schon erreicht. Unter uns glitten die Bauten der London University hinweg. Dann konnten wir auf das Dach des British Museum schauen; ein Stück südlich davon begann die Oxford Street, auf der noch reger Verkehr herrschte.
    Wir sackten weiter. Ich war überzeugt, daß wir verfolgt wurden, aber ich konnte keine anderen Hubschrauber entdecken.
    Wir überflogen die Oxford Street. Sekunden danach nur befanden wir uns im Herzen von Soho.
    Schluß, nichts ging mehr — Stillstand!
    Dafür stieg unsere Spannung, denn wir standen über den Häusern von Soho.
    Noch einmal tönte die Stimme des Nadir Shive durch den Innenraum.
    »Wir werden jetzt landen, Sinclair, dann wirst du erleben, zu welchen Taten die Arabian Force fähig ist. Allein die Landung wird ein Genuß werden. Gib genau acht…«
    Ich schaute auf Olivia Sardi. Sie aber konnte nur die Schultern heben, mehr wußte sie auch nicht.
    Wir glitten langsam tiefer.
    Ich hätte gern aus dem Helikopter geschaut, aber dazu hätte ich mich in die Kanzel begeben müssen. Das war eben nicht möglich. So mußte ich seitlich aus dem schmalen Fenster schauen und suchte nach einem markanten Punkt, um herausfinden zu können, wo wir landeten. Nein, es ging zu schnell, aber ich bekam mit, daß wir über eine Kreuzung flogen. Natürlich herrschte noch Verkehr. Die Fahrer der Wagen waren durch den Anblick des gewaltigen und jetzt noch weiter sinkenden Hubschraubers geschockt worden. Im Nu war das Vekehrschaos perfekt, weil jeder auf die Bremse trat und zuschauen wollte, was geschah.
    Wären sie doch lieber verschwunden!
    Ich verfluchte den Zustand meiner Untätigkeit und auch den Schweiß, der in meinen Augenbrauen festklebte. Wir waren noch immer nicht gelandet, schwebten über einer Straße und brachten das Chaos!
    Die Dunkelheit der Nacht wurde durch die außen angebrachten Leuchtreklamen der zahlreichen Lokale und Sex-Shops erhellt. Das wirre Zucken der Lichter verfremdete die Umgebung und glitt auch über den mächtigen dunklen Panzer des Hubschraubers, der wie ein Koloß über der Fahrbahn schwebte.
    Ich wollte es nicht, aber ich mußte den Piloten einfach bewundern, wie er es schaffte, durch die Straßenschlucht zu fliegen. Er durfte sich um keinen Yard nach rechts oder links wenden, dann wären die Rotorblätter gegen die Hausfassade geschlagen.
    War das eine Chance?
    Ich stand plötzlich auf.
    »Was ist denn?« fragte Olivia.
    »Ich muß nach vorn.«
    »Und dann?«
    »Wirst du schon sehen!«
    Sie wollte mich noch zurückhalten, das schaffte sie nicht mehr. Ihr Arm rutschte ab, als ich vorging und mich auch nicht um die Sandzombies kümmerte.
    Würden sie eingreifen und schießen?
    Nein, sie waren viel zu sehr damit beschäftigt, durch die Fenster nach draußen zu starren, ich kam tatsächlich gut durch und erreichte den Piloten, als der Horror-Helikopter nicht einmal die Hälfte der Straßenlänge durchflogen hatte.
    Ein kurzer Blick reichte mir aus, um zu sehen, wie die Menschen vor diesem Ungetüm flüchteten.
    Sie rannten schreiend weg, drückten sich in die Hauseingänge und lagen auch am Boden gepreßt, um den wirbelnden Rotorblättern zu entgehen. So brauste nur der Wind über sie hinweg.
    Autos standen kreuz und quer. Sie waren von ihren Fahrern verlassen worden. Die Szenerie wirkte wie ein Happening, in das plötzlich Bewegung geraten war.
    »Fahrt die Greifer aus!« schrie Nadir Shive, »und holt sie euch! Holt sie euch rein!«
    Im gleichen Augenblick war ich bei ihm, zog den Dolch und wollte zustechen. Er hatte sich gedreht, sah die Klinge oder deren Schatten und verlor die Kontrolle über den Steuerknüppel und das Ruder. Das rächte sich für uns beide.
    Plötzlich hörten wir ein
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