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Der Höllenbote

Der Höllenbote

Titel: Der Höllenbote
Autoren: Jason Dark
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entscheiden. Dämonen wollen ihren Triumph immer auskosten, bei ihnen wird es nicht anders sein.«
    Da hatte sie recht. Schon bald vernahmen wir eine dumpfe Stimme, die uns wie ein Donner durch das Tal entgegenhallte. Der Horror-Reiter sprach, und in seiner Stimme schwang deutlich die satanische Freude mit, die er empfand.
    »Es ist so gekommen, wie ich es haben wollte. Meine Rache hat sich erfüllt, der Plan ist aufgegangen. Ich habe die zusammen, die aktiv gegen mich gekämpft haben. Erinnert ihr euch noch? In dem alten Bergkloster wolltet ihr mich vernichten. Drei meiner Brüder habt ihr geschafft, aber ich bin entkommen und habe lange warten müssen, um meine Rache zu vollenden. Jetzt ist es soweit. Ich habe euch dorthin gelockt, wo ich vor langer, langer Zeit mit den vier Erzdämonen meine Heimat gefunden habe. Hier in den Bergen werdet ihr eure Gräber finden. Yuisan, der Herr über dieses Gebiet, der Herrscher der Steine und der Bote der Hölle, wird euch Menschen zu dem machen, was er einmal war. Zu Stein. Ihr werdet eingehen in den Berg und nie mehr wieder hervorkommen. Staub zu Staub, so heißt es. So wird es bei mir heißen. Und dann habe ich noch jemand, diese Frau hier.« Er hob seinen linken Arm an und schwenkte die Frau wie eine Puppe. »Sie hat Yuisan gezeichnet und damit erst die Voraussetzungen für mich geschaffen. Das Bild wurde zu einer Dimensionsbrücke, die auch mich hinüber in dieses Land getragen hat. Alle Voraussetzungen sind erfüllt, die Frau hat uns vorzüglich gedient, jetzt brauchen wir sie nicht mehr.«
    Er lachte ein letztes Mal auf, riß sein Pferd herum und galoppierte davon. Zurück blieb Yuisan.
    Und er bewegte sich. Langsam löste er eine Hand von der anderen. Es war die linke, die er auf die rechte gestützt hatte. Dann hob er das Schwert.
    Eine gewaltige Waffe, die auffunkelte und in seiner Hand zu wachsen schien.
    »Meine Güte, wird die groß!« flüsterte ich.
    Im nächsten Augenblick raste sein rechter Arm nach unten. Wir sahen einen huschenden gelben Blitz, der die Erde berührte, und einen Herzschlag später hatten wir das Gefühl, die Hölle würde ihre Pforten öffnen…
    ***
    Es gefiel Suko überhaupt nicht, daß ihm das Gesetz des Handelns aus den Fingern gerissen worden war. Entsetzt mußte er mit ansehen, wie sich die kalte Klinge gegen Shaos Hals legte und die Hand des Mannes zitterte, so daß das Messer leicht in die Haut einschnitt und zwei große Blutstropfen über das Metall liefen. Shaos Blut!
    Suko vereiste innerlich. Noch hielt er den anderen in seinem Griff, aber er vernahm bereits das höhnische Lachen, und über seinem Rücken rann ein Schauer der Angst.
    Gerry, der Shao in seiner Gewalt hatte, atmete keuchend. »Laß ihn los, du Schwein! Laß ihn nur los, oder ich schneide deiner Süßen die Kehle von einem Ohr zum anderen durch.« Er redete wie im Fieber oder wie in einem Wahn. Suko beobachtete es mit großer Sorge. Er war sich auch darüber im klaren, daß er es nicht mit einem Bluffer zu tun hatte. Dieser Mann war zwar kein Profi, gerade deshalb war er so gefährlich. Seine Reaktionen konnte man nicht vorausberechnen.
    »Laß ihn!« kreischte er.
    Suko starrte auf das Blut, und er dachte an Shao. Er sah auch die breite Klinge, auf der er das Kerzenlicht in blitzenden Reflexen wiederfand. Nein, die Chancen lagen bei den anderen.
    Suko stieß seinen Gefangenen von sich. Der hatte in einer gekrümmten Haltung gestanden, konnte sich durch diesen plötzlichen Stoß nicht mehr fangen, seine Beine knickten weg, er selbst fiel zu Boden und stöhnte.
    »Mein Arm, verflucht, mein Arm. Schneid ihr doch die Kehle durch, Gerry, los!«
    Gerrys Schultern strafften sich. Es sah so aus, als würde er der Aufforderung nachkommen. Suko blieb fast das Herz stehen, und er schrie: »Nein, halt!«
    Der Mann schaute ihn an. Er hatte nicht geschnitten. »Was ist, du verdammter Bastard!«
    »Denkt ihr nicht an euren Vater?«
    »Ja, wo ist er?«
    Suko mußte die Unterhaltung im Gang halten, obwohl er sich vor der Antwort fürchtete, doch herumdrücken konnte er sich nicht. Er wollte den beiden Männern eine klare Antwort geben, und die bekamen sie auch.
    »Euer Vater lebt nicht mehr. Li Tai Jan ist tot. Ich habe ihn sterben sehen!«
    »Neiiin!« heulte Gerrys Bruder und sprang auf die Füße. Es sah so aus, als wollte er sich auf Suko stürzen, doch Gerrys scharfe Stimme hielt ihn zurück.
    »Bleib, wo du bist, du Narr!«
    »Aber er ist ein Mörder. Er, nur er hat unseren
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