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Der Highlander und die Kriegerin

Der Highlander und die Kriegerin

Titel: Der Highlander und die Kriegerin
Autoren: Maya Banks
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um.
    Sie war nirgends zu sehen. Bislang war stets er als Erster auf den Beinen gewesen. Selbst Ewan, der zeitig aufstand und spät zu Bett ging, schaffte es nicht, eher als er aus der Falle zu kriechen.
    Caelen liebte die Einsamkeit dieser frühen Stunden. Während die übrigen Burgbewohner noch schlummerten, begann er bereits mit dem Tagwerk. Manchmal schwamm er eine Runde im See und manchmal übte er sich im Kampf.
    Er schlug die Felle zurück, stand auf, streckte sich und genoss die Kälte auf der nackten Haut. Sie machte ihn munter. Er spürte sein Blut schneller durch die Adern strömen. Die Schwere des Schlafes fiel von ihm ab.
    Aus einem Krug goss er Wasser in die Waschschüssel, wusch sich das Gesicht und spülte sich den Mund aus. Entweder schämte sich seine Gemahlin oder aber sie gab ihm unmissverständlich zu verstehen, was sie von dieser Ehe hielt. So oder so würde er sie in ihre Schranken weisen, und am besten setzte er ihr sofort auseinander, wie die Dinge standen.
    Sobald er sie gefunden hatte.
    Caelen kleidete sich an und trat auf den Gang hinaus. Gemeinhin bemühte er sich nicht, leise zu sein, aber der König weilte auf der Burg, und zudem war es für alle hier eine lange Nacht gewesen. Außerdem war ihm nicht gerade daran gelegen, irgendwen wissen zu lassen, dass ihm die Frau aus dem Bett geflohen war.
    Vor der Tür zu ihrer Kammer setzte er eine finstere Miene auf. Anklopfen? Zur Hölle damit. Er stieß die Tür auf und traf auf Dunkelheit und ... Kälte. Kein Feuer brannte.
    Da ging ihm auf, dass er in seinem Gemach ebenfalls kein Feuer entfacht hatte. Das tat er nie, aber Rionna war ein solch zartes Geschöpf, dass sie vermutlich mit klappernden Zähnen aufgewacht war.
    Er war es nicht gewohnt, auf andere Rücksicht zu nehmen. Schon gar nicht in seinen eigenen Räumlichkeiten. Aber nun war er verheiratet und musste wohl das eine oder andere Zugeständnis machen. Er würde seiner Gemahlin zeigen, dass er durchaus mit sich reden ließ.
    Das Bett in der Kammer war leer und unberührt. Das Hochzeitsgewand - das er Rionna gestern Abend ausgezogen hatte - war nachlässig über einen Stuhl geworfen worden.
    Wohin war sie um diese Zeit nur verschwunden?
    Argwohn fuhr ihm in die Eingeweide, und sein Magen zog sich zusammen. Rionna konnte unmöglich so töricht sein, sich in ihrer Hochzeitsnacht in das Gemach eines Liebhabers zu stehlen. Doch welchen Grund hatte eine Frau, mitten in der Nacht das behagliche Bett zu verlassen?
    Sollte ihr etwas zu schaffen gemacht haben, hätte sie ihn wecken sollen. Er war ihr Gemahl, und somit war es seine Pflicht, alle anstehenden Probleme zu lösen.
    Je mehr er darüber nachdachte, desto wütender wurde er. Noch immer lag ihm der alte Verrat sauer im Magen, obwohl er sich redlich mühte, damit abzuschließen.
    Doch es war schwer, nicht immerzu an all die Dinge zu denken, die Elspeth getan und mit denen sie den gesamten McCabe-Clan in eine andere Richtung geführt hatte. Ihre Treulosigkeit war es, die ihn in diese Ehe getrieben hatte - und jetzt lag ihm alles daran, seine jugendliche Torheit wiedergutzumachen und sein Urteilsvermögen nie mehr von Gefühlen trüben zu lassen.
    Nachdem der Clan durch Duncan Cameron beinahe ausgelöscht worden war, hatten sie jahrelang ums Überleben gerungen. Erst seit einigen Monaten - seit Ewan seine Mairin geehelicht hatte und Isabel zur Welt gekommen war - sah die Zukunft seiner Sippe etwas rosiger aus.
    Wie hätte Caelen sich dieser Ehe verweigern können? Immerhin war sie unabdingbar für das Bündnis, das der Vernichtung des Mannes diente, den er und seine Brüder mehr als alles andere hassten.
    Aber bei Gott - mochte er auch keine andere Wahl gehabt haben, als Rionna McDonald zu heiraten, so hieß das nicht, dass er sich Hörner aufsetzen lassen oder ihr alle Freiheiten geben würde, wie ihr Vater es jahrelang getan hatte.
    Er war nun ihr Laird, ob ihr das passte oder nicht, und wenn sie schon nichts anderes für ihn tat, so würde sie ihm zumindest Gehorsam entgegenbringen.
    Durch das Fenster ihrer Kammer vernahm er das Geräusch von Stahl, der auf Stahl traf. Stirnrunzelnd hob er das Fell vor dem Fenster. Von hier oben aus konnte man in den Burghof schauen. Aber wer übte sich schon so früh im Schwertkampf? Und warum?
    Er lehnte sich hinaus und erspähte Fackeln, die einen kleinen Bereich mitten im Hof beleuchteten. Die beiden Männer im Lichtkreis waren mit Feuereifer bei der Sache, was einen der beiden Narren gewiss das
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