Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Highlander und die Kriegerin

Der Highlander und die Kriegerin

Titel: Der Highlander und die Kriegerin
Autoren: Maya Banks
Vom Netzwerk:
Leben kosten würde. Als der eine sich umdrehte, sah Caelen goldgelbes Haar aufschimmern. Die konzentriert zusammengepressten Lippen des Kämpfenden waren eindeutig weiblich.
    Teufel noch eins.
    Einer der Narren war seine Frau.
    Caelen ließ das Fell los, wandte sich ab und schritt aus der Kammer. Kopfschüttelnd stieg er die Treppe hinab, und als er in die große Halle trat, gesellte sich Cormac zu ihm.
    „Hast du gewusst, dass Rionna draußen die Klinge kreuzt?“, blaffte Caelen ihn an.
    Cormac riss die Augen auf und blickte betreten drein. Offenbar wusste er nicht recht, was er sagen sollte.
    „Nay“, murmelte er schließlich. „Bin gerade erst aufgestanden.“
    Caelen musterte ihn verächtlich. „Verweichlichst du mir etwa?“
    Cormac grinste, keineswegs getroffen von der Rüge. „Jetzt, da ich jede Nacht ein weiches, warmes Mädchen im Bett habe, fällt es mir selbstverständlich verdammt schwer, morgens früh aufzustehen.“
    Caelen brummte.
    „Ihr solltet Euch besser fragen“, fuhr Cormac fort, „weshalb Eure Gemahlin am Morgen nach der Hochzeit nicht in Eurem Bett liegt. Das lässt interessante Schlüsse zu.“
    Caelen sah ihn kalt an.
    Doch das schien ihn nicht zu bekümmern. „Allein schon der Umstand, dass sie noch die Kraft hat, das Schwert zu schwingen, lässt einen mutmaßen, dass Ihr etwas ... nun, nicht richtig gemacht habt.“
    Cormacs selbstgefällige Sticheleien ließen Caelen missmutig den Mund verziehen. „Ich wette, ein zahnloser Ehemann wäre Christina gar nicht recht.“
    Beschwichtigend hob Cormac die Hände, wenngleich er das dumme Grinsen nicht ablegte, als sie die Halle verließen.
    Caelen hieß die frostige Luft willkommen. Sie gemahnte ihn daran, niemals bequem zu werden, niemals unachtsam zu sein. Wenn ein Mann zu behäbig wurde, bedeutete dies sein Verderben.
    Das würde ihm nicht passieren. Nicht, wenn er es in der Hand hatte. Und auch seinem Clan - sowohl dem neuen als auch dem alten - würde dies nicht widerfahren.
    „Sie ist gut“, bemerkte Cormac.
    Mit finsterer Miene strebte Caelen auf den von Fackeln beleuchteten Übungsgrund zu.
    „Rionna!“, blaffte er.
    Ruckartig wandte sie den Kopf in seine Richtung, als ihr Gegner soeben sein Schwert hinabsausen ließ - genau auf ihren ungeschützten Nacken zu.
    Caelen riss sein Schwert aus der Scheide, stieß mit der Klinge vor und lenkte den Hieb ab. Rionnas Augen wurden groß, als die Schwertspitze ihres Kontrahenten keinen Zoll von ihrer Haut entfernt verharrte.
    Mit einer knappen Bewegung schlug Caelen dem anderen das Schwert aus der Hand und bedachte ihn mit einem Blick, der den Kerl eilends davonhuschen ließ.
    Caelen hatte erwartet, dass seine Gemahlin erschrocken, beschämt oder gar dankbar war, weil er ihren Tod verhindert hatte, aber er wurde enttäuscht.
    Sie war fuchsteufelswild.
    Im Fackelschein funkelten ihre Augen diabolisch, als sie sich zu ihm umdrehte. Sie erinnerte ihn an ein fauchendes Kätzchen. Der Gedanke amüsierte ihn, obwohl der Vergleich sie zweifellos noch mehr aufgebracht hätte.
    „Was habt Ihr Euch dabei gedacht?“, schrie sie. „Ihr hättet mich umbringen können! Man brüllt nicht nach jemandem, der gerade in einen Kampf verwickelt ist!“
    Scharf zog er die Luft ein und stapfte auf sie zu. Es machte ihn wütend, dass sie vor anderen so mit ihm zu sprechen wagte.
    „Glaubt Ihr etwa, auf dem Schlachtfeld gäbe es keine Ablenkungen, Rionna? Glaubt Ihr, dort rufe nie jemand nach Euch? Ein Krieger muss nicht nur körperlich, sondern auch im Geiste stark sein. Sich während einer Schlacht ablenken zu lassen kann tödlich sein.“ Errötend wandte sie den Blick ab und ließ das Schwert sinken. „Und Eure Waffe solltet Ihr auch nie senken“, fuhr er fort. „Jetzt seid Ihr einem Angriff vollkommen wehrlos ausgeliefert.“
    Wütend verzog sie den Mund. „Ich habe schon verstanden, Gemahl.“
    „Meint Ihr? Ich denke nicht, und ich bin noch lange nicht fertig. Ihr werdet Euch sofort in den Wohnturm begeben und nie wieder derlei Betätigungen nachgehen. Habe ich mich klar ausgedrückt?“ Ihr blieb der Mund offen stehen, und in ihren goldenen Augen loderte es vor Rage - und Demütigung.
    „Wenn Ihr Euch gleich für das Morgenmahl an die Tafel begebt, erwarte ich, dass Ihr den McCabes Ehre macht. Ihr werdet sowohl dem König als auch dem Laird dieses Clans den gebührenden Respekt entgegenbringen.“
    Sie presste die Lippen aufeinander und funkelte ihn trotzig an. Er trat einen weiteren Schritt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher