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Der Hexer und die Henkerstochter

Der Hexer und die Henkerstochter

Titel: Der Hexer und die Henkerstochter
Autoren: Oliver Pötzsch
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eine Apotheke in Andechs stand, ist unbekannt.
    Automaten: Gab es bereits seit der Antike, in der frühen Neuzeit waren sie unter Adligen der letzte Schrei. Meist waren es kunstvolle Uhren oder Musikautomaten, aber auch menschenähnliche Puppen – wie zum Beispiel der Bremer Complimentarius aus dem 17. Jahrhundert, ein eiserner Wächter, der sein Visier öffnen und vor den Rathausbesuchern salutieren konnte.
    Bamberger Königsmord: Am 21. Juni 1208 ermordete Otto VIII. von Wittelsbach den deutschen Stauferkönig Philipp von Schwaben. Am gleichen Tag fand die Hochzeit zwischen Philipps Nichte Beatrix und Herzog Otto von Andechs-Meranien statt. Merkwürdigerweise wurden nicht die Wittelsbacher, sondern die Andechs-Meranier des Komplotts bezichtigt. Die Hintergründe sind bis heute ungeklärt.
    Blitze: Gab und gibt es in Andechs zuhauf. Am 3. Mai 1669 schlug während eines gewaltigen Gewitters der Blitz in die Andechser Kirchturmspitze ein. Der darauffolgende Brand zerstörte fast das gesamte Kloster, es musste neu aufgebaut werden. Aus dramaturgischen Gründen habe ich dieses Ereignis in das Jahr 1666 gelegt.
    Burg: Burg Andechs war Stammsitz der Andechs-Mera nier (siehe dort) . Die Festung stand seit dem 11 . Jahrhundert unweit des Klosters und wurde von den Wittelsbachern in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts fast vollständig geschleift. Ob die Burg, wie in meinem Roman, durch Verrat erobert oder kampflos übergeben wurde, ist nicht bekannt.
    Chronik: Das kleine Büchlein »Andechser Chronik« von Willibald Mathäser (erschienen in der Sammlung Bavarica im Süddeutschen Verlag) diente mir als Vorlage für die im Roman verwendete Chronik. Es bietet bis heute den besten Überblick über die Geschichte des Klosters.
    Dreihostienfest: Bekanntes Andechser Pilgerfest. Bis heute werden am vierten Sonntag nach Pfingsten die Heiligen Drei Hostien (siehe dort) den Gläubigen gezeigt.
    Dreißigjähriger Krieg: Von 1618 bis 1648 , wütete in Bayern besonders schlimm. Hinzu kamen Pest, Missernten, Hunger, Unwetter, Räuber und Wolfsplagen. In manchen Gegenden kam über die Hälfte der Bevölkerung ums Leben, ganze Landstriche wurden von den Bewohnern verlassen und verödeten.
    Einsiedlerin: Ende des 17. Jahrhunderts soll in einer Höhle im oberen Teil des Kientals die sogenannte »Kuttenmiedl« gelebt haben – eine fromme Eremitin, die später als Kinderschreck immer wieder in Erzählungen auftauchte. Sie diente mir als Vorlage für die blinde Alte im Roman.
    Elisabethbrunnen: Heilquelle unterhalb der Kirche nahe der Klostermauer. Die einstige Kapelle wurde 1805 abgebrochen. Früher machten die Wallfahrer hier Rast, um sich die Augen auszuwaschen.
    Friesenegger, Maurus ( 1590 – 1655 ): Andechser Abt, der eines der bekanntesten Tagebücher über den Dreißigjährigen Krieg schrieb. Kein anderes Werk vermittelt einen besseren Eindruck von den Schrecken dieser Zeit. Ein Muss für alle Hobby-Historiker! Neu verlegt im Allitera Verlag, edition monacensia.
    Fürstenzimmer: Erstmals 1530 erwähnte Räume im zweiten Stock des Klostergevierts, die allein den Wittelsbachern vorbehalten waren.
    Gaststätte: Die Andechser Klostergaststätte geht auf Herzog Albrecht III. zurück, der im 15. Jahrhundert das Benedik­tinerkloster gründete. Das köstliche Bier wird seit 1455 gebraut. Wer zu viel davon trinkt, sollte beim Abstieg durch das Kiental aufpassen. Es sind schon einige Betrunkene abgestürzt.
    Golem: Hebräisches Wort für »Ungeformtes«, aber auch für »Embryo«. Ein aus Lehm und Ton geformtes Wesen, das jüdischen Legenden zufolge von einem Rabbi zum Leben erweckt werden kann und dann den Befehlen seines Meisters folgt.
    Graf von Cäsana und Colle: Weilheimer Landrichter von 1656 bis 1688, war in Andechs für die Hohe Gerichtsbarkeit zuständig – also für alle Strafen, die mit Verstümmlung, Folter oder dem Tod einhergingen.
    Heilige Drei Hostien: Andechs’ kostbarste Reliquien. Auf den drei Hostien sollen göttliche Zeichen erschienen sein. Auf Umwegen gelangten sie nach Andechs und werden dort noch immer in einer 18 Pfund schweren silbernen Monstranz verwahrt, die in der Heiligen Kapelle (siehe dort) steht.
    Heilige Kapelle: Reliquienkapelle im ersten Stock der Andechser Kirche, in der die Heiligen Drei Hostien und der übrige Heiltumsschatz (siehe dort) verwahrt werden. Die Kapelle ist mit drei Eisenriegeln verschlossen, die in früheren Zeiten nur durch drei unterschiedliche Schlüssel geöffnet werden
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