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Der Hexer - NR48 - Geistersturm

Der Hexer - NR48 - Geistersturm

Titel: Der Hexer - NR48 - Geistersturm
Autoren: Verschiedene
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die Entlassung einiger Patienten«, erklärte er geduldig. »Diese Konferenzen führen wir jeden Monat. Dann beraten wir über besonders schwierige Fälle und Heilmethoden, über Neuaufnahmen, aber auch über eine Entlassung, wenn eine Krankheit geheilt werden konnte...« Er breitete die Hände aus und lächelte, um anzudeuten, daß sich die Aufstellung zwar beliebig fortsetzen ließ, sie aber bestimmt nicht interessieren würde.
    »Und wann werde ich endlich entlassen?« fragte Priscylla. »Ich bin doch gesund und will nicht mehr länger hier eingesperrt bleiben.«
    Denham seufzte. Vielleicht war es doch ein Fehler gewesen, zu redselig zu sein.
    »Von Einsperren kann doch gar keine Rede sein, Priscylla«, sagte er geduldig. »Sie dürfen sich auf dem Gelände weitgehend frei bewegen, und bald können wir sicherlich auch einen Ausgang in Begleitung in Betracht ziehen. Sie sind eben noch nicht völlig gesund. Bisher ist es uns noch nicht gelungen, herauszufinden, wie es zu diesen seltsamen Trancezuständen kommt.«
    »Ich träume einfach gerne für eine Weile«, entgegnete Priscylla. Sie zog einen Schmollmund. »Deshalb bin ich aber doch nicht verrückt.«
    »Von einer Verrücktheit im herkömmlichen Sinne kann sicherlich keine Rede sein«, sagte Denham, selbst für seinen eigenen Geschmack eine Spur zu hastig. Er lächelte verlegen. »Es dient Ihrem eigenen Schutz, wenn Sie noch hierbleiben. Stellen Sie sich nur vor, Sie bekommen einen solchen... Anfall, wenn Sie gerade allein über eine Straße gehen, und eine Kutsche kann nicht rechtzeitig stoppen.«
    »Das ist doch Unsinn«, wehrte Priscylla ab. Sie streckte ihre Hand aus und berührte Denham sanft an der Wange. Ihre Finger glitten weiter und streiften seinen Mund.
    »Priscylla, was tun Sie?« rief er. Er wollte ihre Hand wegschieben, konnte sich aber nicht bewegen. Die Berührung elektrisierte ihn regelrecht.
    »Schauen Sie mir in die Augen«, sagte Priscylla leise, während sie ihn weiterhin streichelte. »Schauen Sie mich an. Sehe ich so aus, als könnte ich nicht auf mich selbst aufpassen?«
    »Nein, das ist...« Er verstummte. Der leidenschaftliche Blick ihrer unergründlichen blauen Augen verwirrte ihn und fegte alle Überlegungen hinweg. Sein Herz schlug schneller. Er konnte diesem liebreizenden Geschöpf nicht mehr widerstehen. Er wußte, daß es falsch war, ein Fehler, ein entsetzlicher Fehler, der ihn mit Sicherheit seine Stellung und vielleicht noch mehr kosten würde, aber plötzlich war ihm all dies egal.
    »Küssen Sie mich«, hauchte sie. Ihre Lippen öffneten sich ein wenig, und er sah ihre Zunge, die flüchtig über ihre weißen Zähne glitt. Gleichzeitig richtete sie sich im Bett auf und schlang ihre Arme um seinen Nacken. Sanft, aber bestimmt zog sie ihn näher an sich heran. Ihre Finger spielten mit seinem Haar.
    Denham stöhnte. Verzweifelt versuchte er sich zu wehren, sich selbst zur Ordnung zu rufen, aber er kam nicht gegen den suggestiven Klang ihrer Stimme an. Beinahe entsetzt registrierte er, wie sich seine Hände hoben, wie sein Gesicht sich dem ihren näherte. Er wollte es nicht, aber er war wehrlos; nicht mehr als ein hilfloser Gefangener in seinem eigenen Körper, verbannt zur Rolle eines Zuschauers, der unfähig war, in das Geschehen einzugreifen.
    Seine Lippen berührten die ihren.
    Es war wie ein Stromstoß, der durch seinen Körper fuhr. Jähe Begierde überfiel ihn und schwemmte auch den letzten Rest seines klaren Verstandes hinweg. Er glaubte in ihren Augen zu ertrinken. Die Welt um ihn herum verblaßte zu einem fernen Nichts. Für ihn existierte nur noch diese Inkarnation all dessen, was eine Frau begehrenswert macht.
    Leidenschaftlich preßte er sie an sich und erwiderte ihren Kuß. Plötzlich war es ihm egal, welche Konsequenzen sein Tun hatte. Nur noch der Moment – dieser Moment – zählte!
    Seine Hände streiften über ihren Rücken, verkrallten sich in ihrem Haar und glitten dann über ihr Nachthemd, bis er ihre Brüste berührte. Sie sträubte sich nicht gegen die Berührung, preßte sich in entfesselter Leidenschaft sogar noch fester an ihn. Etwas schien aus ihrem Körper in ihn überzuströmen; es war wie ein Hauch ihrer Gedanken, der seinen Geist streifte, ein Gefühl höchsten Glücks. Für einen Sekundenbruchteil glaubte er, mit ihrem Bewußtsein völlig zu verschmelzen, eins mit ihr zu sein.
    Dann löste sie sich aus seiner Umarmung, als er fast rasend vor Begierde geworden war. Er wollte wieder nach ihr greifen,
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