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Der Hexer - NR43 - Revolte der Echsen

Der Hexer - NR43 - Revolte der Echsen

Titel: Der Hexer - NR43 - Revolte der Echsen
Autoren: Verschiedene
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einen Gegenangriff. Ihr wißt, wie er enden wird. Wir werden es sein, die ihren Krieg führen werden. Wir werden es sein, deren Körper tot auf dem Schlachtfeld liegenbleiben. Conden wird angreifen und zurückgeschlagen werden, und danach wird es Ancen sein, der zurückschlägt und zurückgeschlagen wird. Und so weiter. Der Krieg wird weitergehen, wie er seit Jahrtausenden tobt. Wir werden ihre Städte mit unseren bloßen Händen wieder aufbauen müssen.«
    Diese Worte brachten die versammelten Stammesführer der Sree zum Schweigen. Es war nichts darin, was ihnen fremd gewesen wäre. Nichts, was ein jeder von ihnen nicht tausendmal gehört oder selbst gedacht hatte. Und doch – mit einem Male schienen sie ein viel größeres Gewicht zu haben denn je. Aus Zengsus Mund gehört, erhielten sie einen fast suggestiven Klang.
    Uscham nickte zustimmend, als er sich schließlich erhob und sich vor allem an die Vertreter des Ancen-Stammes wandte.
    »Zengsu hat recht. Wenn unser Volk je die Freiheit will, so muß es sie sich jetzt erkämpfen. Wir sind die letzte Kriegergeneration. Alle, die nach uns kommen, würden nur noch Sklaven sein.«
    »So ist es!« bekräftigte Zengsu die Worte des Führers der Conden-Sree.
    »Du hast uns Narren genannt, Zengsu, und dabei vergessen, daß du selbst der größte aller Narren bist!« protestierte Tongli erregt und sprang ungeachtet des gegen ihn gerichteten Speeres auf. »Wie sollte es uns gelingen, die Macht der Inguré zu brechen? Wie sollten wir ihrem Zauber entgehen? Ihre Hexenmeister und Hexen würden uns vernichten, noch ehe wir eine Waffe gegen sie erhoben haben!«
    »Der Kreis von Conden ist nur mehr ein Schatten früherer Macht! Außerdem sind die Hexenmeister die nächsten Tage beschäftigt. Sie müssen einen Zauber erzeugen, um den Dämon, der ihnen gegen Ancen geholfen hat, zu belohnen. Wenn wir uns erheben, ist jetzt die beste Zeit!« rief Uscham voller Begeisterung.
    Die Erwähnung des fremden Magiers ließ die anderen Sree merklich zusammenrücken. »Ich habe den Fremden kämpfen sehen. Er wird uns ganz allein vernichten«, flüsterte Omrun.
    »Der Dämon mit der weißen Strähne im Haar kann uns alle mit seinen Hexenkräften erstarren lassen, so daß uns die Inguré gar nicht töten müssen«, warf Xandiu zitternd ein.
    »Der Fremde ist ein Teufel, der uns mit Leichtigkeit vernichten kann«, bellte Tongli heiser und warf dabei Zengsu einen herausfordernden Blick zu. »Doch du hast ja sicher einen Plan, wie du mit diesem Höllengeschöpf fertig wirst!«
    Zengsu musterte ihn wie ein besonders abstoßendes Insekt und stieß dann ein wütendes Zischen aus. »Du solltest denken, nicht schwatzen, Alter. Ich sagte, der Magierkreis von Conden ist dabei, dem Teufel für seine Hilfe zu danken. Aneh und ihre Zauberer haben jetzt ganz andere Dinge im Sinn als uns, denn der fremde Teufel fordert sehr viel von ihnen. Jetzt müssen wir uns erheben, sonst ist es zu spät! Und kein fremder Teufel wird uns den Sieg verwehren.«
    »Zengsu hat recht«, schlug Uscham in Zengsus Kerbe. »Der Kreis von Conden ist zusammengetreten, um einen Zauber für den fremden Teufel zu singen. Bis sie merken, daß wir rebellieren, ist es wahrscheinlich zu spät für sie.«
    »Du hast recht. Wir sollten Zengsus Vorschlag wenigstens einmal besprechen. Er sagt viel, was mir richtig erscheint«, meinte Talien halb überzeugt.
    Omrun verzog seine lange Reptilschnauze zu einem humorlosen Grinsen. »In einem hat Zengsu wirklich recht. Wir sind die letzten der kämpfenden Sree! Wenn unser Volk einmal frei sein soll, so können nur wir ihm diese Freiheit geben!«
    »Condengeschwätz«, unterbrach ihn Tongli mit verächtlicher Stimme. »Ihr Honks habt ja euren ganzen Verstand im Dschungel gelassen. Die Magier der Inguré vernichten uns schneller, als wir uns zum Aufstand sammeln können!«
    »Wenn wir verraten werden, vielleicht!«
    »Willst du damit sagen, daß ich ein Verräter bin, Zengsu?« fuhr Tongli auf. Zengsu trat einen Schritt zurück und hob seinen Speer.
    »Ich würde es dir nicht raten, ein Verräter zu sein, Tongli. Verräter haben ein verdammt kurzes Leben!« Diesmal gab sich Zengsu keine Mühe, den drohenden Unterton in seiner Stimme zu verbergen.
    Tongli stand krumm wie ein gespannter Bogen vor ihm. Seine kleinen schwarzen Augen funkelten Zengsu böse an.
    »Du bist ein Wicht gegen die Herrscherin von Conden. Aneh wird dich ohne Mühe zerquetschen. Und jetzt werden wir in unsere Quartiere zurückkehren
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