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Der Hexer - NR43 - Revolte der Echsen

Der Hexer - NR43 - Revolte der Echsen

Titel: Der Hexer - NR43 - Revolte der Echsen
Autoren: Verschiedene
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allem, was mit Wasser zu tun hatte, hatte ich für die nächsten paar hundert Jahre die Nase voll. Ich sehnte mich nur noch danach, endlich nach London – und zu Priscylla – zurückzukehren. Zusammen mit Sill trat ich durch das Tor.
    Als wir es wieder verließen, spannte sich über uns der wolkenbedeckte Himmel der Welt, die ich kannte.
    Und es regnete in Strömen!
    Das Tor hatte mich nach Hamburg – irgendwo im Norden des Deutschen Kaiserreiches – verschlagen, wie ich recht bald herausfand. Und obwohl ich eigentlich erleichtert sein konnte, so nahe der Britischen Inseln gestrandet zu sein (schließlich hätte ich ebensogut in Timbuktu, am Nordpol oder gar auf dem Mond landen können), hielt sich mein Glücksgefühl in Grenzen.
    Da stand ich nun: abgerissen, verschmutzt, ohne Geld und Papiere, ein ohnmächtiges Mädchen in meinen Armen. Es war ein schieres Wunder, daß man mich nicht vom Fleck weg verhaftete und in eine Zelle steckte.
    Natürlich hätte ich mich an die britische Botschaft wenden können, und über kurz oder lang wäre meine Identität mit Sicherheit auch bestätigt worden, doch hätte sich dies über Tage, wenn nicht gar Wochen hinziehen können. Zeit, die ich nicht hatte.
    Schweren Herzens versetzte ich das Büchlein, das ich bei Arne Sacknussem gefunden hatte, bei einem Trödler. Es repräsentierte immerhin einen antiken Wert, wenn auch nur gerade soviel, daß es ausreichen würde, eine Schiffspassage nach England für Sill und mich zu kaufen.
    Als ich das Antiquariat verließ, wäre ich fast mit einem unglaublich dürren, hochaufgeschossenen Mann zusammengeprallt. Ich murmelte eine Entschuldigung und hielt ihm die Türe auf.
    Aus den Augenwinkeln sah ich, wie der Trödelhändler erfreut auf seinen neuen Kunden zueilte, Sacknussemms Büchlein in den Händen haltend.
    »So ein Zufall!« hörte ich noch seine erregte Stimme, bevor die Tür wieder ins Schloß schnappte. »Daß Sie ausgerechnet jetzt kommen! Hier habe ich etwas, das Sie gewiß interessieren wird, Professor Lidenbrock!«
    Mich traf fast der Schlag, und sekundenlang wußte ich nicht, ob ich weinen, lachen oder dem Professor hinterhereilen sollte, um ihn zu umarmen – oder ihm an die Kehle zu fahren.
    Schließlich tat ich nichts von alldem. Ich war zum Umfallen müde, und mir war kalt. Ich verspürte nagenden Hunger, und in einer Seitenstraße wartete Sill auf mich. Mich jetzt in eine stunden-, wenn nicht gar tagelange Diskussion mit dem Entdecker der unterirdischen Welt einzulassen – danach stand mir weiß Gott nicht der Sinn.
    Vielleicht später. Vielleicht nie.
    Ich fand recht bald ein Schiff, das Kurs auf England nahm, und obwohl es sich um den reinsten Seelenverkäufer handelte, erreichten wir die Insel unversehrt nach wenigen Tagen.
    Nach einer fast dreieinhalbmonatigen Odyssee setzte ich am neunten Dezember 1886 wieder einen Fuß auf Londoner Boden. Erst hier fragte ich mich, wie eigentlich Priscylla auf die Ankunft Sills reagieren würde.
    Hätte ich die Antwort auch nur in Ansätzen geahnt, wäre ich wahrscheinlich auf der Stelle in den Kanal gesprungen, um nach Arabien zurückzuschwimmen...

    E N D E
    Und in vierzehn
    Tagen lesen Sie:

    Phileas Fogg war nicht mehr er selbst. Seit der Weltreisende die zweite Wette angenommen hatte, den Erdball in diesmal nur sechzig Tagen zu umrunden, ging eine erschreckende Veränderung mit ihm vor.
    Passepartout, sein treuer Diener, mußte ohnmächtig mit ansehen, wie sein Herr zum Mörder wurde, wie sein Geist sich immer mehr umnachtete, wie er seinen Körper zuschanden quälte.
    Und alles wegen dieses unseligen Beutels, den Moriarty ihm mitgegeben hatte. Längst wußte Passepartout, daß sich ein Kleinod der Hölle darin befand.
    Der Stein von Kadath.
    Und er wußte, daß etwas Schreckliches geschehen würde, wenn sie den Zug nach Bezwada bestiegen.
    Daß sie sich noch wünschen würden, tot zu sein...

    Endstation Hölle
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