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Der Hexer - NR43 - Revolte der Echsen

Der Hexer - NR43 - Revolte der Echsen

Titel: Der Hexer - NR43 - Revolte der Echsen
Autoren: Verschiedene
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werden müssen. Auch hier hatte der Thul Saduun mich geschützt.
    »GIB MIR DEN KRISTALL!« befahl die Stimme.
    »Nein!« krächzte ich und bot allen Widerstand auf, zu dem ich noch fähig war. Ein mentaler Hieb schleuderte mich zu Boden. Verzweifelt suchte ich nach einem Ausweg, doch es schien keinen zu geben. Der ganze Saal war magisch versiegelt. Ich hätte Stunden gebraucht, um die Sperren aufzubrechen.
    »Sill!« schrie ich. Die junge Araberin schaute mich unverwandt an. Mit aller geistiger Macht schlug ich zu. Ich spürte, wie ich Kontakt zu ihrem Bewußtsein bekam, fühlte die Kraft des Thul Saduun, die ihren eigenen Willen ausgeschaltet hatte, und dann...
    Ich fühlte den Gegenangriff kommen, ohne daß mir auch nur die Zeit blieb, den Versuch einer Gegenwehr zu starten. Obwohl ich die Kraft des Kristalls auf meiner Seite hatte, zertrümmerte der Thul Saduun meine Abwehr ohne Schwierigkeiten und löschte mein Denken aus.
    Diesmal dauerte es Minuten, bis ich wieder zu mir kam. Immer noch hielt ich den Kristall umklammert. Ich allein mußte ihn zu dem Tor bringen, denn niemand außer mir konnte ihn berühren. Und so stark der Thul Saduun auch war, konnte er mich doch nicht völlig unter seinen Willen zwingen. Nicht, solange ich den Kristall besaß.
    Ein lautes Krachen ließ mich herumfahren. Das Portal flog auf, und Mereda und ein mir unbekannter Sree traten ein.
    Und dann geschah etwas, das mich schaudern ließ. Kaum hatte der Sree die Schwelle überschritten, als er sich zu verändern begann. Sein Schuppenpanzer wurde blaß und farblos und begann sich vom Körper zu lösen. Gleichzeitig bildete sich seine vorspringende Schnauze zurück, wurde zum Gesicht eines Menschen. Sein Körper wurde schlanker und größer, das Lederwams verwandelte sich in einen bodenlangen, bunten Mantel in den Farben des Wahnsinns.
    Keines klaren Gedanken fähig, starrte ich die Gestalt an. Ich wußte, wen ich vor mir hatte, aber mein Gehirn weigerte sich, daran zu glauben.
    Auch Mereda wurde von der Entwicklung überrascht. Ihre Augen weiteten sich in ungläubigem Staunen. »Zengsu, was...« keuchte sie und brach ab, als die Gestalt ihr mit einer herrischen Geste zu schweigen bedeutete. Mit kraftvollen Schritten kam der Mann auf mich zu.
    »Ich bin Naalas, der Meistermagier von Maronar«, hallte seine Stimme durch den Saal. »Jahrmillionen irrte meine Seele von einem Körper zum anderen, ohne daß ich mir meiner selbst bewußt wurde, denn ich war immer noch eins mit dem Thul Saduun. Erst durch KYRs Manipulationen wurde ich frei, um das damals begonnene Werk endlich zu vollenden. Gebe mir den Kristall, Robert Craven.«
    Immer noch hatte ich mich von der Überraschung nicht ganz erholt, dafür war alles zu schnell gegangen. Fassungslos starrte ich den Meistermagier an. Es schien doch noch so etwas wie Wunder in letzter Sekunde zu geben. Ich streckte die Hände aus, um ihm den Kristall zu überreichen, als mich ein Aufschrei zurückzucken ließ.
    »Nicht, Robert. Es ist eine Täuschung! Sie sind immer noch eins!«
    Die ganze Zeit über hatte ich nicht mehr auf Sill geachtet. Mein Versuch, sie zu beeinflussen, mußte doch Erfolg gehabt haben. Mit schmerzverzerrtem Gesicht wand sie sich auf dem Boden.
    Blitzartige Visionen stürmten auf mich ein. Noch einmal sah ich, was ich bei dem geistigen Angriff des Thul Saduun wahrgenommen hatte. Geistige Kraftlinien, die von dem Tor ausgingen, es mit Sill verbanden, aber auch eine Linie, die sich irgendwo jenseits des Portals verloren hatte, und ich sah den flimmernden magischen Strahl, der bis zu der Kuppel hinaufreichte.
    Der Regen, den es nicht geben durfte und der nichts anderes war als das Wasser des Ozeans, das durch die porös gewordene Kuppel eindrang – der Machtkristall, der sich im gleichen Maße erwärmte, wie die Kuppel an Kraft verlor – das unverhoffte Auftauchen Naalas’, als ich mich gerade wieder aus dem Bann des Thul Saduun gelöst hatte – alles formte sich mit einem Mal zu einem klaren Bild.
    Und ich wußte, was ich zu tun hatte!
    Der Dämon sollte den Kristall bekommen – aber anders, als er geplant hatte. Und nicht nur für ihn allein!
    So kräftig ich konnte, schleuderte ich den pulsierenden Stein auf das Tor zu und warf mich im gleichen Augenblick zur Seite.
    Ein unerträglich hoher Schrei drang an meine Ohren. Sobald der Kristall das Tor berührte, stabilisierte es sich vollends. Und mit ihm das schreckliche Ding in seinem Inneren.
    Im Grunde tat ich genau das, was der
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