Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Hexer - NR43 - Revolte der Echsen

Der Hexer - NR43 - Revolte der Echsen

Titel: Der Hexer - NR43 - Revolte der Echsen
Autoren: Verschiedene
Vom Netzwerk:
den unheimlichen Angreifer
    gleichzeitig, die junge Magierkönigin, wie sie verkrampft dastand, die Augen vor Schrecken und Anstrengung geweitet, die linke Hand auf den faustgroßen Kristall auf ihrer Brust gepreßt, unhörbare Worte in einer längst gestorbenen Sprache murmelnd, und das Ding, das sich in Qualen wand, eingewoben in ein Netz vernichtender Energien, das der Magierkreis von Conden über die Kreatur geworfen hatte.
    Dann verlor ich das Bewußtsein.

    * * *

    Zengsus knotige Echsenhände umklammerten den Speer so fest, als wolle er seinen Schaft zerbrechen. Die kleinen Augen des Sree huschten flink über das grüne Dickicht, das den Eingang zum Versammlungsplatz verbarg. Kein Mensch, außer vielleicht die magisch geschulten Mitglieder der Zauberkreise, hätten an diesem Ort etwas anderes als ein undurchdringbares Gestrüpp entdeckt.
    Doch im ganzen Tal gab es nur mehr einen Magierkreis, den Kreis von Ancen. Der von Conden bestand aus Kindern, dummen, überheblichen Wesen, die mit dem Feuer spielten und nicht wußten, daß sie sich mehr als nur die Finger verbrennen, sondern die ganze Welt in Flammen setzen konnten. Und Ancen lag weit jenseits des Sees. Es bestand keine Gefahr, daß einer seiner Magier jemals diesen Ort betreten würde.
    Zengsu spie bei dem Gedanken an Aneh und ihre Zauberer haßerfüllt aus und näherte sich der aus Zweigen und Blättern bestehenden Wand, ohne jedoch die Vorsicht außer acht zu lassen. Seinen geschulten Sinnen entgingen weder die flüchtigen Spuren, die von der Anwesenheit der anderen zeugten, noch der in der Luft hängende Geruch. Sie alle waren gekommen: Tongli, Xandiu und Yaome von Ancen wie auch Uscham, Omrun und Talien, die Vertreter der Conden-Sree. Noch nie zuvor hatten sich so viele hochrangige Sreehäuptlinge an diesem Ort eingefunden. Doch gerade deshalb hieß es für Zengsu, doppelt wachsam zu sein. Seine Mission durfte nicht durch das erneute Aufflammen der alten Feindschaft zwischen den beiden Stämmen gefährdet werden.
    Zengsu bog die Zweige auseinander und blickte in den dunklen Gang, der dahinter zum Vorschein kam. Nach kaum merkbarem Zögern trat er hinein und zog den grünen, lebenden Vorhang hinter sich zu. Als er sich an das herrschende Dämmerlicht gewöhnt hatte, schwebte die Spitze eines Speeres vor seiner Kehle.
    ‘Verrat’ war sein erster Gedanke. Doch dann erkannte er das verkniffene Gesicht des jungen Burschen in der blauen Conden-Tunika. Rasch hob er die linke, unbewaffnete Hand und legte sie auf die Augen.
    »Ich grüße, dich, Mosum, Omruns Sohn, Krieger von Conden.«
    »Du bist es, Zengsu. Ich habe dich beinahe nicht erkannt«, antwortete der junge Mann und senkte mit einem erleichterten Aufatmen den Speer. »Ich habe dich so früh nicht erwartet. Außerdem weißt du ja selbst, daß es bei unserem Volk noch immer einige treue Anhänger der Inguré gibt«, versuchte er sich zu rechtfertigen.
    »Schon gut, Mosum. Es ist besser, in dieser Zeit wachsam zu sein, als uns überraschen zu lassen«, antwortete Zengsu mit einem verzeihenden Kopfnicken. Nach außen hin wirkte er unbeteiligt, zeigte beinahe eine mürrische Miene. Doch in seinem Innern fühlte er Triumph. Er hat von ‘unserem Volk’ gesprochen, nicht von unseren Stämmen, dachte er zufrieden. Die Jugend läßt sich leicht von meinen Ideen begeistern. Wenn ich bei den Alten doch auch nur so leichtes Spiel hätte!
    »Sie warten alle auf dich, Zengsu, auch die Honks aus Ancen.« Ganz konnte der Junge seine Abneigung gegen den anderen Stamm doch nicht überwinden. Zengsu sah großzügig darüber hinweg und schritt voran, wo sich der Gang zu einem von Felsen umschlossenen Kessel weitete. Am Eingang des Kessels nahm ihn Pindiu, der Sohn Xandius von Ancen, in Empfang. Neben ihm lehnten die Waffen der übrigen Anwesenden an der Wand. Doch als Pindiu die Hände nach Zengsus Speer ausstreckte, schüttelte dieser abweisend den Kopf.
    Ein Lichtblitz zuckte aus seinen Augen und bohrte sich tief in den Schädel des Jüngeren. Pindiu stöhnte kurz auf und taumelte benommen gegen die Wand. Dann rutschte er langsam auf den Boden, wo er reglos liegenblieb.
    »Das soll dir die Lehre sein, dich nie mit einem der Mächtigen anzulegen«, sagte Zengsu lachend und schob den jungen Mann mit dem Fuß beiseite. Dann trat er in den Felsenkreis und sah sich gemächlich um. Sie hockten in zwei Gruppen gespalten an der Wand und beäugten sich mißtrauisch. Doch jetzt richtete sich ihre gemeinsame Aufmerksamkeit
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher