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Der Hexer - NR42 - Die vergessene Welt

Der Hexer - NR42 - Die vergessene Welt

Titel: Der Hexer - NR42 - Die vergessene Welt
Autoren: Verschiedene
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alles in der Welt wir hier jemals wieder herauskommen sollten.
    Ich vertrieb den Gedanken, stieß mich müde von der Wand ab und rief Sills Namen. Die einzige Antwort, die ich bekam, war ein hohles, vielfach gebrochenes Echo.
    Vorsichtig ging ich auf den Höhleneingang zu, blieb abermals stehen und lauschte, vernahm aber immer noch nichts außer dem allmählich nachlassenden Grollen des Strudels und dem ganz und gar nicht nachlassenden Hämmern meines eigenen Herzens. Ich rief abermals nach Sill, wartete einen Moment und ging vorsichtig weiter, als wieder die Antwort ausblieb.
    Das Wasser wurde flacher, je tiefer ich in die Höhle eindrang. Ich konnte noch immer nicht viel von meiner Umgebung wahrnehmen; alles, was mehr als zehn oder zwölf Yard entfernt lag, verschwamm in einem sonderbar unangenehmen, hellblauen Licht, das den gesamten Hohlraum erfüllte, ohne daß ich seine Quelle wahrzunehmen vermochte. Ich erkannte lediglich, daß die Höhle sehr groß sein mußte.
    Dafür sah ich Sills Spuren um so deutlicher. Sie führten vor mir über den erstarrten Lavafelsen, machten einen Knick nach rechts und verschwanden in einem dreieckigen Felsspalt.
    Hinter dem roh aus dem Felsen gebrochenen Eingang erstreckte sich ein mannshoher, sorgsam bearbeiteter Tunnel mit dreieckigem Querschnitt. Die Wände waren übersät mit sonderbar anmutenden Reliefarbeiten. Die meisten zeigten Dinge, die zu beschreiben ich keine Worte fand, einige auch fisch- oder froschähnliche Kreaturen. Und alle waren mit großer Kunstfertigkeit in die harte Lava gekratzt.
    Diese Höhle unter dem Meer war bewohnt!
    Beunruhigt drehte ich mich einmal um meine Achse, widerstand gerade noch der Versuchung, laut Sills Namen zu rufen, und schlich auf Zehenspitzen weiter.
    Der Gang erstreckte sich noch gute fünfzig, sechzig Schritt weiter, wobei er sanft aber beständig in die Tiefe führte und schließlich vor einer kurzen, sonderbar asymmetrischen Treppe endete. Ich ging die Stufen hinab, duckte mich unter dem niedrigen Sturz an ihrem Ende hindurch und fand mich unversehens in einem Raum wieder, der wie das Innere einer kleinen Pyramide aussah. Vor mir stand ein mächtiger Steinklotz, der mich vage an einen ägyptischen Sarkophag erinnerte, aber weit fremder und irgendwie bedrohlich wirkte. Der große, blaue Kristall, der das Kopfende des Sarkophagdeckels zierte, strahlte ein diffuses blaues Licht aus, das den Raum erleuchtete und seinen Wänden das Aussehen von geschmolzenem Stahl verlieh.
    Allerdings schenkte ich in diesem Augenblick weder dem Kristall oder dem bizarren Sarkophag mehr als einen flüchtigen Blick, sondern blickte erschrocken auf Sill, die zusammengekrümmt auf dem Boden lag. Ein schlanker hölzerner Pfeil ragte aus ihrer rechten Schulter.
    Und um sie herum standen vier bedrohlich wirkende Gestalten, die im gleichen Moment zu mir herumgefahren waren, da ich den Raum betreten hatte. Einer von ihnen legte eben wieder einen Pfeil auf die Sehne seines Bogens, während die drei anderen nur mit langen, eigentümlich nach vorn gekrümmten Messern bewaffnet waren. Allerdings konnte sich jeder einzelne der vier altertümlich gekleideten Krieger eines Körperbaus rühmen, der eine Waffe so gut wie überflüssig machte.
    Es war keiner darunter, der kleiner als zwei Meter gewesen wäre. Ihre muskelbepackten Körper schienen die ledernen Riemenpanzer sprengen zu wollen, in die sie hineingezwängt waren; und was ihnen an aktiver Bewaffnung fehlte, machten sie durch ihre Rüstung wett – es gab kaum einen Inch auf dem schwarzen Leder ihrer Panzerung, der nicht mit rasiermesserscharfen Dornen und Widerhaken gespickt gewesen wäre. Wenn ich überhaupt eine Chance hatte, Sills Leben – und mein eigenes – zu retten, dann nur, wenn ich den Vorteil der Überraschung nutzte.
    Ich schnellte auf die Krieger zu und gab dem Kerl mit dem Bogen einen Fußtritt, der ihn haltlos zurücktaumeln ließ. Noch im Fallen klammerte ich mich an den dornigen Schienbeinschutz des zweiten, riß mir die Hände daran blutig und ihn mit einem kraftvollen Ruck von den Füßen.
    Dann waren die beiden anderen über mir. Der eine versetzte mir einen Fußtritt in die Rippen, während der andere einen kurzen, sehr harten Haken auf meinen Magen abschoß, der mir auch noch das letzte bißchen Luft aus den Lungen trieb. Für einen Moment wurde mir schwarz vor den Augen.
    Seltsamerweise verzichteten sie darauf, mich mit ihren Messern aufzuschlitzen, sondern ließen die Waffen fallen und
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