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Der Hexer - NR31 - Die Macht des NECRONOMICON

Der Hexer - NR31 - Die Macht des NECRONOMICON

Titel: Der Hexer - NR31 - Die Macht des NECRONOMICON
Autoren: Verschiedene
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la Croix, Storm-Master der Templer.
    Und Sir Rupert Hayworthy, der War-Master.
    Sie alle waren tot. Geopfert, um – vielleicht – die Welt zu retten und das Ungeheuer zu füttern, das Jean Balestrano beschworen hatte, Necrons Drachenburg zu zerstören.
    Die Handvoll überlebender Templer, die in der Ruine des Kastells zurückgeblieben waren, wären entsetzt gewesen, hätten sie gesehen, auf welch grauenerregende Weise sie sich verändert hatten, ehe sie starben, aber Balestrano hatte strengsten Befehl gegeben, daß niemand den kleinen Raum am westlichen Ende der Ruine betrat, ganz gleich, was geschah.
    Und deshalb bemerkte auch niemand, wie sich das weiße Tuch über von Schmids Gesicht ganz sacht zu bewegen begann.
    Es war wirklich nur eine ganz leise Bewegung; ein kaum wahrnehmbares Flattern, ein sanftes Heben und Senken, als spiele der Wind mit dem feinen seidenen Gewebe.
    Aber es war nicht der Wind...

    * * *

    Ich war ein Stückweit aus dem Lager gelaufen, wieder hinein in die Öde der Mojave, der ich gerade erst entkommen war, ehe sich mein Zorn so weit gelegt hatte, daß ich wenigstens stehenbleiben konnte. Der kleine, vernünftig gebliebene Teil meines Selbst sagte mir, daß ich auf dem besten Wege war, mich selbst umzubringen und schleunigst ins Lager und den Schutz meines Zeltes zurückkehren sollte, aber ich war viel zu aufgewühlt, um auf so etwas wie Vernunft zu hören. Die einzige Konzession, zu der ich überhaupt bereit war, war, mir einen Felsen zu suchen und mich in seinem Schatten niederzuhocken. Ins Lager ging ich nicht zurück.
    Ich weiß nicht, wie lange ich dasaß und aus brennenden Augen in die Einsamkeit der Mojave hinausstarrte – eine halbe Stunde sicherlich, vielleicht auch eine ganze. Irgendwann, nach einer Ewigkeit, in der meine Gedanken im Kreise irrten und die Verzweiflung in mir immer stärker und starker wurde, hörte ich Schritte, und ohne daß ich auch nur aufsah, wußte ich, daß es Sitting Bull war, der mir nachgekommen war, wahrscheinlich, um mir ins Gewissen zu reden oder irgend etwas ähnlich Schwachsinniges.
    »Was willst du?« fragte ich grob.
    Der alte Sioux antwortete nicht. Statt dessen ließ er sich mit einem leisen Ächzen neben mir in den Schatten des Felsens sinken, lehnte den Kopf gegen den heißen Stein und hielt mir eine Feldflasche entgegen. »Trink«, sagte er. »Du mußt durstig sein.«
    Im ersten Moment hatte ich nicht übel Lust, ihm die Flasche aus der Hand zu schlagen, und wären statt seiner Annie oder Bill Cody gekommen, hätte ich es wahrscheinlich getan. Aber dann begriff ich, daß es kein Stolz oder gar gerechter Zorn war, was ich empfand, sondern nur kindlicher Trotz. Ich nahm die Flasche, schraubte den Verschluß ab und trank einen großen Schluck. Das Wasser war warm und schal, aber es tat gut.
    »Du solltest nicht hier sitzen«, sagte Sitting Bull ernst. »Du bist noch sehr geschwächt. Du wirst dich umbringen.« Er lächelte. »Das wäre sehr schade, Blitzhaar. Ich habe mich sehr anstrengen müssen, dich zu heilen.«
    »Zum Teufel, was willst du?« fauchte ich. »Ich bin nicht in der Laune, mich zu unterhalten.«
    Sitting Bull lächelte noch immer, aber jetzt wirkte es auf unbestimmte Art traurig. »Du liebst sie noch immer, nicht wahr?« fragte er plötzlich.
    »Sollte ich das nicht?« entgegnete ich. »Es war nicht ihre Schuld, Sitting Bull. Necron hat sie gezwungen. Sie ist diesem Buch verfallen, aber sie... sie kann nichts dafür, verdammt nochmal!«
    »Vielleicht hast du recht«, sagte Sitting Bull ernst. »Aber ich spüre das Böse, das in ihr ist.«
    »Was du spürst, ist dieses verfluchte Buch!« sagte ich wütend. »Es ist nicht ihre Schuld!«
    »Der Kranke, der die Pest in die Stadt bringt, ist auch unschuldig«, antwortete Sitting Bull sanft. »Und trotzdem jagt man ihn davon.«
    »Was willst du?« fragte ich zornig. »Bist du hier, um mich davon zu überzeugen, daß wir Priscylla zurücklassen müssen? Du verschwendest deine Zeit.«
    »Wir hätten sie niemals hierherbringen dürfen«, antwortete Sitting Bull. »Ich mache mir Vorwürfe, es zugelassen zu haben.« Er senkte den Blick, klaubte eine Handvoll Sand auf und ließ ihn durch die Finger rinnen, als er weitersprach. »Vielleicht hast du recht, und sie ist unschuldig. Und vielleicht wäre es eine Gnade für sie, wenn wir sie... erlösen.«
    »Umbringen, meinst du«, fauchte ich. »Schlag dir das aus dem Kopf, Sitting Bull. Sonst tue ich es.«
    »Du liebst sie«, stellte Sitting
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