Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Hexer - NR20 - Unter dem Vulkan

Der Hexer - NR20 - Unter dem Vulkan

Titel: Der Hexer - NR20 - Unter dem Vulkan
Autoren: Verschiedene
Vom Netzwerk:
noch bevor sich das Ungeheuer vom Boden erhoben und auf ihn gestürzt hatte, sprang er hinein und war verschwunden. Der grüne Lichtkreis des Tores erlosch hinter ihm wieder.
    Aber so schnell er auch verschwunden war – er hatte noch immer Zeit gefunden, sich zu bücken und die kleine Kugel an sich zu reißen.
    Das war der letzte klare Gedanke, den ich hatte, ehe das Wasser des Ozeans, nicht länger von der magischen Kraft des SIEGELS gebändigt, mit einem urgewaltigen Brüllen in die Höhle stürzte und mein Bewußtsein zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit auslöschte.

    * * *

    Ich lag in Jennifers Arm, als ich erwachte. Warmes Sonnenlicht streichelte meine Stirn, und für Sekunden war alles, was ich empfand, eine tiefe Dankbarkeit für die Tatsache, daß ich noch am Leben war, die Wärme und Weichheit von Jennifers Körper, der Geruch ihres Haares, der betörend war wie verlockendes Parfüm.
    Und dann fiel mir schlagartig wieder ein, wer sie wirklich war.
    Mit einem Schrei sprang ich auf, prallte mit dem Schädel gegen einen Ast und sank wieder auf die Knie zurück.
    Jennifer – oder das Wesen, das so aussah wie sie – lachte leise. »Du hast keinen Grund, zu erschrecken, Robert Craven«, sagte sie.
    »Aber du... du bist... ich meine...«, stammelte ich, brach ab, richtete mich ein zweites Mal auf und betrachtete sie genauer. Ihr Gesicht war unverändert, glatt und sanft und von noch mädchenhafter Schönheit. Und doch war all das nur eine Maske, hinter der sich ein Ungeheuer verbarg, wie es schlimmer kein Fiebertraum hervorbringen konnte!
    »Ich habe diese Gestalt wieder angenommen, weil dich meine wahre Erscheinung erschreckt hätte«, sagte sie (sie??? ES!!).
    »Wer bist du?« keuchte ich.
    »Das kann ich dir nicht sagen«, antwortete Jennifer. »Weder jetzt, noch zu irgendeinem anderen Zeitpunkt, denn es ist Sterblichen nicht gestattet, meinen Namen zu kennen. Er ist Tod, und ihn auszusprechen, bedeutet das Chaos zu beschwören.«
    »Aber du... du bist...«
    »Nicht dein Feind«, sagte Jennifer. »Das habe ich dir schon einmal gesagt. Ist dein Gedächtnis von so kurzer Dauer, Mensch?«
    »Nein«, antwortete ich. »Ich erinnere mich sogar noch ganz gut. Als wir uns das letzte Mal sahen, sagtest du, daß wir Feinde sein würden, wenn wir uns wieder begegnen.«
    »Das stimmt«, sagte Jennifer. »Aber es war ein Irrtum. Du und ich sind zu wichtig, als daß wir uns bekämpfen dürften. Auch mir unterlaufen Fehler.«
    »So wie der mit Necron?« fragte ich spitz.
    Ein Schatten huschte über Jennifers Gesicht. »Er wird bestraft werden für das, was er tat«, versprach sie.
    »So?« fragte ich. »Er hat das zweite SIEGEL, wenn ich mich recht erinnere. Du wirst dich beeilen müssen, wenn du ihn bestrafen willst. Möglicherweise kannst du es bald nicht mehr.«
    Ich wollte noch mehr sagen, aber in diesem Moment erschütterte ein harter Schlag den Boden, und als ich erschrocken den Blick hob, sah ich eine gewaltige Säule aus Feuer und schwarzer Vulkanasche aus dem Krater des Krakatau schießen.
    »Ist das... der Anfang?« fragte ich stockend. Plötzlich war die Angst wieder da.
    Jennifer schüttelte den Kopf. »Nein«, sagte sie. »Noch nicht. Es ist nur das Wasser, das in den Berg eindringt. Aber es beginnt. Bald.« Sie stand ebenfalls auf, berührte mich an der Schulter und deutete mit der anderen Hand nach Westen, zur Küste herab.
    »Geh jetzt«, sagte sie. »Geh zur Küste und rette dich.«
    Ich machte einen Schritt, blieb aber noch einmal stehen und sah zu ihr zurück. »Wie lange noch?« fragte ich.
    »Morgen«, antwortete Jennifer. »Morgen, kurz bevor die Sonne erwacht, wird diese Insel untergehen. Rette dich, solange du noch kannst.«
    »Und... Dagon? Dagon und die Thul Saduun?«
    »Ich werde sie vernichten«, sagte Jennifer. »Und nun geh.«
    Ohne ein weiteres Wort drehte ich mich um und ging, blieb aber nach wenigen Schritten noch einmal stehen und blickte zurück.
    Jennifer war verschwunden. Nur der Dschungel war noch da. Und ein Berg, der Feuer und Asche in den Himmel schleuderte.

    E N D E
     
    Und in vierzehn
    Tagen lesen Sie:

    Götter sind listenreich; ihre Wege und Pläne sind den Sterblichen oftmals verschlossen.
    Und ihre Kämpfe, ihr Streben nach Macht, sind grausam und rufen das Chaos herbei.
    Auf Krakatau begann ein Krieg der Götter. Die THUL SADUUN, ehemals Diener der GROSSEN ALTEN, erhoben sich aus ihrem ewigen Schlaf. Doch nicht einmal die zweihundertfünfzig Millionen Jahre, die ihre
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher