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Der Herzog Von Köln

Der Herzog Von Köln

Titel: Der Herzog Von Köln
Autoren: Michael Moorcock
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ist an der Zeit, den Runenstab zu benutzen, unsere Standarte zu zeigen. Tut es sofort, Falkenmond, oder Ihr habt nicht länger als eine Minute mehr zu leben.«
    Falkenmond spürte die Kraft des Juwels an seinem Hirn nagen wie eine Ratte an den Gittern ihres Käfigs. Aber er nahm den Runenstab, als Fank ihn ihm reichte. Er hob ihn mit der Linken in die Höhe und sah die Wellen und Strahlen die Luft um ihn füllen.
    Fank brüllte: »Der Runenstab! Der Runenstab! Wir kämpfen für den Runenstab.« Fank lachte und lachte, dass die Granbretanier vor Angst zurückfielen; trotz ihrer Übermacht so demoralisiert, dass Falkenmond schon an den Sieg glaubte.
    Aber Baron Meliadus war nicht bereit, sich geschlagen zu geben. Er brüllte seine Männer an: »Das ist nichts weiter als ein harmloser Stab! Er kann euch nichts anhaben! Marsch, vorwärts! Auf sie!«
    Schwankend saß Falkenmond im Sattel, aber es gelang ihm, den Runenstab hoch erhoben durch die Tore Londras zu tragen, hinein in die Stadt, wo noch eine Million Gegner ihrer harrten.
    Wie im Traum führte Falkenmond seine übernatürliche Legion gegen den Feind, mit dem Schwert der Morgenröte in der einen und dem Runenstab in der anderen Hand, während er sein Pferd mit den Knien lenkte.
    Der Ansturm war so stark, als Schweine- und Ziegeninfanteristen sie aus den Sätteln zu reißen versuchten, dass sie sich kaum noch bewegen konnten. Falkenmond sah eine der Spiegelhelmgestalten mit größtem Heldenmut kämpfen, als ein Dutzend Krieger sie vom Ross zerrten. Er fürchtete, es sei Yisselda. Neue Kraft strömte in ihn, und er drehte sich um, um sie zu erreichen, aber inzwischen war bereits ein zweiter Spiegelbehelmter zu ihrer Hilfe geeilt. Da erst erkannte er, dass nicht Yisselda in Gefahr gewesen war, sondern Bowgentle, und dass Yisselda zu seiner Unterstützung gekommen war.
    Aber es war zwecklos. Bowgentle verschwand unter den Leibern der Ziegen-, Schweine- und Hundekrieger, die sich auf ihn geworfen hatten. Und schließlich hob einer den blutigen Silberhelm in die Höhe, dass alle ihn zu sehen vermochten – aber nur einen Augenblick, denn schon hatte Yisseldas schmale Klinge den Arm am Handgelenk durchtrennt, und der Helm rollte zu Boden.
    Eine neue ungeheure Schmerzwelle durchströmte Falkenmond. Zweifellos hatte Kalan die Intensität erhöht. Er keuchte, und alles begann vor seinen Augen zu schwimmen. Trotzdem glückte es ihm, sich vor den Waffen der Gegner zu schützen und den Runenstab festzuhalten.
    Als seine Sicht für kurze Zeit wieder klar wurde, bemerkte er, dass d’Averc sein Pferd durch die Reihen der Granbretanier drängte. Mir wirbeldem Schwert bahnte er sich einen Weg, offensichtlich verfolgte er ein bestimmtes Ziel. Da wusste Falkenmond, wohin er wollte – zum Palast, zu der Frau, die er liebte, zu Königin Flana.
     
    Und so starb d’Averc:
    Irgendwie gelang es dem Franzosen, den Palast zu erreichen, der sich noch im gleichen Zustand wie nach dem Sturm von Meliadus’ Truppen befand. Er konnte deshalb durch die Bresche in der Mauer reiten, und er sprang erst vor den Stufen vom Pferd, um sich die Wachen am Tor vorzunehmen. Sie hatten Flammenlanzen, er nur ein Schwert. Er warf sich flach auf den Boden, als die Feuerzungen über seinen Kopf hinwegzischten, und rollte sich in einen Graben, den Kalans grüne Kugeln ausgehöhlt hatten. Er fand dort eine Flammenlanze, die er über den Rand hob und mit der er die Wachen niederbrannte, ehe sie überhaupt begriffen, was vor sich ging.
    Dann sprang d’Averc auf und rannte durch die hohen Korridore, in denen seine Schritte laut hallten. Er lief, bis er schließlich die Flügeltür zum Thronsaal erreichte. Die Wachen davor sahen ihn. Sie richteten ihre Waffen auf ihn, aber er schoss sie alle mit seiner Flammenlanze nieder und wurde selbst leicht an der rechten Schulter gestreift. Er schob die Tür einen Spalt auf und spähte in den Thronsaal hinein. Eine Meile entfernt stand das Podest mit dem Thron, aber er konnte nicht sehen, ob Flana darauf saß. Der Saal schien leer zu sein.
    D’Averc begann auf den fernen Thron zuzulaufen.
    Immer wieder rief er den Namen seiner Geliebten: »Flana! Flana!«
    Flana hatte auf ihrem Thron vor sich hingeträumt. Sie blickte auf, als sie die winzige Gestalt auf sich zukommen sah. Sie hörte ihren Namen in tausend Echos in dem riesigen Saal. »Flana! Flana! Flana!«
    Da erkannte sie die Stimme, doch sie glaubte, dass sie immer noch nicht richtig wach war und weiterträumte.
    Die
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