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Der Herzensbrecher

Der Herzensbrecher

Titel: Der Herzensbrecher
Autoren: Nicole Jordan
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letzten Nacht aus Denver zurückgekehrt. Sloan ging hinaus, um die Gäste zu begrüßen, und begegnete dem eisigen Blick seiner Schwägerin.
      »Gestern ist Heather abgereist, nicht wahr?« fauchte sie kampflustig, ehe er zu Wort kam. Ihre kleine Tochter im Arm, kletterte sie vom Buggy, ohne seine hilfreich ausgestreckte Hand zu beachten. »Ich glaube, die Situation erfordert eine Familienkonferenz«, verkündete sie, rauschte an Sloan vorbei und stieg die Verandastufen hinauf.
      Verwundert schaute er seinen Bruder an. Aber Jake zuckte nur die Achseln, um ihm zu bedeuten, mit dieser Sache hätte er nichts zu tun.
      Sie setzten sich ins Arbeitszimmer, und die Kinder spielten friedlich vor dem Kamin.
      »Falls du nicht weißt, warum wir gekommen sind«, begann Caitlin in energischem Ton, »wir müssen über deine Finanzen sprechen. Wolf hat einen Plan, und du wirst ihm zuhören. Wir gehen erst, wenn wir dich zur Vernunft gebracht haben.«
      Erwartungsvoll wandte sich Sloan zu seinem Freund und Schwager.
      Wolf lehnte sich lässig in die Lederpolsterung des Sofas.
      »Ja, Cat hat recht. Sie erzählte mir von Lovells Versuch, die Bar M zu übernehmen. Außerdem hat dir Evan Randolf die Schulden seiner Frau erlassen. jetzt reicht's. Du musst endlich Does Anteil an meiner Mine als dein Eigentum akzeptieren. Dann kannst du Jake die Hälfte von der Bar M auszahlen und die Ranch wieder auf Vordermann bringen.«
      »Moment mal, du weißt, wie schwer es mir fällt dein Geld anzunehmen«, wehrte Sloan genervt ab.
      »Aber das ist nicht mein Geld. Es gehört Doe - also dir und deiner Tochter. Nimm es Janna zuliebe, für ihre Zukunft.«
      Weil Sloan immer noch zögerte, mischte sich Caitlin ärgerlich ein. »Warum bist du so borniert? Willst du dich etwa Männern wie Lavell oder Randolf auf Gnade und Ungnade ausliefern?«
      »Nein, das gefällt mir wirklich nicht besonders«, gab Sloan trocken zu.
      Mit energischer Stimme fuhr sie fort: »Dann schluck deinen Stolz hinunter und geh auf Wolfs Vorschlag ein. Damit erweist er dir schließlich keine Wohltat. Immerhin gehören wir alle zu deiner Familie. Während des schrecklichen Weidekriegs müsstest du gelernt haben, wie wichtig der Zusammenhalt in einer Familie ist.« Als er nach wie vor schwieg, brüllte sie ihn an: »Großer Gott, Sloan, sei doch froh, dass du eine Familie hast, die sich um dich sorgt und dir in schweren Zeiten hilft!«
      »Natürlich bin ich dankbar dafür.«
      »Also nimmst du das Geld?«
      Er nickte. Does Abschiedsgeschenk für ihren Mann und ihre Tochter... Wenn er einen Anteil an der Goldsumme besaß, würde er Janna ein besseres Leben ermöglichen können. Damit wäre Heather sicher einverstanden.
      »Ja, Janna zuliebe.«
      »Bloß nicht für dich selber!« erwiderte Caitlin sarkastisch. »Das möge der Himmel verhüten!«
      »Bist du mir etwa böse, Cat?« fragte er stirnrunzelnd.
      »Allerdings - weil du meiner Freundin das Herz gebrochen hast. Erst gewinnst du ihre Liebe, dann jagst du sie fort.«
      Sloan starrte auf seine Hände hinab. »Glaubst du nicht, dass Randolf ihr ein angenehmeres Leben bieten wird als ich?«
      »Was für ein Unsinn!« zischte sie. »Heather interessiert sich nicht für Reichtum und gesellschaftliches Ansehen. Wenn du das noch nicht herausgefunden hast, bist du ein Vollidiot!«
      »Wahrscheinlich hast du recht. Ich bin ein gottverdammter Narr.«
      Mit diesem Geständnis nahm er ihr den Wind aus den Segeln. Aber sie musterte ihn weiterhin erbost. »Was heißt das?«
      »Es ist meine Schuld, dass sie mich verlassen hat.«
      »Liebst du sie?«
      Vor seinem geistigen Auge erschien Heathers schönes Gesicht, voller Liebe und Leidenschaft.
      »Verdammt, Sloan, liebst du sie?« stieß Caitlin hervor.
      Auf diese Frage gab es nur eine einzige Antwort. Er liebte Heather - so sehr, dass es ihm Angst einjagte. Er brauchte ihre Wärme, ihre heilsame Berührung. Viel zu lange hatte er sich im Dunkel verkrochen. Und sie hatte beharrlich gekämpft, um das kalte Gefängnis seines Herzens aufzusperren. Nun fühlte er sich, als wäre er aus einem langen Schlaf erwacht. »Ja«, flüsterte er, »ich liebe sie, über alle Maßen.«
      Als er seinen ehemaligen Schwager anschaute, erwartete er, Bedauern und Resignation in den dunklen Augen zu lesen. Stattdessen sah er Verständnis und Zustimmung. Wolf wusste, dass es an der Zeit war, Doe gehen zu lassen und die Vergangenheit zu begraben.
     
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