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Der Herzensbrecher

Der Herzensbrecher

Titel: Der Herzensbrecher
Autoren: Nicole Jordan
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biete.«
      »Da täuschst du dich. Der harte Alltag auf der Bar M schreckt mich kein bisschen. Verstehst du‘s denn nicht?«
      »Vermutlich nicht.«
      »Du bist es, der mich von hier vertreibt. O Sloan, ich liebe dich so sehr, dass es weh tut, dich und dein Kind ...« Unglücklich drückte sie Janna noch fester an sich. »Und ich liebe dieses Land. Was für ein wunderbares Leben könnten wir hier führen ...«
      »Obwohl du uns liebst, verlässt du uns?«
      »Weil ich nicht hierbleiben kann. Nicht ohne deine Liebe. Diese Bitterkeit, diesen endlosen Kummer ertrage ich einfach nicht länger. Ich bin eine Frau aus Fleisch und Blut. Und wenn mich die Pfeile deiner Grausamkeit treffen, blutet mein Herz viel zu schmerzlich.«
      »Für meine Grausamkeit habe ich mich bereits entschuldigt«, erwiderte er mit belegter Stimme.
      »Gewiss. Und du hast es zweifellos ernst gemeint. Aber die Worte die ich hören möchte, sprichst du nicht aus.«
      »Ich möchte, dass du hierbleibst.«
      »Vielleicht willst du meinen Körper. Aber ich bin keine Hure. Ich habe viel mehr zu geben.« Krampfhaft schluckte sie. »Darin lag das Problem von Anfang an. Auf mein Herz legst du keinen Wert. Du warst ja auch ehrlich genug, um das klarzustellen.« Beinahe brach ihre Stimme, und sie riss sich mühsam zusammen. »Du hast deine Entscheidung getroffen, Sloan, du liebst deine tote Frau, und du kannst sie nicht gehen lassen.«
      Plötzlich schaute er sie wieder an, und sie sah schwarze Schatten in seinen Augen.
      »Ich bin nicht Doe«, flüsterte sie, »und ich vermag sie nicht zu ersetzen - tut mir leid.«
      »Das sollst du auch gar nicht ...«
      »Aber du wünschst dir, ich wäre Doe, weil du dich mit aller Kraft immer wieder an die Vergangenheit klammerst, an deine Schuldgefühle – und solange du dich nicht änderst ...« Solange gibt es keine Zukunft für für uns beide.
      Diese letzten Worte blieben unausgesprochen, doch sie wusste, dass sie damit Sloans wunden Punkt getroffen hatte - die Wahrheit, die er nicht akzeptieren konnte.
      Ohne vom Tisch aufzustehen, nahm er ihr das Kind aus den Armen, und sie floh aus der Küche. Wenig später hörte er dann die Haustür geräuschvoll ins Schloss fallen. Da erhob er Sich, trug Janna in den Salon und trat mit ihr ans Fenster. Mit schmalen Augen beobachtete er seine Frau, die sich von Randolf in den Wagen helfen ließ.
      Dann schaute er der Kutsche nach, bis sie im abendlichen Dunkel verschwand.
      Warum schien sich ein Messer in seine Brust zu bohren? Das wollte er doch, nicht wahr? Heather – fern von seinem Leben, fern von seinem Herzen. Trotzdem glaubte er, ein Teil seines Wesens sei ihm entrissen worden. So wie damals, nach Does Tod ... Aber dieses letzte  Jahr hatte ihn abgehärtet. Diesen Verlust würde er leichter überwinden.
      Genau in dem Augenblick begann Janna zu weinen, als hätte sie verstanden, dass ihre neue Mama für immer fortgegangen war. Fluchend trug er sie aus dem Salon.
      »Will Heather ...«, jammerte Janna.
      »Ich auch«, flüsterte er. »Leider sind wir jetzt nur mehr zu zweit, mein Schätzchen. So wie zuvor. Irgendwie schaffen wir's schon. Wir werden einander trösten.«
      Seine Tochter im Arm, wanderte er durch die stillen Räume, vermisste Heather, spürte seine Einsamkeit. Erst vor wenigen Minuten war sie abgereist - und sie füllte das Haus schon jetzt mit wehrmutigen Erinnerungen­
      Als er das Schlafzimmer betrat, das er mit seiner ersten Frau geteilt hatte, versuchte er ihr Bild heraufzubeschwören.
      Aber er sah nur Heather - so wie an jenem Abend, an dem er ihre Liebe schroff zurückgewiesen, Geld für ihren Körper geboten und die zärtliche Leidenschaft, die einzige Basis ihrer Ehe, verhöhnt hatte.
      Schwerfällig sank er auf sein Bett. Janna kroch von seinem Schoß und rollte sich auf seinem Kissen zusammen. Offensichtlich irrst du dich, Heather, dachte er. Wenn ich dich nicht liebe - warum tut die Trennung dann so verdammt weh?
       

Kapitel 19
 
 
      Er rannte über eine sonnenhelle Wiese, folgte einer ätherischen Vision, und sein Herz schlug wie rasend. Leichtfüßig eilte Doe zwischen blauen Akeleien dahin, ihr ebenholzschwarzes Haar flatterte im Wind. Es war ein Spiel - das Spiel zweier Liebender
      Ungeduldig rief er ihren Namen. Aber sie blieb nicht ste­hen. Er flehte sie an, doch sie hörte nicht auf ihn. Mühsam rang er nach Atem, die Muskeln in seinen Beinen und seine Lungen begannen zu
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