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Der Herzensbrecher

Der Herzensbrecher

Titel: Der Herzensbrecher
Autoren: Nicole Jordan
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Klugerweise erwähnte sie zunächst seine politischen Ambitionen. »In diesem Sommer willst du doch die Wahl gewinnen, nicht wahr?«
      »Ja, das habe ich vor.«
      Offensichtlich plante sie eine längere Belagerung, denn sie lehnte sich auf dem Ledersofa in seinem Arbeitszimmer zurück, um eine bequemere Position einzunehmen. Ihr gewölbter Bauch verriet, dass sie ein Baby erwartete. »Dann solltest du dir einmal überlegen, wie du die Leute auf deine Seite ziehen kannst. Mit deinem distanzierten Verhalten machst du dich bei den Wählern nicht gerade beliebt, Sloan - bei den Schafzüchtern schon gar nicht.«
      Damit traf sie den Nagel auf den Kopf. Er wollte für den Colorado-Senat kandidieren. Aber während des langwierigen Weidekriegs hatte er sich mit vielen Leuten verfeindet. Caitlin hatte ihm geholfen, die Fehden zu beenden. Trotzdem gab es immer noch böses Blut zwischen den Rinder- und den Schafzüchtern.
      Und dann seine Heirat ... In der Jugend ein Draufgänger war er den ehelichen Fesseln geflissentlich ausgewichen, bis er sich in eine Indianerin verliebt hatte. Kurz nachdem sein Bruder zu Unrecht als Bandit gebrandmarkt worden war, hatte er sie kennengelernt. Sloans Hochzeit verblüffte und schockierte die Gemeinde. Und dass er später, als Witwer, die ehrbaren jungen Damen erneut ignoriert hatte, war seiner Popularität keineswegs dienlich gewesen.
      »Wenn du mit einer respektablen Frau verheiratet wärst, würdest du in der Öffentlichkeit viel besser dastehen«, beharrte Caitlin.
      »Vermutlich kommt sie aus St. Louis«, meinte er spöttisch. »Eine Städterin - noch dazu aus dem Osten.«
      »... die eine hervorragende Gastgeberin wäre.«
      »Aber ich müsste mich für eine Frau aus dem Westen entscheiden, die sich ans harte Leben auf einer Ranch gewöhnt hat oder zumindest weiß, wo bei einem Stier vom und hinten ist.«
      »Denkst du an ein bestimmtes Mädchen?« Als er zögerte, fauchte sie: »Natürlich nicht! Seit Jahren laufen dir die Frauen nach, und du hast niemals auch nur das geringste Interesse gezeigt. Wenn du ein Herz nach dem anderen brichst, wirst du den Wählern nicht imponieren und bestenfalls ein paar Matronen um dich scharen, die dich mit ihrer mütterlichen Fürsorge ersticken.«
      »So wie du, Cat?« Unwillkürlich erwiderte er ihr zauberhaftes Lächeln, das ihm wieder einmal vor Augen führte, warum sein Bruder sie so innig liebte. Dann zuckte er die Achseln. »Ja, vielleicht brauche ich eine Ehefrau, aber keine, die man verhätscheln muss und die sich weigert, ihre zarten Hände zu beschmutzen.«
      »Davor würde Heather Ashford nicht zurückschrecken.«
      »Wie ich mich entsinne, hast du erwähnt, dass sie aus einer reichen Familie stammt.«
      »Das merkt man ihr nicht an. Außerdem befindet sie sich in einer sehr unangenehmen Situation. Ihr Vater hat ihr hohe Spielschulden hinterlassen. Deshalb verkaufte sie seinen Zeitungsverlag und ihr Haus und zog zu meiner Tante Winnie. Wahrscheinlich muss sie sogar ihre Schule schließen.«
      »Nun, ich kann ihr nicht helfen. Diesen Winter werde ich nur mit knapper Not überstehen.«
      »Jake und ich würden dich gern unterstützen.«
      Energisch schüttelte er den Kopf. Dem McCord-Rinderimperium, das er mit seinem Vater und seinem Bruder im Schatten der Rockies aufgebaut hatte, drohte der Ruin. Dieser Winter war ungewöhnlich hart gewesen, mit massiven Schneefällen und mörderischen Temperaturen, die den Herden von Texas bis Montana wahre Höllenqualen bereiteten. Sein Bruder verkraftete den brutalen Winter etwas leichter. Als County-Richter bezog er ein regelmäßiges Einkommen. Caitlin wiederum züchtete auf der Ranch ihres verstorbenen Vaters Schafe, die nicht so schmerzlich unter der Kälte litten wie die Rinder.
      Aber Sloan schuldete den beiden schon genug. Bis jetzt war es ihm nicht gelungen, Jake seinen Anteil an der McCord-Ranch auszuzahlen, und er wollte keine weiteren Verpflichtungen eingehen.
      Caitlin ließ dieses Thema fallen, das immer wieder erörtert worden war, und konzentrierte sich auf ihre kupplerischen Bemühungen. »Wenn du noch länger wartest, könntest du vielleicht deine Chance verpassen. Dieser Eisenbahnbaron bestürmt Heather mit Anträgen.«
      »Dann soll sie ihn doch heiraten.«
      »Das will sie nicht! Sie mag ihn nicht einmal. Aber vielleicht hat sie keine Wahl ...« Eindringlich fügte Caitlin hinzu: »Glaub mir, sie fürchtet sich nicht vor harter Arbeit. Immerhin
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