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Der Henker will leben Kommissar Morry

Der Henker will leben Kommissar Morry

Titel: Der Henker will leben Kommissar Morry
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Claremont.
    „Es bedeutet, daß ich für die fragliche Zeit kein Alibi habe", erwiderte Ferrick hitzig. „Ich bin nicht auf den Kopf gefallen, Inspektor! Aber wollen Sie mir bitte einmal verraten, weshalb ich Elliot hätte umbringen sollen? Diese Vorstellung allein ist doch schlechthin absurd!"
    „Er ist tot", sagte der Inspektor ruhig. „Irgend jemand muß einen Grund gehabt haben, die Tat auszuführen."
    „Ich nicht!" äußerte Ferrick. „Ich habe mit der Sache nichts, aber auch gar nichts zu tun!"
    In diesem Moment klingelte es.
    „Das werden Ihre Kollegen vom Morddezernat sein, Mr. Claremont", sagte Porezzi und verließ das Zimmer. Claremont schwieg einen Moment und legte lauschend den Kopf zur Seite. Als er Stimmen in der Halle hörte, nickte er befriedigt. „Ja, das ist die Mordkommission!" sagte er. „Endlich! Entschuldigen Sie mich bitte ein paar Minuten..."
    Er ging hinaus. Ferrick wandte sich an Mrs. Porezzi.
    „Ich verstehe Sie nicht, gnädige Frau! Wie können Sie mich nur in eine solche Lage bringen?"
    „Lieber Ferrick... ich hatte ja selbst nicht die geringste Ahnung von diesem schrecklichen Ereignis! Als Marcus und der Inspektor in Elliots Zimmer traten und wissen wollten, was ich dort tat, gab ich eine kurze Erklärung ab... und dabei fiel Ihr Name. Zu diesem Zeitpunkt wußte ich selbst noch nicht, daß Elliot das Opfer eines Mörders geworden war! Ich habe später meine Aussage abzuschwächen versucht, aber der Inspektor hat natürlich Blut geleckt. Im übrigen muß ich sagen, daß die Geschichte, die Sie ihm eben erzählt haben, nicht gerade geeignet ist, Ihre Glaubwürdigkeit zu untermauern!"
    „Das mag sein... aber sie ist trotzdem wahr!“
    „Haben Sie wenigstens noch den Brief, der Sie auf forderte, im Central Park zu erscheinen?"
    „Ich nehme an, daß er noch in meinem Büro liegt."
    „Was denn... Sie haben ihn nicht aufbewahrt?"
    Warum hätte ich das tun sollen? Es war nur ein anonymer Wisch..."
    „Rufen Sie sofort Ihre Sekretärin an!" sagte Mrs. Porezzi energisch. „Der Brief muß sich finden! Wenn es nicht anders geht, muß das Mädchen alle Papierkörbe durchsuchen. Der Brief ist für Sie enorm wichtig!"
    „Das sehe ich ein", sagte der Agent. Er trat an das Telefon und wählte eine Nummer. Nachdem er sich gemeldet hatte, sagte er: „Hören Sie, Jane... ich habe heute morgen unter anderem einen anonymen Brief bekommen... einen weißen Bogen ohne Unterschrift. Irgend jemand forderte mich auf, im Central aufzukreuzen. Sie müssen den Brief unbedingt finden...! Es ist sehr wichtig! Bitte, sehen Sie auf meinem Schreibtisch nach! Ja, ich warte ..." Er stemmte eine Hand in die Hüfte und leckte sich die trocken gewordenen Lippen. Nach etwa einer halben Minute hellten sich seine Züge auf. „Das ist gut", sagte er. „Sehr gut! Heben Sie den Brief gut auf! Ich mache Sie dafür verantwortlich ..." Er legte den Hörer auf die Gabel zurück. „Der Brief ist da."
    „Ich freue mich für Sie!" sagte die Frau. „Das ist Ihr Alibi!"
    Ferrick schob die Unterlippe nach vorn. Er sah so aus, als bezweifele er die Worte von Mrs. Porezzi. „Hoffen wir das Beste", meinte er skeptisch.
    Die Tür öffnete sich und Claremont kam zurück. „Es kann weitergehen", sagte er.
    „Wo ist Marcus?" fragte Mrs. Porezzi.
    „Er ist mit den Beamten nach oben gegangen."
    „Ich habe gerade mit meinem Büro telefoniert", erklärte Ferrick. „Der Brief hat sich gefunden!"
    „Großartig", sagte der Inspektor.
    „Wenn ich es recht bedenke, war der Anzug des Mannes, den ich in der Halle gesehen habe, noch um eine Schattierung dunkler..." sagte Mrs. Porezzi nachdenklich und zögernd.
    Das Mädchen auf der Couch löste den Kopf aus dem Kissen. Ihr Gesicht war tränenverschmiert. Sie setzte sich auf und trocknete sich die Augen. „Entschuldigen Sie bitte... ich konnte nicht anders“, sagte sie. „Mir wurde plötzlich ganz übel! Ich wußte doch nicht, daß er dort oben liegt."
    „Wie fühlen Sie sich jetzt?" fragte der Inspektor.
    „Noch ein bißchen schwach in den Knien", meinte das Mädchen. „Ich werde mir einen starken Kaffee machen."
    „Das ist eine gute Idee, den können wir alle gebrauchen", sagte Mrs. Porezzi. „Kommen Sie, meine Liebe, wir gehen in die Küche. Ich helfe Ihnen!"
    Mrs. Porezzi und das Mädchen verließen das Zimmer. Ferrick setzte sich auf einen Stuhl und steckte sich eine Zigarette in Brand. Er inhalierte tief und stieß dann den Rauch aus. Er wartete, bis sich die Schwaden
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