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Der Henker will leben Kommissar Morry

Der Henker will leben Kommissar Morry

Titel: Der Henker will leben Kommissar Morry
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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einem Sessel saß und eine Zigarette rauchte.
    „Sie waren rasch hier", lobte Claremont.
    „Am Telefon haben Sie erklärt, daß alles geklärt sei?" fragte Forster mißtrauisch.
    „So ist es. Der Fall ist reif, an den District Attorney weitergeleitet zu werden."
    „Wo ist Mrs. Porezzi?" fragte Forster und blickte sich im Raum um.
    „Meine Mutter hat sich hingelegt", sagte Marcus Porezzi, der am Fenster stand. „Ich habe ihr ein paar Schlaftabletten gegeben.“
    Forster verkniff die Augen. „Schlaftabletten? Wie viele, wenn ich fragen darf?"
    „Nur zwei. Mehr hatte ich nicht im Haus."
    Forster nahm seinen Hut ab und legte ihn auf die Armlehne der Couch. Dann rieb er sich die Hände, als ob ihm kalt sei. „Also, mein Lieber . . . wie sind Sie der Sache auf die Spur gekommen?"  
    „Ich hatte Glück", erklärte der Inspektor bescheiden.
    „Das kann man wohl sagen!"
    „Ohne Glück geht's nun mal auch in unserem Beruf nicht", meinte Claremont.
    „So?" fragte Forster. „Was mich betrifft, so mußte ich mir bis jetzt alles hart erarbeiten."
    Claremont lächelte milde. „Nun, ich will nicht behaupten, daß ich geschlafen habe. Schon gar nicht in dieser Nacht..."
    Forster nahm auf der Couch Platz. „Nun erzählen Sie mir bloß noch, daß es gefährlich war!"
    „I wo", erwiderte Claremont spöttisch. „Wirklich nichts von Bedeutung. Sehen Sie sich mal meine Schläfe an..."
    „Hat man Ihnen dort eins verpaßt?"
    „Mir brummt jetzt noch der Schädel. Zum Glück kann ich eine Menge vertragen."
    „Wer war es?"
    „Einmal unser geschätzter Gastgeber, und zum anderen Ferringdew."
    „Ferringdew? Wer ist das?"
    „Der Ex-Verlobte von Ellen Brewer. Ein nicht ungefährlicher junger Mann. Das Mädchen steckt mit ihm unter einer Decke. Die beiden haben Mrs. Porezzi erpreßt..."  
    „Mrs. Porezzi", sagte Forster mit flacher Stimme. „Wenn ich Sie am Telefon richtig verstanden habe, ist sie die Mörderin?" Ohne Claremonts Antwort abzuwarten, wandte er sich an den Pianisten. „Was sagen Sie dazu?"
    Marcus Porezzi schaute starr geradeaus. „Ist das überhaupt wichtig?"
    „Oh ja", meinte Forster.
    „Mr. Porezzi hat sich in dieser Nacht einen bösen Ausrutscher erlaubt", sagte Claremont. „Später hat er allerdings nach besten Kräften versucht, diesen Fehler wieder gutzumachen."
    Das Telefon, das von Claremont repariert worden war, klingelte.
    „Wer kann das sein?" fragte Claremont. „Ferrick vielleicht?"
    „Möglicherweise ist der Anruf für mich bestimmt", meinte Forster und stand auf. „Ich habe im Büro Bescheid hinterlassen, daß ich hier zu erreichen bin."
    Er trat an den Telefonapparat und nahm den Hörer ab. „Hier bei Porezzi. Forster." Claremont sah, daß der Kollege mehrmals mit dem Kopf nickte. Die Miene des Inspektors hellte sich dabei nicht auf.  
    Forster ließ den Hörer sinken und sagte: „Man hat Feringdew und die Brewer geschnappt. Die beiden sind mit dem Wagen gegen eine Laterne gefahren.
    Claremont erhob sich. „Dann kann ich mich ja empfehlen", meinte er. „Den Rest erledigen doch wohl Sie? Das fällt nicht mehr in mein Zuständigkeitsgebiet..."
    „Zuständigkeit!" knurrte Forster. „Sie haben Humor! Sie ernten den Ruhm und ich habe die Arbeit!"
    Claremont ging zur Tür. „So ist nun mal das Leben, mein Lieber... die Ungerechtigkeit triumphiert!"
    „Das ist nicht wahr", sagte Marcus Porezzi. „Sie wissen, daß es nicht wahr ist..."
    „Sie haben recht", meinte Claremont ernst und legte die Hand auf die Klinke. „Letzten Endes siegt immer die Gerechtigkeit. Dieser Fall beweist es!"
    — E N D E —  
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