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Der Henker will leben Kommissar Morry

Der Henker will leben Kommissar Morry

Titel: Der Henker will leben Kommissar Morry
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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atemlos.
    „Wir können nicht zusammenbleiben", erwiderte der Mann grob. „Das würde uns sofort verraten."
    „Zu Hause habe ich tausend Dollar liegen... in kleinen Scheinen!"
    „Eine feine Sache. Ich wünschte, wir hätten die Piepen hier. So wie die Dinge liegen, sind sie ungefähr soviel für uns wert wie der Staub auf dem Mond. Wir könnten das Geld nicht holen. Du wohnst eine halbe Stunde von hier entfernt. Wahrscheinlich ist die Polizei vor uns dort. . . sehr wahrscheinlich sogar."
    Das Mädchen faßte sich an den Hals. „Das kann doch nicht das Ende sein!" flüsterte sie.
    „Reg' dich nicht auf... du bist eine Frau", spottete er bitter, „du kannst dich noch immer damit herausreden, daß Elliot und ich dich beeinflußt hätten... wenn's auch nicht stimmt. Mit ein paar Jährchen wirst du relativ glimpflich davonkommen. Bei mir ist das anders. Mit der Erpressung... das ginge ja noch... aber ich hatte es auf Claremont abgesehen, und da dieser feine Herr Polizist ist, wird man mir das ganz empfindlich verübeln... dessen darfst du gewiß sein!"
    „Ich möchte deine Brieftasche sehen!" sagte das Mädchen überraschend.
    Ferringdew wandte den Kopf und schaute Ellen Brewer verblüfft an. „Wie bitte?"
    „Du hast mich ganz gut verstanden... ich möchte deine Brieftasche sehen!"
    „Wozu?"
    „Kannst du das nicht erraten?"
    „Ich bin kein Hellseher."
    „Dann will ich dir den Grund nennen. Ich glaube dir nicht! Du machst mir etwas vor. Du willst mir nur Angst ein jagen, damit ich mich von dir trenne. Wahrscheinlich, ja sogar bestimmt haben die Porezzis bezahlt, und du suchst nach einer Möglichkeit, alles für dich behalten zu können!“
    Er stöhnte, als habe er einen Fausthieb zwischen die Augen bekommen.
    „Ist soviel Dummheit zu fassen?" fragte er. „Hast du eigentlich schon mal zehntausend Dollar in Scheinen auf einem Haufen gesehen? Das ist schon ein recht stattlichese Paket! So viel Geld kann man nicht im Anzug verstauen, ohne daß es ein paar auffällige Ausbuchtungen gibt. Kapiert?"
    „Ich möchte trotzdem deine Brieftasche sehen!"
    Sie wollte in sein Jackett fassen, aber er nahm eine Hand vom Lenkrad und gab ihr einen heftigen Schlag auf den Unterarm.
    „Au!" sagte sie.
    „Laß diesen Blödsinn!" warnte er.
    „Wenn du ein reines Gewissen hättest, würdest du dich nicht so anstellen!"
    „Was bildest du dir ein? Du hast kein Recht, meine Worte anzuzweifeln!"
    „Ich traue dir nicht!"
    „Das hätte ich mir denken können", preßte er zwischen den Zähnen hervor. „Mit euch Weibern kann man schöne Überraschungen erleben... aber leider keine guten! Warum hast du dich an mich gewandt, wenn du mir nicht traust?"
    „Es war ein Fehler, das ist mir jetzt klar. Ich würde dir keine Vorwürfe machen, wenn du mich nicht allein lassen wolltest..."
    „Ich habe keine Lust, gemeinsam mit dir geschnappt zu werden. Das richtet sich nicht gegen dich. Es ist eine Sicherheitsmaßnahme. Wenn ich allein flüchte, sind meine Chancen größer."
    „Wohin fährst du jetzt?"
    „Siehst du das nicht? Zum Hafen!"
    „Das ist Unsinn. Dort wird man dich zuerst vermuten und auch suchen."
    „Soll ich dich hier absetzen?"
    „Ohne Geld... wie stellst du dir das vor?"
    „Ich kann dir leider nichts geben", meinte er. „Ich brauche jetzt jeden Dollar! Außerdem glaube ich nicht, daß man im Hafen sucht. Meinethalben wird man keine Großrazzia auslösen... ich bin noch immer ein verhältnismäßig kleiner Fisch."
    „Kennst du jemand im Hafen?"
    „Ein paar Leute."
    „Davon wußte ich nichts."
    „Bin ich verpflichtet, dir über jede Kleinigkeit Rechenschaft abzulegen?"
    „Reg" dich nicht auf! Werden deine Freunde auch mir helfen können?"
    „Es sind keine Freunde von mir."
    „Bekannte?"
    „Schon eher."
    „Können sie auch mir helfen?"
    „Sicher... wenn sie wollen. Aber so etwas tun sie nicht aus Menschenliebe."
    „Für dich tun sie es umsonst?"
    „Nein. Ich muß dafür bezahlen."
    „Du hast also Geld bei dir?"
    „Natürlich habe ich Geld bei mir! Ich bin nicht so kurzsichtig wie du. Ich denke weiter! Deshalb habe ich für alle Fälle mein Bargeld mitgenommen. Mein eigenes Geld, wohlgemerkt! Leider bin ich keineswegs sicher, ob es reichen wird."  
    „Wohin wirst du reisen?"
    „Ich habe keine Ahnung. Und selbst wenn ich's wüßte, würde ich es dir nicht sagen."
    „Warum?"
    „Weil ich damit rechnen muß, daß man dich bald schnappt. Du würdest jedes Geheimnis ausplaudern!"
    „Es ist gemein, so etwas zu
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