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Der heimliche Rebell

Der heimliche Rebell

Titel: Der heimliche Rebell
Autoren: Philip K. Dick
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Ausdruck auf seinem Gesicht zei g te, daß er es doch wußte. „Ich will mit diesem ganzen Kram nichts am Hut haben. Tun Sie, was Sie für richtig halten.“
    „Na gut“, sagte Janet. „Laß uns zurückgehen. Bringen wir’s zu Ende. Wenn wir es denn müssen.“
    „Sie werden einen Platz für uns freihalten?“ fragte Allen Mavis.
    Seufzend nickte Mavis. „Ja, ich werde Sie erwarten.“
    „Es mag eine ganze Weile dauern.“
    Mavis klopfte ihm auf die Schulter. „Aber ich werde Sie beide wiedersehen.“ Er küßte Janet auf die Wange und schüttelte dann beiden sehr förmlich und mit Nachdruck die Hände. „Wenn die Zeit dafür reif ist.“
    „Danke“, sagte Allen.
    Umgeben von seinem Gepäck und seinen Mitpassagieren sah Mavis ihnen nach, als sie weggingen. „Viel Glück.“ Se i ne Stimme klang hinter ihnen her, verlor sich dann im G e murmel der Antriebsaggregate.
    Gemeinsam mit seiner Frau ging Allen langsam zurück über das Feld. Er war vom Rennen außer Atem, und Janet schlurfte nur noch dahin. Mit ständig zunehmendem Röhren erhob sich hinter ihnen jetzt das Schiff. Vor ihnen war N e wer York mit dem Turm der Heiligen MoRes, der hoch aus der Fläche der Wohneinheiten und Bürogebäude aufragte. Allen fühlte sich ernüchtert und schämte sich ein bißchen. Aber immerhin vollendete er jetzt, was er in jener Sonntag s nacht in der Dunkelheit des Parks begonnen hatte. Also war es gut. Er brauchte sich nicht länger zu schämen.
    „Was sie wohl mit uns machen?“ fragte Janet nach einer Weile.
    „Wir werden es überleben.“ In seinem Innern war eine unerschütterliche Gewißheit. „Was immer es auch sein mag. Wir werden auf der anderen Seite wieder herauskommen, und das ist es, was zählt.“
    „Und dann gehen wir zu Myrons Planet?“
    „Das werden wir“, versprach er. „Dann ist alles gut.“
    Am Rande des Landefeldes standen außer den Jugendl i chen noch eine Reihe anderer Leute, ein bunt zusammeng e würfelter Haufen – Verwandte von Passagieren, niedrige Raumhafenbeamte, Passanten, die zufällig vorbeigekommen waren, ein Polizist außer Dienst. Allen und seine Frau gi n gen auf sie zu und hielten an der Absperrung.
    „Ich bin Allen Purcell“, sagte er, und er sprach voller Stolz. „Ich bin der Mann, der die Statue Major Streiters g e schändet hat. Ich möchte, daß alle es wissen.“
    Die Leute glotzten ihn an, murmelten untereinander und stahlen sich dann davon, in Sicherheit. Nur die Jugendlichen blieben da, zurückhaltend und stumm. Der Polizist, der g e rade nicht im Dienst war, hastete in Richtung des nächsten Telefons.
    Und Allen, den Arm um seine Frau gelegt, wartete gela s sen auf die Dampfmobile der Kohorten.

Nachwort
     
    Philip K. Dick wurde 1928 in Chicago geboren und schreibt seit 1952 Science Fiction. Mehr als 30 Romane und beilä u fig 120 Kurzgeschichten sind es inzwischen geworden, und obwohl Dick zweifellos und unübersehbar als Autor eine Entwicklung durchgemacht hat, ist auch in seinen frühen Romanen stets schon jene Essenz auszumachen, die auch seinen neueren Romanen zu eigen ist.
    Dick verwendet nicht wie einige andere Autoren eine gleichbleibende Welt der Zukunft als Handlungshintergrund für eine größere Anzahl von Werken, obwohl bestimmte Versatzstücke – zum Beispiel Simulacra und Roboter mechanismen aller Art – immer wieder auftauchen. De n noch hat man das Gefühl, daß dieser Autor im Grunde an einem einzigen großen SF-Roman schreibt. Zumindest gilt dies für seine Romane beziehungsweise für die herausr a gendsten unter ihnen: The Man in the High Castle (Das Orakel vom Berge), Martian Time Slip (Mozart für Marsi a ner), The Three Stigmata of Palmer Eldritch (LSD-Astronauten), The Simulacra (Simulacra), A Maze of Death (Irrgarten des Todes), Ubik (Ubik), Do Androids Dream of Electric Sheep? (Träumen Roboter von elektrischen Sch a fen?), Flow My Tears, The Policeman Said (Eine andere Welt) und Now Wait For Last Year (Warte auf das letzte Jahr). The Man Who Japed (Der heimliche Rebell) fällt im Vergleich zu diesen Werken ein wenig ab, ist aber immer noch ein guter Roman.
    Ist es also nicht die Außenwelt, die diese Texte einander zugehörig erscheinen läßt, so läßt sich das Verbindende in der Innenwelt erkennen, in den ausweglos verstrickten Ch a rakteren, in ihrem Kampf um die eigene Identität, um das Erkennen der wirklichen Struktur ihrer Umwelt.
    „Der Mensch auf der Suche nach Wahrheit und Realität, in einem widrigen, nicht
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