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Der große Fetisch

Der große Fetisch

Titel: Der große Fetisch
Autoren: L. Spraque de Camp
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der Gewalt des Prems fliehen können, haben wir nur eine Pflicht, nämlich uns unter allen Umständen, um jeden Preis die restlichen Karten zu verschaffen.
    Um aber fortzufahren. Ich konnte in einer Nacht natürlich nicht all diese Dokumente durchsehen, vor allem auch, weil sie in einer toten Sprache verfaßt und vom Text her schwierig sind. Das Altanglonische oder Englische, wie es von denen genannt wurde, die es sprachen, hatte eine Orthographie, in der fast jeder Buchstabe jeden Laut bezeichnen konnte. Es gibt viele Worte, die ich nicht kenne, wenn ich auch die Bedeutung einiger aus dem Zusammenhang erschließen konnte.
    Das ganze Material durchzugehen, wird Jahre beanspruchen. Ich konnte nur hin und her blättern und ein paar wenige Dinge überfliegen. Die Dokumente befassen sich auch nicht mit der eigentlichen Herabkunft, da sie vor diesem Ereignis zusammengestellt wurden. Sie zeigen uns aber, daß die Hypothese von der Evolution richtig ist, aber nur für die Erde, nicht für Kforri, zumindest, was uns angeht.
    Die Erde ist ein wirklich existierender Planet, der einen kleinen Stern in der Nähe des Sternes Mira umrundet. Sie ist ein wenig kleiner als Kforri, und die Oberfläche ist von mehr Wasser bedeckt. Sie ist im Durchschnitt auch ein bißchen wärmer, aber das Klima ist viel extremer, am Äquator heißer als bei uns und an den Polen kälter. Wie ich sehe, ist ›Kforri‹ eine Verfälschung des altanglonischen Namens für diesen Planeten. Er hieß damals ›K-forty – K-vierzig‹. Auf der Erde gibt es eine Vielzahl teils zahmer, teils wilder Tiere, und fünf der sechs Kontinente werden von Menschen verschiedener Rassen bewohnt, die sich voneinander so unterscheiden wie wir.
    Als diese Dokumente angefertigt wurden, waren die Erdmenschen in der Lage, durch den leeren Raum von ihrem Planeten zu anderen Planeten ihres Sonnensystems zu reisen. Sie konnten sogar Planeten anderer Systeme erreichen.«
    »Wie konnten sie durch den Raum fliegen, wenn es dort doch keine Luft zum Atmen gibt?« fragte Toskano.
    »Sie benützten ein röhrenförmiges Fahrzeug, das mit Hilfe einer großen Flamme, die aus dem hinteren Ende schoß, durch den Raum flog, und dieses Raumschiff war luftdicht abgeschlossen und hatte ausreichenden Luftvorrat an Bord.«
    Toskano ließ nicht locker. »Wie kann das funktionieren, wenn es nichts gibt, von dem sich diese Flammen abstoßen können?«
    »Das weiß ich nicht. Lassen Sie mich aber fortfahren. Die anderen Planeten ihres eigenen Systems sind entweder zu heiß oder zu kalt oder haben nicht eine passende Atmosphäre, um angenehme Aufenthaltsorte zu sein. So sind die Erdmenschen zu Planeten anderer Sonnensysteme gereist, um sie zu besiedeln. Ich vermute, daß eine solche Sternenreise eine außerordentlich aufwendige Angelegenheit ist. Sie dauert Jahre und verschlingt gewaltige Summen, und deshalb werden sie mit größter Sorgfalt geplant.
    Sie senden zuerst ein kleines Raumschiff aus, das gar nicht erst auf dem Planeten landet, sondern ihn nur umkreist, seine Temperatur, seine Atmosphäre und so weiter erkundet. Dann senden sie eine ganze Expedition, die aus zwei oder drei großen Schiffen besteht, und an deren Bord sich irdische Pflanzen und Tiere befinden, um eine ständige Siedlung zu errichten. Dann nimmt eins der Schiffe den gesamten Torf, oder was immer man als Brennstoff benutzte, und fliegt zur Erde zurück. Wenn alles gut geht, schickt man weitere Raumschiffe, da auf der Erde nicht mehr viel Platz ist.
    Etwas in der Art muß in unserem Fall getan worden sein. Aber aus irgendeinem Grund gingen die Dokumente verloren, oder sie wurden nach Mnaenn geschafft, und die restliche Welt vergaß sie. Es muß ein Gerät gegeben haben, mit dem man die Dokumente lesen konnte, doch wahrscheinlich ging es verloren, oder es wurde zerstört. Vielleicht war es zwischen den Siedlern zu Streit gekommen. Ich nehme an, daß diese Siedler sich aus Bewohnern aller Erdteile zusammensetzen und daß sie sich bei der Besiedlung hier in verschiedene Gruppen oder Stämme aufteilten, die verschiedene Sprachen hatten. Aus diesen Stämmen haben sich die großen Nationen der Gegenwart entwickelt.
    Die Dokumente enthalten noch viel mehr. Wie Sie sehen, habe ich mir Notizen gemacht. Die Namen unserer Städte und Länder sind in den meisten Fällen Namen irdischer Orte, die mehr oder weniger entstellt wurden. Lann ist London, Vien ist Wien, Niok hieß New York, und Mnaenn ist der Name, den auf der Erde die Insel
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