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Der große Fetisch

Der große Fetisch

Titel: Der große Fetisch
Autoren: L. Spraque de Camp
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Manhattan trug, die anscheinend mit New York identisch war. Und die Götter waren berühmte Männer der Erde. Die eingeborenen Tiere auf Kforri wurden nach ähnlichen Tieren der Erde benannt, und zwar nach solchen, die noch lebten wie auch nach ausgestorbenen. So sind zum Beispiel ›Tersor‹ und ›Transor‹ von ›Pterosaurus‹ und ›Tyrannosaurus‹ abgeleitet, zwei Geschöpfen der Erde, die inzwischen ausgestorben sind. Die Springeidechse, die bei uns ›Kaninchen‹ heißt, ist nach einem hüpfenden Tier der Erde benannt, das etwa genauso groß ist und sich ähnlich verhält, obwohl das irdische Tier ein warmblütiges Säugetier ist. Die …«
    Ein Philosoph sah zur Tür herein und sagte: »Dr. Toskano, der Prem kommt.«
    Toskano sprang auf und eilte hinaus, und Marko folgte ihm.
     
    Alzander Mirabo, der Prem von Eropia, stieg eben aus seiner riesigen, von Paxors gezogenen vergoldeten Kutsche, als Marko den Hof erreichte, in dem der Ballon gefüllt wurde. Das Luftschiff war jetzt fast ganz gefüllt und schwankte sanft vor dem blauen Himmel. Der Hof war voller Philosophen, die in die Knie gesunken waren. Toskano und Marko knieten sich ebenfalls hin, bis sie die energische Stimme des Prems hörten.
    »Stehen Sie auf, meine Herren.«
    Alzander Mirabo war ein kleiner Mann mit einem bleichen, unauffälligen Gesicht. Merkwürdig war nur die ein wenig spitze Nase, und die Wangen wirkten leicht hohl. Er trug eine einfache schwarze Uniform mit Brustpanzer und Helm aus bläulichem Stahl und hob sich dadurch von den prächtigen Gewändern seiner Umgebung ab. Er trat mit raschen Schritten über das Kopfsteinpflaster vor und blieb am Ballon stehen.
    »Dr. Toskano?« fragte der Tyrann. Er erkannte den Vorsitzenden der Philosophentagung und reichte ihm die Hand. »Das ist ja wirklich großartig, mein lieber Doktor. Wo ist der Erfinder? Dr. Halran? Meine Glückwünsche. Ich sehe schon, wie sich das Gerät militärisch einsetzen läßt. Es muß sicherlich der ganzen Gesellschaft zugute kommen. Ich halte es sogar für so wichtig für das Wohlergehen der Massen, daß ich den Befehl geben werde, Sie am Leben zu lassen, sollten die Philosophen das Streitgespräch von heute nachmittag verlieren. Seien Sie doch bitte so gut und erklären Sie mir, wie das Gerät funktioniert.«
    Halran kam der Aufforderung stotternd nach. Der Prem stellte einige Fragen, die Marko durch ihre Sachkenntnis verblüfften.
    »Sind wir zum Flug bereit?« fragte Mirabo. »Eine Stunde lang vernachlässige ich die Arbeit für das Reich, und ich sehe schon vor meinem geistigen Auge, wie sich die Papiere auf meinem Arbeitstisch stapeln.«
    »Herr, es ist alles bereit«, sagte Halran. »Ihr werdet zusammen mit meinem Assistenten Meister Marko Prokopiu aufsteigen.«
    Der Prem schüttelte Marko ebenfalls die Hand. Der kleine Mann hatte einen stahlharten Händedruck.
    »Und selbstverständlich kommt ein Soldat meiner Leibwache mit«, sagte Mirabo und zeigte auf einen Geharnischten, der dicht hinter ihm stand.
    »Aber Euer Hoheit!« sagte Halran. »Ich bin mir nicht sicher, ob der Ballon das Gewicht heben kann.«
    »Nun, ich bin kleiner als der Durchschnitt, und es dürfte also nicht viel ausmachen. Wir werden auf jeden Fall alle in den Korb klettern, und wenn der Ballon nicht steigen will, dann können wir eben nichts machen.«
    Halran warf Marko einen bangen Blick zu, und Marko beruhigte ihn durch ein leichtes Kopfnicken. Er glaubte, mit der Leibwache fertig werden zu können. Der Prem stieg rasch in den Korb. Der Geharnischte folgte, und dann stieg Marko ein.
    »Leinen los!« rief Marko.
    Der Schlauch, mit dem die heiße Luft in den Ballon gefüllt worden war, wurde gelöst, die Seile wurden abgeworfen, und das Luftschiff stieg in die Höhe. Unten hing sich eine Gruppe der kräftigsten Philosophen an das Schleppseil.
    Sie stiegen auf, drehten sich leicht schwankend im Wind. Der Prem stieß Laute des Entzückens aus, als sie sich über die Dächer erhoben und Vien sich vor ihnen ausbreitete. Marko sah die Flußschleife, die die Stadt an drei Seiten umgab.
    »Was für eine Aussicht!« rief Mirabo und schlug sich mit der Faust an den Brustharnisch. »Ich schwebe wie ein Tersor! Großartig!«
    Als sie die größte Höhe erreicht hatten, die das Schleppseil zuließ, rief der Prem: »Was für ein Ersatz für die leichte Reiterei! Jetzt brauche ich keine arabistanischen Söldner mehr, die den Feind für mich ausspähen! Gelobt sei Napoin! Meister Prokopiu, dreht Euch
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