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Der größte Raubzug der Geschichte

Der größte Raubzug der Geschichte

Titel: Der größte Raubzug der Geschichte
Autoren: M Weik
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diese Angelegenheit bringt die ARD-Sendung Quarks & Co vom 28.10.2010: Laut dieser Sendung besteht ein reger Handel mit Staatsanleihen. 2009 wurde statistisch jede Staatsanleihe viermal weiterverkauft, daher ändern sich die Schuldner kontinuierlich.
    Momentaufnahme Frühjahr 2011
    Im Frühjahr 2011 wurden beispielsweise knapp elf Prozent der Anleihen in Deutschland gehalten. Von diesen elf Prozent gehörten 50 Prozent Investmentfonds, 25 Prozent Banken, 20 Prozent Privatpersonen und zehn Prozent Versicherungen und Pensionskassen. Nicht zu verkennen ist, dass hinter den Banken, Versicherungen und Investmentfonds Privatmenschen stehen. 762
    Wir alle sind also verpflichtet, über 60 Milliarden Zinsen pro Jahr zu bezahlen, aber deren Empfänger werden uns nicht verraten. Sicherlich ist aber der eine oder andere (Bundes-)Bürger darunter, welcher in einem der zahlreichen Steuerparadiese sitzt und sich über die Steuergelder aus „good old Germany“ erfreut.

41. Der Fehler liegt im System – exponentielles Wachstum ist nicht möglich
    „Jeder, der glaubt, exponentielles Wachstum könne ewiglich in einer endlichen Welt fortschreiten, ist entweder ein Verrückter oder ein Ökonom.“
    Kenneth Boulding, Ökonom 799
    Exponentielles Wachstum: Wenn sich eine Menge während einer bestimmten Zeiteinheit immer um den gleichen Faktor vergrößert. 800
    Das Märchen vom Schachbrett und dem Weizenkorn
    Es gibt die Legende, dass ein schlauer Untertan seinem König zum Zeitvertreib ein Schachbrett schenkte. Der König war so erfreut über das geniale Geschenk, dass er seinem Untertan sagte, dass er einen Wunsch frei habe. Dieser gibt sich bescheiden. Er möchte lediglich ein Schachbrett voller Reis. Auf das erste Feld möge er ein Reiskorn legen und dann auf jedes weitere Feld stets die doppelte Anzahl an Körnern. Der Herrscher gibt sich geschmeichelt über die Bescheidenheit des Untertans und gewährt diesem sofort den Wunsch.
    Nach kurzer Zeit steht der König vor einem großen Problem. Aus einem Korn sind über neun Trillionen Körner geworden.
    Was war passiert? Der König hat das exponentielle Wachstum unterschätzt.

Werfen wir ein Blick auf das Schachbrett:

Tabelle 1: Schachbrett

Das E bedeutet exponential. Beispiel Schachfeld A3: 109 951E+12 109 951 potenziert mit 12 ergibt: 3 121.693 091 519 230 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000
    Jetzt sehen Sie, was exponentielles Wachstum bedeutet.
    Es gibt kein unbegrenztes exponentielles Wachstum in der Natur – selbst die Ausbreitung einer Art, die keine natürlichen Feinde hat, wird irgendwann durch Nahrungsmangel gestoppt. Für die Wirtschaft sagen uns Ökonomen dagegen, dass sie nur gesund ist, wenn sie stetig weiter wächst.
    Sie fragen sich bestimmt, was dieses Beispiel mit Finanzen zu tun hat. Jedes Finanzsystem, welches auf dem Zinseszins basiert, steht vor dem Problem des exponentiellen Wachstums. Durch Zinseszinsen steigen Vermögen und Schulden exponentiell, da der Zuwachs pro Zinsperiode immer größer wird. 801 Aus diesem Grund ist jedes auf dem Zinseszinssystem basierende Finanzsystem zum Scheitern verurteilt, denn der Mensch kann fast alles und jeden überlisten – nicht aber die Mathematik.
    Kenneth Boulding bringt es auf den Punkt: Exponentielles Wachstum ist auf unserer Welt langfristig nicht möglich, da unsere Ressourcen durch die Natur limitiert sind. Ein auf Zinseszins basierendes Finanzsystem benötigt jedoch exponentielles Wachstum! 802
    Warum?
    Theoretisch dürfte es uns bei konstant gleicher Wirtschaftsleistung weder schlechter noch besser gehen. Dies ist jedoch aufgrund des Zinseszinssystems nicht der Fall. In einem Zinseszinssystem muss die Wirtschaft ständig mindestens so schnell wachsen wie der Geld- und Schuldenberg. Der Zinseszinseffekt hat jedoch ein exponentielles Wachstum der Geld- und Schuldenmenge zur Folge. Mit steigender Geschwindigkeit geht die Zinslast ins Unendliche. Die Wirtschaft kann eine Weile exponentiell wachsen – auf Dauer ist dies jedoch nicht möglich.
    Die Erlaubnis, für einen „Rohstoff“ (Buchgeld), der einfach als digitale Recheneinheit geschaffen wird, einen Preis (Zins) kassieren zu dürfen, ist ein Alleinstellungsmerkmal der Banken am Markt. Buchgeld zieht zudem weiteres Geld an. Wer viel hat, bekommt im bestehenden Geldsystem immer noch mehr: Geld, das auf Konten oder Sparbüchern geparkt ist und verzinst wird, wird durch die Zinsen mehr und die Gesamtsumme wird dann wiederum verzinst, der
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