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Der Gringo Trail: Ein absurd komischer Road-Trip durch Südamerika

Der Gringo Trail: Ein absurd komischer Road-Trip durch Südamerika

Titel: Der Gringo Trail: Ein absurd komischer Road-Trip durch Südamerika
Autoren: Mark Mann
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„nordeuropäische Verkaufsleiter“ einer amerika nischen Computerfirma gewesen. Was ihm an dem Job gefallen hatte (abgesehen von dem riesigen Gehalt und den Reisen nach Südkali fornien, „wo die Mädchen durchdrehen, wenn sie einen englischen Akzent hören“), war sein Büro – das „Verkaufsbüro für Nordeuro pa“: Es bestand aus einer Person und befand sich in seinem Wohn zimmer. Es war genau das Zimmer, wo er sein Dope aufbewahrte. Die Firma wurde durch eine andere übernommen. Mark wurde eingespart. Er kompensierte seinen massiven Einkommensverlust, indem er seinen Speed-Konsum drastisch erhöhte, um keine Le bensmittel kaufen zu müssen, und Rechnungen nicht bezahlte. Er stellte alle Zahlungen für die Hypothek und das Telefon, für Strom, Gas und Wasser sowie für die Fernsehgebühr ein. Nichts geschah. Es folgte eine Flut roter Briefe, die gerichtliche Schritte androhen, aber sein Haus wurde nicht gepfändet. Sein Telefon wurde nicht abgestellt. Strom, Wasser und Gas flossen weiterhin aus den entsprechenden Anschlüssen. Er schaffte es sogar, sein wertvollstes Gut zu behalten: Einen Drei-Liter-Toyota-Super-Sportwagen mit Einspritzer-Motor. Als er noch gearbeitet hatte, hatte er eine stattliche Wand aus einem Fernseher, HiFi-Geräten, einem Videorecorder, Verstärkern, Gitarren und Lautsprechern zusammengestellt, die so angeordnet waren, dass sie die maximale Lautstärke sowie die optimale Klang- und Bildqua lität auf einen Sessel ausrichteten, der in der Mitte des Wohnzimmers stand. Das war Marks Sessel – und falls jemand es wagte, sich dort hin zu setzen, hatte das einen anhaltenden Psychokrieg zur Folge. Auf jedem anderen Fleck auf dem Boden stapelte sich Abfall: CDs, Mu sikkassetten, alte Zigarettenschachteln, leere Bierdosen, halbgeleerte Zigarettenpapier-Packungen, Teller mit Essensresten, ungespülte Kaf feebecher mit Schimmel am Boden, übelriechende Schuhe, schmut zige Kleider, Fußbälle ohne Luft, Golf-Schläger, Bücher, Comics, ein Schachbrett und ein Spiel mit dem Titel Liebhaber-Fantasien .
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LSD Erfahrungen - Der penisfarbene Sportwagen
    Eines von Marks Hobbies war, mit seinem Toyota Supra, der die Farbe eines erigierten Penis‘ hatte, auf LSD durch die engen ländlichen Sträßchen in der Nähe seines Hauses in Kent zu rasen, während wir anderen vor Angst zitterten. Auf LSD im Auto mit zufahren ist schon ziemlich angsteinflößend; in diesem Zustand ein Auto zu lenken ist ein kleines Wunder. Wir hatten keine Ah nung, ob er sicher fuhr, aber anscheinend kamen wir immer le bendig an. Da er mehr als einmal mit 180 km/h um 2 Uhr nachts angehalten wurde, unter Drogen und halbbetrunken, ohne Steu erplakette und Versicherungsschein, war es erst Recht ein kleines Wunder, dass er nie verwarnt, geschweige denn verhaftet wurde. „Ich habe eben von Natur aus Glück“, sagte er immer. Er strapazierte sein Glück bis ans Limit. Einmal wurde er von einem engen ländlichen Sträßchen geschleudert, das sich um ein en Berg wand. Mit 120 km/h geriet das Auto auf eine Schotter strecke und stieg wie eine Rakete in die Luft, um dann auf die nächstuntere Serpentine aufzuschlagen, im Salto über eine Hecke zu fliegen und in einem Weizenfeld zu verschwinden, nachdem es zwei kleine Bäume entwurzelt hatte. Andere Autofahrer hielten an und bildeten eine Menge. Sein Freund Tris, der auf dem Beifahrersitz gestanden war und seinen Oberkör per durch das Dachfenster gestreckt hatte, lag ausgestreckt über dem Autodach, entweder tot oder bewusstlos. Es sah nicht gut aus. Mark schaltete das Radio ein. Es funktionierte. Tris stöhnte. Nicht tot.
    Der andere Passagier, Si, der auf dem Fenster der Beifahrertür gesessen hatte, rührte sich ebenfalls. Mark testete den Anlasser. Der Motor sprang sofort an. Er fuhr los, quer durchs Kornfeld – nur die Antenne war noch zu sehen – und verließ das Feld durchs Tor am anderen Ende. Als die Polizei auftauchte, war er verschwunden. Da er sich den Spritverbrauch nicht leisten konnte, tauschte er seinen Toyota gegen eine 650er Honda ein, die doppelt so schnell und doppelt so gefährlich war. Jede Fahrt wurde zu einem Spitzen- Rennen. „Außerdem“, sagte er, „drehen die Mädchen durch, wenn du mit einem lila Helm unter dem Arm in die Kneipe kommst.“
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LSD - Erfahrungen – Die Cheshire - Katze
    Mark hatte einen Holzsplitter unter der Haut seiner linken Hand. Er hatte ihn sich beim Gotcha eingehandelt, einem Spiel, bei dem vermeintliche
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