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Der Graf von Castelfino

Der Graf von Castelfino

Titel: Der Graf von Castelfino
Autoren: CHRISTINA HOLLIS
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beichten willst. Du hast dich in mich verliebt. Obwohl ich dir – und mir – immer wieder gepredigt habe, dass ich mich nicht binden will?“
    Sie konnte seinen prüfenden Blick nicht länger ertragen. Also schloss sie die Augen und schüttelte den Kopf. „Nein, das ist es nicht.“
    Sie hörte ihn einen scharfen Atemzug machen.
    „Ich kann kaum glauben, dass du dich nicht in mich verliebt hast“, erwiderte er empört.
    Megs Anspannung löste sich in einem amüsierten Lachen. „Oh, Gianni! So etwas kannst nur du sagen. Selbstverständlich habe ich mich in dich verliebt! Das war der Hauptgrund für mich zu gehen. Du wärst doch niemals in der Lage gewesen, auch mich zu lieben. Als ich auch noch herausfinden musste, dass du mich nicht einmal respektierst – nun, das war dann das Ende. Und plötzlich stellte ich fest, dass ich schwanger bin …“
    Mit einem erschrockenen Seufzer hielt sie inne. Trotz all ihrer sorgfältigen Überlegungen war ihr die Enthüllung nun einfach herausgerutscht. Sie war ebenso schockiert wie Gianni.
    Sie sahen einander an.
    Schließlich war es Gianni, der das Eis brach. „Ich … ich weiß nicht, was ich sagen soll.“
    Er wusste es wirklich nicht. Meg sah es an seinen Schultern, die kraftlos herabfielen.
    „Oh … nein … das lag nicht in meiner Absicht!“, rief sie aus. „Ich habe dich verletzt, aber das wollte ich nicht! Ich habe nicht erwartet, dich je wiederzusehen, und ich hätte es dir auch nie gesagt – und nun ist das passiert! Ich hätte mir viel mehr Zeit nehmen müssen, es zu erklären – ach, wie schrecklich …“ Meg plapperte drauflos und brach schließlich in Tränen aus. Doch Giannis Erwiderung brachte sie wieder auf den Boden zurück.
    „Nein, nein … es ist nicht schrecklich“, sagte er. „Mach dir keine Vorwürfe, Megan. Es gehören zwei dazu, ein Kind zu zeugen. Obwohl ich nicht weiß, wie das passieren konnte …“
    Er zog einen Esszimmerstuhl heran und drückte sie sanft auf den Sitz. „Du solltest nicht stehen – nicht in deinem Zustand“, sagte Gianni leise. Er blickte ihr tief in die Augen.
    Sie wartete in gespanntem Schweigen ab.
    „Ich habe mir viel zu lange etwas vorgemacht. All die Partys, die Frauen, die Exzesse – im Grunde war all das nur eine verzweifelte und hoffnungslose Suche nach Liebe. Als du in mein Leben getreten bist, Megan, begann ich, die Dinge anders zu betrachten. Doch nicht klar genug. In der Nacht des Banketts habe ich mich von Verlangen leiten lassen, nicht von meinem Verstand. Ich wollte dich, und du konntest mir nicht widerstehen. Eine Verpflichtung wollte ich nicht eingehen. Damals jedenfalls nicht.“
    „Dann … bist du mir nicht böse wegen des Babys?“
    Er beugte sich vor und legte seine Stirn an ihre. „Mein Liebes, das ist es doch, was ich immer wollte – doch ich habe dich gebraucht, um es zu begreifen. Ich werde meinem Kind all die Liebe geben, die ich nicht erfahren durfte. Wenn du mich nun verlässt, werden wir uns aus den Augen verlieren. Alle drei.“
    „Ich will dich und das Baby, Gianni. Ich will euch beide mehr als alles, was ich mir je gewünscht habe. Aber ich kann nicht mehr deine Mätresse sein – was wird eigentlich deine Verlobte dazu sagen?“
    „Das weiß ich nicht. Was sagst du denn dazu, Megan?“ Gianni lächelte und hauchte ihr einen Kuss auf die Wange. „Ich will dich mehr als je zuvor. Du hast mein Herz ebenso wundervoll gewärmt wie mein Bett.“
    „Ich kann das einfach nicht, Gianni. Ich kann nicht deine Geliebte sein, wenn du eine andere Frau heiratest. Im Lauf der Zeit würden das Baby und ich verlassen und vergessen …“
    „So wird es aber nicht werden.“
    „Doch, das wird es!“ Meg versuchte, sich von ihm zu lösen.
    „Nein, das stimmt nicht. Ich werde es nicht zulassen. Hör mir einfach zu, Megan.“
    „Ich habe dir schon viel zu oft zugehört. Es gibt keine Hoffnung. Ich werde nicht länger deine Geliebte sein!“
    „Ich möchte dich zur Frau haben“, erklärte er. „Du sollst ebenso meine contessa sein wie meine Geliebte. Meine Partnerin. Meine Freundin “, schloss er leise.
    Meg brauchte Sekunden, bis sie begriff, was sie soeben gehört hatte. „Aber was ist mit …“ Sie sah zu dem Tisch mit den zwei Gedecken gekrönt von der wunderschönen Orchidee, die doch für seine Verlobte gedacht war, oder?
    „Bellinis betteln nicht.“ Aus seiner Stimme sprach ungebrochener Stolz. „In dem Augenblick, als ich dich heute sah, wusste ich, dass du es bist, und nur
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