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Der Gott des Krieges (German Edition)

Der Gott des Krieges (German Edition)

Titel: Der Gott des Krieges (German Edition)
Autoren: Uwe Siebert
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ihm Leben ein, verleihen ewige Schärfe, große Widerstandskraft und die Fähigkeit, einem der Unseren todbringende Wunden zuzufügen. Gegenüber der Macht der Runen ist ein Unsterblicher nicht länger unsterblich! Wir können heute nicht mehr mit Bestimmtheit sagen, wer diese Runen einst entwarf. Denn zu viel ging durch unsere Kriege in der Vergange n heit verloren.
    Doch es waren die Altvorderen, die die hohe Bede u tung der fünf Runen enträtseln konnten und seitdem über jene Art der Magie verfügten. Sie schmiedeten die ersten magischen Waffen und überlieferten ihr Wissen. Den Menschen ist es nicht bekannt, niemals dürfen sie davon erfahren. Also präge dir gut ein, was ich dich heute le h re.“
    Nur zu gern wollte auch Larkyen eine neue mächtige Waffe sein Eigen nennen. Doch welche Waffe würde er mehr mit seinen Taten verbinden als jene, die ihm bereits gehörte? Die Waffe eines Kriegers, ganz gleich ob menschlich oder übermenschlich, sollte etwas Persönl i ches sein.
    Schließlich hielt er Tarynaar den Griff des Schwertes Kaerelys mit der abgebrochenen Klinge vor und sprach aus, was ihm seit Betreten der Schmiede im Kopf heru m gegangen war: „Ich will, dass diese Klinge neu g e schmiedet wird.“
    Tarynaar sah Larkyen ungläubig an.
    „Bist du dir da wirklich sicher?“
    „Es ist mein Wille, meine Entscheidung.“
    „Denk daran, dass dieses Schwert einst von Nordar an Boldar überreicht wurde, um so viele Leben wie möglich mit Gewalt zu nehmen. Dreißigtausend Menschen mus s ten sterben. Auch wenn der Teil der Klinge zerstört wu r de, der den drei Stürmen Leben schenken sollte, so wurde es dennoch nur erschaffen, um Unheil und Zerstörung über die Welt zu bringen.“
    „Die ursprüngliche Klinge ist zerstört, so wie es sein sollte“, sagte Larkyen und teilte seine Gedanken mit dem Unsterblichen, während er erklärte: „Doch noch immer ist der Überrest dieser Waffe etwas Bedeutsames für mich. Es ist ein Relikt, es ist ein Symbol, es ist eine stä h lerne Erinnerung an jenen Tag, an dem ich meine Feinde vernichtete. Dieses Schwert ist mein! Als der Bezwinger Boldars bin ich der rechtmäßige Eigentümer. Ich kenne seinen Namen. Und bis der Tag kommt, an dem ich selbst besiegt werde, soll dieses Schwert von meiner Hand g e führt werden.“
    „Nun, so sei es. Ich will in deine Stärke vertrauen.“
     
    Die Schmiedearbeit war für Larkyen nichts Fremdes. Er verstand sich auf Messer und kleinere Beile, hatte jedoch noch nie eine Schwertklinge geschmiedet. Umso größer war sein Drang, auch diese Kunst zu erlernen.
    Ein paar Schritte zu seiner Linken stapelten sich auf einem Steintisch mehrere handflächengroße Stahlblöcke, in die der kanochische Löwe eingemeißelt war.
    „Stahl von derartiger Reinheit findet sich nur in wen i gen Schmieden der Welt wieder“ erklärte Tarynaar. „Er ist so selten und einzigartig, wie die Waffen die wir da r aus fertigen.“
    Zusammen heizten die beiden Unsterblichen das Schmiedefeuer. Als es endlich heiß genug brannte, nahm Tarynaar einen der Blöcke und hielt ihn mit der Zange tief in die Glut hinein. Erst als das Metall weiß glühte, war der richtige Moment gekommen, um es auf den A m boss zu platzieren.
    Larkyen begann den Block mit einem schweren Schmiedehammer zu bearbeiten. Die Kraft seiner Schläge war gewaltig, rasch verlieh er dem Metall eine neue Form. Er benötigte viel Geschick, um auch das Bruc h stück der geborstenen Klinge einzuarbeiten.
    „Eisen zu Stahl, bestimmt zur Vereinigung mit R u nenkraft. Heiliger Stahl, bestimmt zu vernichten die Feinde die da kommen“, flüsterte Tarynaar, während er den Stahl wieder mit der Zange ergriff und in einem Wasserbecken abkühlte. Dampf stieg auf.
    „Beginne sofort mit dem Schärfen“, erklärte Tarynaar.
    Also bearbeitete Larkyen die Klinge an einem Schleifstein, danach polierte er den Schmutz von der Ober-fläche. Die Klinge war nun blank und silberfarben, doch wie eine böse Erinnerung an dreißigtausend g e nommene Leben, zeigte sich deutlich das noch immer schwarze Bruchstück.
    In Tarynaars Gesicht spiegelte sich Sorge wider, de n noch wirkte der Unsterbliche überaus beherrscht und konzentriert. Mit seiner Hilfe meißelte Larkyen die fünf Runen in den Stahl hinein. Die erste Rune war sichelfö r mig, die zweite kam einer pfeilförmigen Spitze gleich, die dritte ähnelte einem Geweih, es folgten ein Kreuz mit gezackten Enden und zuletzt der Blitz.
    Plötzlich flackerten die Runen
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