Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Gott des Krieges (German Edition)

Der Gott des Krieges (German Edition)

Titel: Der Gott des Krieges (German Edition)
Autoren: Uwe Siebert
Vom Netzwerk:
Kleinsten unter No r dars Gefolge gut erkennen. Sie blickten allesamt in die Grube, auf drei riesige nahe beieinander liegende Leiber.
    Die Brüder Nordars, die drei Stürme, waren nur noch von einer dünnen Schicht aus Eis bedeckt. Der Blick i h rer geöffneten Augen war glasig und leer, ihre Münder in einem stummen Kriegsschrei erstarrt.               Die Helme, die i h re Häupter bedeckten, zierte die blutrote Blitzrune. Deu t lich hoben sich die Konturen ihrer Rüstungen von den reglosen Brustkörben ab. Und nur zu erahnen waren die zahllosen Trophäen, mit denen sie sich geschmückt ha t ten, seien es Schädel, Skalps, oder gar abgezogene Häute. Als warteten sie nur darauf in eine weitere Schlacht zu ziehen, hielt ein jeder der drei Stürme noch immer seine Waffe aus schwarzem Stahl in der Hand. Der erste besaß ein Schwert, der zweite einen Kriegshammer, und der dritte einen langen Speer.
    „Noch sind sie tot“, erklärte Elay. „Wir sind rechtze i tig gekommen. Doch nachdem die erste Opfergabe da r gebracht wurde, wird Nordar seinen Brüdern je zehnta u send Leben aus seinem magischen Schwert zufließen la s sen. Der Stahl des Schwertes muss dazu die drei Leiber berühren.“
     
    Aus der Schar um Nordar traten fünf Gestalten hervor und kamen Larkyen und Elay mit schnellen Schritten entgegen. An ihren Raubtieraugen und den Waffen ide n tifizierte Larkyen sie als Kinder der schwarzen Sonne.
    Er hatte bereits erwartet, dass ihre Feinde früher Wi t terung aufgenommen hatten als ihnen lieb war.
    Doch noch ehe es zum ersten Schlag kam, zog Elay sein Schwert und sprang den Feinden entgegen.
    „Bekämpfe Nordar!“ rief er Larkyen zu. „Voran. Für Frieden und Freiheit.“
    Mit seiner knabenhaften Gestalt war Elay längst nicht so mächtig wie Larkyen, doch er kämpfte wie ein Löwe und ließ niemanden entweichen.
    Larkyens Herz wurde schwer, als er Elay zurückließ und sich der Grube näherte. Das Klirren der Schwerter ertönte jetzt häufiger, und irgendwann war ein Schme r zensschrei Elays zu hören. Larkyen lief weiter.
     
    Der Kriegsgott und seine Anhängerschaft wandten sich zu Larkyen um. Larkyen sah Kverian und daneben Arn y an. Im Gesicht des Majunayknaben zeichnete sich nackte Angst ab.
    „Tu es jetzt, Junge.“ Nordars Kopf fuhr herum zu dem Knaben. „Erinnere dich, weshalb du hier bist. Dann wird dein Vater leben, und auch du sollst wieder ins Leben z u rückkehren. Alles wird gut werden.“
    Kverian grinste zufrieden, während er sagte: „Der Mund dieses Gottes verkündet nichts als die Wahrheit.“
    Daraufhin stieß der blonde Kedanier den Knaben auf die reglosen Leiber der drei Stürme zu.
    Arnyan hielt einen Dolch in seiner rechten Hand. Zi t ternd  kniete er sich vor den drei Stürmen in den Schnee. Er setzte den Dolch an seine Brust.
    Arnyan begann zu schluchzen. „Hört mich an, ihr drei Stürme. Höret eure Namen: Eastyr, Westara, Sodian. Freiwillig übergebe ich euch mein Leben.“
    „Es ist eine Lüge“, keuchte Larkyen. „Sie bringen nicht das Leben, sondern den Tod … nur den Tod!“
    „Welche Wahl habe ich?“ wimmerte der Majunay.
    „Arnyan, denk an deinen Stamm, an deine Mutter. Sie erwarten dich in eurer Heimat.“ Larkyen rief die Worte, die ihm die Mutter des Knaben aufgetragen hatte, so laut aus wie er nur konnte. Vergebens.
    Arnyan rammte sich den Dolch in die Brust. Der Kn a be stieß ein Glucksen aus. Blut rann an seinen Mundwi n keln herab, und er fiel in den Schnee.
    Ein Zucken durchfuhr die drei Stürme und ließ ihre Hülle aus Eis und Schnee knirschen. Ein Windstoß kam und brachte den Klang dreier Männerstimmen mit sich, die von flammender Wut erfüllt waren. Sie verkündeten Botschaften von Krieg, Gesänge des Hasses und Lobpre i sungen des Stahls.
    Die erste Opfergabe war dargebracht, und die Geister von drei Tyrannen wurden beschworen.
    Nordar trat vor die drei Leiber und begann in einer Sprache zu sprechen, die Larkyen nie zuvor gehört hatte. Sie klang alt und ehrwürdig und schien bereits gespr o chen worden zu sein, als die vier Stürme noch gemei n sam die Welt heimgesucht hatten. Und als hätten diese Worte etwas in Kaerelys zum Klingen gebracht, erstrah l te das Schwert plötzlich in gleißendem Licht.
    Währendessen rief Kverian: „Der Leben Dreißigta u send, und alle für euch. Möget ihr lebendig sein, möge euer Tod besiegt sein. Zehntausend Leben für dich, Eastyr! Spüre die Berührung des Schwertes, spüre wie Leben dich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher