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Der Gott des Krieges (German Edition)

Der Gott des Krieges (German Edition)

Titel: Der Gott des Krieges (German Edition)
Autoren: Uwe Siebert
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erfüllt. Heil Eastyr!“
    „Heil Eastyr!“ fielen die anderen Kedanier in den Chor ein.
    Der Kriegsgott senkte das Schwert Kaerelys dem Körper des ersten seiner Brüder entgegen. Doch noch ehe die magische Klinge dessen Leib berühren konnte, hatte Larkyen den Kriegsgott erreicht und trat ihm die Klinge aus der Hand.
    Nordar schrie auf, seine Augen verfolgten den Flug des Schwertes. Klirrend prallte Kaerelys gegen den M o nolithen, bevor es herabsank.
    Erst jetzt sah Larkyen die graue Gestalt, die in g e krümmter Haltung am Rande der Grube aus dem Schnee emporragte. Das Schwert streifte sie nur, doch dies g e nügte, um sie für einen Augenblick in blaues Licht zu hüllen.
    „Der Himmelsgott“, keuchte Kverian entsetzt. „Zeh n tausend Leben für den Himmelsgott.“
    Es war das erste Mal, dass Larkyen derartige Furcht in der Stimme eines Kedaniers vernahm.
    Der Himmelsgott wurde von heftigem Zucken hei m gesucht. Langsam erhob er sich. Eis blätterte von ihm ab. Was so lange Zeit geruht hatte, war nun zu neuem Leben erwacht.
    Er war von hohem Wuchs gleich Nordar, jedoch von hagerer Statur, und stand auf langen, dürren Beinen im Schnee. In seiner geschlechtslosen Nacktheit mutete er dennoch menschenähnlich an. Seine Haut war mit spitzen Schuppen besetzt, darunter zeichneten sich sehnige Mu s keln ab. Der Brustkorb war im Vergleich zum Rest des Körpers außergewöhnlich breit, und barg deutlich sich t bar, zwei Dutzend Rippen in sich. An jeder Hand hatte der Himmelsgott sieben Finger, die an das dürre Geäst eines kahlen Baumes erinnerten und in langen Krallen endeten. Der kahle, ohrlose Kopf verjüngte sich dorne n artig zum Nacken hin. Zwei lidlose, schwarze Augen s a ßen in kantigen Höhlen, anstatt einer Nase klafften zwei Nüstern, und ein lippenloses Maul entblößte spitze, kalkweiße Zähne.
    Schnaufend atmete der Himmelsgott die kalte Luft ein. Seine Finger krümmten sich zusammen. Die von vi e len Gelenken getriebene Bewegung glich denen von Spinnenbeinen. Zähflüssiger Schleim troff zwischen den Zahnreihen hervor und dampfte in der eisigen Luft. Ein hoher Schrei drang aus seiner Kehle und hallte in den Bergen wider.
     
    „Was hast du da getan?“ sprach Nordar anklagend zu Larkyen.
    Das tierähnliche Gesicht des Kriegsgottes hatte sich zu einer zornigen Fratze verzerrt, und noch einmal schlug er mit seiner Axt nach Larkyen.
    Larkyen duckte sich, entging dem Hieb und eilte so schnell er konnte in die Grube, zu dem Schwert Kaerelys. Es steckte nicht weit entfernt vor dem Himmelsgott im Schnee.
    Nordar verfolgte ihn wider Erwarten nicht, sondern verharrte in seiner Position.
    Mit jedem Schritt jagten Larkyen Schauer über den Rücken. Er wagte nicht zu hoffen, dass dieser Feind se i nes Feindes ihm freundlich gesonnen sei und war auf e i nen Angriff gefasst. Während sich seine Finger um den Griff des Schwertes schlossen, sah er hinauf zum Hi m melsgott, dessen Angriff jedoch ausblieb. Ihre Blicke tr a fen sich. Larkyen wurde von schierer Furcht gepackt. Diesem Gott, diesem Wesen, haftete eine Aura von a r chaischer Macht an – jenseits von allem, was er sich hatte vorstellen können. Mit Kaerelys in der Hand kletterte Larkyen aus der Grube hervor.
     
    „Alter Feind“, knurrte Nordar dem Wesen entgegen, „so kehrst du also ins Leben zurück.“
    Die schwarzen Augen des Himmelsgottes waren auf den Kriegsgott gerichtet. Mit hoher und kalter Stimme begann er zu sprechen: „Führen wir zu Ende, was einst begonnen wurde!“
    Nach diesen Worten reckte der Himmelsgott beide Arme empor und ein Schwall aus Feuer entrann seinen Fingerspitzen und fegte auf Nordar zu.
    Die Flammen ergriffen Besitz von Nordars Leib und er brannte in einer lodernden Säule. Unter seinen Füßen schmolz der Schnee und legte grauen Fels frei. Der süßl i che Gestank von verbranntem Fleisch schwängerte die Luft.
    Nordar trat schweigend aus den Flammen heraus. Von seinem Leib stiegen schwarze Rauchschwaden auf. Me h rere seiner Hautschichten waren längst verzehrt, doch heilten jene Wunden, noch während er auf den Himmel s gott zuhechtete.
    Der Himmelsgott stampfte mit dem rechten Fuß auf. Daraufhin erbebte der Boden, Risse bildeten. Riesige G e steinsbrocken brachen plötzlich daraus hervor, erhoben sich schwerelos in die Luft und prasselten wie Geschosse auf Nordar nieder.
    Nordar ließ sich nicht aufhalten und nahm auch diese Verwundungen beiläufig zur Kenntnis.
    Unaufhaltsam prallte er auf seinen Feind und schlug
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